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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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lächelte belustigt. »Sehr gut, Mac. Entspann dich.«
    Mac? Hatte er Mac zu mir gesagt? Wenn er nicht mit der Stimme zu mir sprach, benutzte er immer meinen Nachnamen und siezte mich. »Bin ich tot?«, keuchte ich. »Werden Sie mich töten?«
    Er sah mich erschrocken an. Ich hatte es wieder getan. Ich hatte aus eigenem Antrieb gesprochen. Zwar hatte er meinen Körper aus seinem Bann entlassen, nicht aber meinen Willen und meinen Mund. Ich fühlte den schmerzhaften Zauber, der mich bezwang, immer noch.
    Wieder schnaubte er. »Ich erlaube Ihnen, sich zu entspannen, und Sie denken, dass ich Sie töte? Sind Sie vonder weiblichen Logik verwirrt?« Er fügte, als wäre er erst im Nachhinein auf den Gedanken gekommen, hinzu: »Du darfst frei sprechen.«
    Der Würgegriff, in dem mein Schlund gewesen war, löste sich, und eine Weile genoss ich das Gefühl, ungehindert atmen und meine Zunge wieder nach Belieben bewegen zu können. Ich spürte, wie V’lanes Name das Fleisch durchbohrte, und begriff, dass Barrons’ Stimmenmagie ihn geschwächt und außer Reichweite verschoben hatte. Jetzt machte er sich wieder bemerkbar. »Das hat nichts mit weiblicher Logik zu tun. Sie haben mich bisher nur zweimal mit Mac angeredet, und beide Male war ich dem Tode nahe. Da mich im Augenblick nichts anderes als Sie bedroht, müssen Sie im Sinn haben, mich zu töten. Das ist absolut logisch.«
    Â»Ich habe Sie nicht Mac genannt.«
    Â»O doch.«
    Â»Nein, das habe ich nicht.«
    Â»Doch.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Trotz Barrons’ weltgewandter Klugheit und meiner Glamour-Girl-Coolness verfielen wir manchmal in kindische Zänkereien. Ehrlich gesagt, mir war scheißegal, wie er mich nannte, und ich hatte nicht vor, hier herumzusitzen und mich deswegen zu streiten. Ich war frei und fuchsteufelswild. Ich sprang aus meinem Sessel, stürzte mich auf ihn und schlug ihm mit beiden Handflächen auf die Brust. Ich war wild entschlossen, ihn mit meinen Lun-Kräften außer Gefecht zu setzen. Mein Sidhe -Seherin-Kern loderte wie eine kleine, feurige Sonne. War er ein Unseelie oder nicht?
    Meine Hiebe waren so kraftvoll, dass sein Sessel nach hinten kippte und wir auf dem Boden zum Kaminrutschten. Wenige Zentimeter vor dem Gitter kamen wir zum Halt. Falls es mir gelungen war, ihn zu lähmen, dann nur ganz kurz, so dass ich nicht entscheiden konnte, ob er meinen Lun-Kräften erlegen oder nur starr vor Schreck gewesen war.
    Es war wie immer, wenn ich es mit Barrons zu tun hatte. Letztendlich hatte ich mehr Fragen als Antworten.
    Ich wich zurück, setzte mich rittlings auf ihn und boxte ihn, so hart ich konnte, gegen das Kinn. Er wollte etwas sagen, und ich schlug erneut zu. Ich wünschte, ich hätte Unseelie-Fleisch gegessen. Heute Abend würde ich zehn Monster vertilgen und zurückkommen, um Barrons den Rest zu geben – zur Hölle mit all den Antworten.
    Â»Wie können Sie es wagen, hier hereinzuschlendern und mich zu zwingen, Ihnen Antworten zu geben, während Sie jede meiner Fragen ignorieren?«, fauchte ich. Ich boxte ihn in den Magen – heftig. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Ich versetzte ihm noch einen Hieb. Nichts.
    Â»Sie stehen sonnengebräunt und strahlend vor mir und wundern sich, warum ich die Stimme einsetze?«, blaffte er. »Wo, zum Teufel, haben Sie sich herumgetrieben? Sie waren wieder mit V’lane zusammen. Was meinen Sie, wie viele Ohrfeigen ich mir von Ihnen gefallen lasse, Miss Lane?« Er packte meine Faust und hielt sie fest, als ich erneut versuchte, ihn zu traktieren. Ich holte mit der anderen Hand aus, aber auch die fing er ab. »Ich warne Sie – spielen Sie uns nicht gegeneinander aus!«
    Â»Ich spiele gar nichts gegen Sie aus! Ich versuche zu überleben. Und ich verpasse Ihnen keine Ohrfeige, wennich mit V’lane zusammen bin!« Ich versuchte, ihm meine Hände zu entreißen. »Das hat nicht das Geringste mit Ihnen zu tun. Ich suche nach Antworten, und da Sie sie mir verweigern, können Sie mir keinen Vorwurf machen, wenn ich sie woanders suche.«
    Â»Also der Mann, der zu Hause im Bett nicht zum Zuge kommt, hat das Recht, loszuziehen und sich anderswo Befriedigung zu verschaffen?«
    Â»Was?«
    Â»Welches Wort haben Sie nicht verstanden?«, feixte er.
    Â»Wenn das nicht verwirrte Logik ist! Dies ist kein Zuhause, das wird es niemals sein, und

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