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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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dass Moira genau diesen Augenblick gewählt hat, um sich auf mich zu stürzen. Hätte sie das nicht getan, wäre sie noch am Leben.«
    Â»Hättest du dich nicht geweigert, uns den Speer zu übergeben, dann wäre es nicht so weit gekommen«, rief eine.
    Â»Der Speer gehört dir nicht«, schrie eine andere. »Warum solltest du ihn haben? Es gibt nur zwei Waffen, die Feenwesen töten können. Wir sind mehr als siebenhundert und haben nur das Schwert, und du bist allein und hast den Speer. Tu das Richtige und überlass ihn jenen, die dafür geboren und großgezogen wurden, ihn zu besitzen.«
    Andere pflichteten ihr bei.
    Geboren und großgezogen, du liebe Güte. Als wäre ich minderwertig! »Ich bin die Einzige, die das Buch fühlen kann, und ich muss jede Nacht hinaus, um es zu jagen. Habt ihr überhaupt eine Ahnung, was sich zurzeit in Dublin abspielt? Ohne den Speer würde ich keine Nacht überleben. Außerdem habe ich mein Leben riskiert, um ihn zu stehlen.«
    Meine Anklägerin schniefte, wandte sich ab und verschränkte die Arme. »Stehlen. Mit einem Feenprinzen gemeinsame Sache machen. Eine unserer Schwestern töten … Du bist keine von uns.«
    Â»Ich sage, sie ist eine von uns und hatte nur einen schlechten Start«, wehrte Dani ab. »Sie hatte niemanden, der ihr geholfen hat, die Dinge zu verstehen. Was hättet ihr an ihrer Stelle getan? Sie versucht nur zu überleben, genau wie wir alle.«
    Ich lächelte. Ich hatte ihr einmal dasselbe klargemacht, und sie hatte nur verächtlich geschnaubt, aber offenbar hatte sie mich verstanden. Ich bewunderte die Courage, mit der sie für mich einstand. Gerade mal dreizehn oder vierzehn Jahre alt und so mutig wie ein Stier. Zudem war dies die längste Ansprache ohne Fluch, die ich je von ihr gehört hatte.
    Â»Geh ins Bett, Kind«, herrschte eine der Frauen sie an.
    Â»Ich bin kein verdammtes Kind«, beschwerte sich Dani. »Ich habe mehr von ihnen getötet als irgendeine von euch.«
    Â»Wie viele hast du inzwischen, Dani?« Bei unserer letzten Unterhaltung hatte sie siebenundvierzig ausgeschaltete Unseelie auf ihrer Habenseite. Mit ihrer Sidhe -Begabung der Schnelligkeit, bewaffnet mit einem Seelie-Heiligtum, dem Schwert des Lichts, war sie eine ernstzunehmende Kämpferin. Ich würde gern eines Tages eine Schlacht an ihrer Seite ausfechten. Wir beide könnten uns gegenseitig vor Überraschungsangriffen schützen.
    Â»Zweiundneunzig«, antwortete sie stolz. »Und ich habe gerade diesen großen, hässlichen Scheißkerl mit den vielen Mündern und dem großen widerlichen Schwanz …«
    Â»Gut, Dani, das genügt«, herrschte ihre Zimmergenossin sie an und schob sie gewaltsam zur Tür. »Ab ins Bett!«
    Â»Du hast das vielmündige Monster erlegt?«, rief ich aus. »Sehr gut gemacht.«
    Â»Ins Bett. Sofort.« Die Frau schubste Dani in ihr Zimmer und zog die Tür zu. Sie selbst blieb im Flur.
    Â»Du weißt, dass sie hinter der Tür steht und lauscht«, sagte ich. »Wozu dann das Ganze?«
    Â»Misch dich nicht in unsere Angelegenheiten und bring das Ding weg von hier.«
    Â»Ganz richtig«, ertönte die stählerne Stimme, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte.
    Die Sidhe -Seherinnen machten Platz für die Frau mit den silbernen Haaren. Ich hatte mich gefragt, wie lange sie brauchen würde, um hier zu erscheinen. Ursprünglich hatte ich mit zwei, drei Minuten gerechnet. Aber es waren fünf. Mein Plan hatte ein wenig Zeit allein mit den Sidhe -Seherinnen vorgesehen, damit ich meinen Namen reinwaschen kann. Ich hatte gesagt, was ich ihren Anhängerinnen mitzuteilen hatte. Jetzt gab es noch einige Dinge mit der Großmeisterin zu klären.
    Ich sah zu V’lane. Seine Miene war teilnahmslos, aber seine Blicke waren wie Hunderte scharfer Klingen. Es schien, als könnte er mit einem Blinzeln Blut vergießen.
    Die alte Frau kam in ihren raschelnden weißen Gewändern auf mich zu und blieb vor mir stehen. Ihr Alter war unmöglich zu schätzen; sie konnte genauso gut sechzig wie achtzig Jahre alt sein. Ihr langes silbernes Haar war zu einem Kranz, der ihr faltiges Gesicht krönte, geflochten. Die Brille, die ihre blitzenden, intelligenten blauen Augen stark vergrößerte, saß auf ihrer Nasenspitze.
    Â»Rowena«, grüßte ich. Die smaragdgrün eingefasste weiße

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