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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Antwort, vielleicht auch nur den Mut, aufzulegen.
    Ich gebe dir deine Schwester zurück. Diese Worte hingen in der Luft.
    Was immer ich suchte, ich fand es nicht. »Das Buch bringt mir Alina von den Toten zurück?« Die Geschichten meiner Kindheit waren voller Aberglauben gewesen; die Auferweckung von Toten ging immer mit grausamen Forderungen und noch grausameren Folgen einher. Sicherlich konnte etwas so Böses nicht etwas so Gutes ins Leben zurückrufen.
    Â»Ja.«
    Â»Warum sollte ich darauf eingehen, wenn Sie doch derjenige waren, der sie getötet hat?«
    Â»Ich habe sie nicht getötet.«
    Â»Vielleicht haben Sie es nicht eigenhändig getan, aber Sie haben sie auf sie gehetzt.«
    Â»Ich war noch nicht fertig mit ihr.« Ein kaum merkliches Zögern. »Und ich hatte nicht vor, sie zu töten, wenn es so gekommen wäre.«
    Â»Quatsch. Sie ist Ihnen auf die Schliche gekommen. Eines Tages ist sie Ihnen in die Dunkle Zone gefolgt. Hab ich recht? Sie weigerte sich, Ihnen weiterzuhelfen.Und deswegen haben Sie sie ermordet.« Davon war ich felsenfest überzeugt. Ich dachte jeden Abend vor dem Einschlafen darüber nach – seit Monaten. Das war der einzig logische Schluss, den ich aus Alinas Nachricht, die sie mir wenige Stunden vor ihrem Tod auf die Mailbox gesprochen hatte, ziehen konnte. Er kommt, hatte sie gesagt, ich glaube nicht, dass er mich außer Landes lässt .
    Â»Du hast die Macht meiner Überredungskunst am eigenen Leibe erfahren. Möglich, dass sie nicht mehr freiwillig mit mir kooperierte, aber das brauchte ich auch gar nicht.« Seine Stimme strotzte vor gebieterischer Arroganz, als er mich daran erinnerte, wie er mich beherrschen konnte. Nein, er hatte Alinas Kooperation nicht gebraucht. Mit dieser schrecklichen, den eigenen Willen raubenden Stimme konnte er jeden dazu bringen, das zu tun, was er wollte.
    Mein Handy klingelte erneut.
    Â»Geh dran. Barrons hasst es, wenn man ihn warten lässt. Denk über meinen Vorschlag nach.«
    Â»Was wissen Sie über Barrons?«, wollte ich wissen.
    Aber die Leitung war tot.
    Â»Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, knurrte Barrons, als ich an mein Handy ging.
    Â»Alles bestens.«
    Â»War er das?«
    Â»Der große LM?«, sagte ich trocken. »Ja.«
    Â»Was hat er Ihnen angeboten?«
    Â»Meine Schwester.«
    Barrons schwieg lange. »Und?«
    Ich schwieg noch länger. »Ich habe ihm gesagt, dass ich darüber nachdenke.«
    Danach sprach eine ganze Weile keiner von uns beiden.Eigenartig, aber weder er noch ich legte auf. Ich fragte mich, wo er war und was er tat, und spitzte die Ohren, hörte jedoch keine Hintergrundgeräusche. Entweder filterte sein Handy Nebengeräusche aus, oder er war irgendwo, wo es entsetzlich still war. Eine Vision blitzte auf: Barrons, groß und dunkel, nackt auf weißen Seidenlaken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt; die schwarzen und roten Tattoos, die quer über die Brust und hinunter bis zu seinem Sixpack reichten. Die Beine mit denen einer Frau verschlungen.
    Nein. Er würde keiner Frau erlauben, über Nacht bei ihm zu bleiben.
    Â»Barrons«, begann ich schließlich.
    Â»Miss Lane.«
    Â»Ich möchte, dass Sie mir beibringen, der Stimme zu widerstehen.« Ich hatte ihn schon einmal darum gebeten, aber er hatte mich mit seinen nichtssagenden Antworten abgespeist.
    Wieder hörte ich lange nichts, dann sagte er: »Um das zu versuchen – und ich versichere Ihnen, dass es nur einen einzigen Versuch geben wird, bei dem Sie zweifellos versagen werden –, muss ich die Stimme anwenden. Sind Sie dazu bereit?«
    Ich schauderte. »Wir werden ein paar Grundregeln festlegen.«
    Â»Sie lieben Grundregeln, oder? Zu schade. Sie befinden sich jetzt in meiner Welt, und da gibt es keine Grundregeln. Ich unterrichte Sie, wie ich will – oder wir lassen es bleiben.«
    Â»Sie sind ein Blödmann.«
    Er lachte, und mir lief wieder ein Schauer über den Rücken.
    Â»Können wir gleich am Abend anfangen?« Heute würde sich der Lord Master bestimmt nicht noch mal bei mir melden. Aber was, wenn er mich, statt anzurufen, auf der Straße ansprach und mir befahl, still zu bleiben – ich könnte nicht einmal mehr den Mund lange genug öffnen, um V’lane herbeizurufen.
    Ich runzelte die Stirn.
    Warum hatte er mich nicht auf der

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