Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Blatt, das du in der Hand hältst, bestimmt den Verlauf des Spiels, sondern die Art, wie du die Karten ausspielst.
    Ich war hier, um einiges richtigzustellen.
    Heute Nachmittag hatte Rowena ihren Standpunkt deutlich gemacht. Indem sie mir eine Horde Sidhe -Seherinnen mit dem Befehl, mich zu überwältigen und mir die Waffe zu stehlen, geschickt hatte, hatte sie mir Folgendes zu verstehen gegeben: Du bist keine von uns, und die einzige Möglichkeit, dich uns anzuschließen, ist für dich die vollkommene Unterwerfung. Übergib mir deine Waffe, gehorche mir in allem, und ich denke darüber nach, ob wir dich bei uns aufnehmen.
    Und ich war gekommen, um mein eigenes Statement abzugeben: Du kannst mich mal, alte Frau. Um meine Botschaft zu unterstreichen, hatte ich einen Feenprinzen als meinen Beschützer mitgebracht, der sie alle auf einen Schlag vernichten könnte (nicht dass ich das zugelassen hätte). Wenn Rowena eine weise Frau war, würde sie sich nicht noch einmal mit mir anlegen und ihre Bluthunde zurückpfeifen. Mir machten schon genügend Menschen und Monster das Leben schwer.
    Verdammt, ich wollte Freunde haben, und ich wollte sie unter meinesgleichen finden! Ich hatte mir gewünscht, Mädchen wie Dani, nur ein wenig älter, zu finden, denen ich mich anvertrauen, mit denen ich reden und Geheimnisse über unsere Herkunft austauschen konnte. Und ich hätte gern mehr über die O’Connors erfahren, über die Familie, von der ich vermutlich abstamme und deren letztes lebendes Mitglied ich bin.
    Â»Bring mich rein«, sagte ich zu V’lane und machte mich bereit für die Feenreise .
    Ich hatte V’lane gefragt, wie die Feen diesen Ortswechsel beschreiben würden, und er antwortete, dass die Menschen keine Worte für diesen Vorgang hatten. Die Feen »siebten« die verschiedenen Dimensionen und Standorte durch, wie eine Sanduhr den Sand, und wennsie das richtige Körnchen fanden, hielten sie es fest. Und diese Wahl beeinflusste die Umgebung. Aus diesem Grunde nannten die Feen diesen Vorgang auch »Sieben«. Ich hakte nach und wollte wissen, ob er das »Körnchen« des Ortes, zu dem er wollte, aussuchte und sich dann mit der Kraft seiner Gedanken dorthin bewegte. Nach V’lanes Aussage bewegten wir uns genauso wenig wie die Umgebung. Wir … veränderten uns einfach. Und da waren sie wieder, die zwei vorherrschenden Konzepte der Feenwesen: Stagnation und Veränderung.
    Der Ortswechsel fühlte sich an wie das Sterben. Ich hörte komplett auf zu existieren, dann war ich wieder da. Schmerzlos, aber äußerst verwirrend. In einem Moment stand ich im Freien neben dem Viper, und es war fast dunkel, im nächsten schaute ich in grelles Licht innerhalb der angestrahlten Mauern der Arlington-Abtei.
    Frauen kreischten. Viele und ohrenbetäubend.
    Für einen Augenblick fürchtete ich, sie würden angegriffen. Doch dann begriff ich: Ich war der Angreifer. Ich hörte den Klang von Hunderten Sidhe-Seherinnen, die ein ungeheuer mächtiges Feenwesen innerhalb ihrer durch Magie geschützten Mauern erspürten. Dieses kleine Detail hatte ich vergessen; natürlich fühlten sie V’lanes Anwesenheit, und sie würden Zeter und Mordio schreien.
    Â»Soll ich sie zum Schweigen bringen?«, fragte V’lane.
    Â»Nein. Lass sie in Ruhe. Sie hören gleich auf.« Das hoffte ich.
    Und ich behielt recht.
    Auf meine Anweisung hin brachte er uns in den hinteren Teil der Abtei, wo ich die Schlafräume zu finden glaubte. Meine Vermutung, die auf einem Grundriss aus dem Internet basierte, traf zu. Eine Tür nach deranderen ging auf, Köpfe wurden sichtbar, Münder öffneten sich und wurden wieder zugeklappt.
    Ein bekannter Rotschopf tauchte aus einem Zimmer ganz in meiner Nähe auf. »Oh, du bist mausetot, zum Teufel noch mal!«, brüllte Dani. »Du hast vorher schon in verfluchten Schwierigkeiten gesteckt, aber jetzt wird sie dich kaltmachen.«
    Â»Halt deine Zunge im Zaum, Dani«, tadelte die Frau, die hinter ihr auf dem Flur erschien.
    Dani rollte mit den Augen.
    Â»Ich würde gern sehen, wie sie das versucht«, erwiderte ich.
    Die Mundwinkel der kleinen Rothaarigen zuckten.
    Â»Wie kannst du es wagen, hierherzukommen? Und was fällt dir ein, dieses Ding mitzubringen?«, wollte eine Sidhe-Seherin im Pyjama wissen und stieß mit dem Finger in V’lanes Richtung. Eine andere stellte

Weitere Kostenlose Bücher