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Im Schatten dunkler Mächte

Im Schatten dunkler Mächte

Titel: Im Schatten dunkler Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hinaus verstärkt, das, wie er sagte, der Lord Master beherrschte – und das mit einer seidenweichen Stimme.
    Â»Hübsche Sonnenbräune, Miss Lane. Wie geht’s V’lane? Hatten Sie heute eine gute Zeit? Ich führe Sie auf Friedhöfe, aber er bringt Sie an den Strand – ist das unser Problem? Unsere kleinen Dates sind nicht gut genug für Sie? Umgarnt er Sie? Erzählt er Ihnen all die hübschen Lügen, nach denen Sie sich so sehr sehnen? Ich habe Sie in letzter Zeit vernachlässigt. Das werde ich wiedergutmachen. Setz dich. Dort drüben.« Er deutete auf einen Sessel neben dem Feuer.
    Ich zuckte zusammen und stolzierte auf Zehenspitzen zu dem Sessel, nicht weil ich zimperlich war, sondern weil man sich nur so bewegen kann, wenn die Beinmuskeln fest waren und man den Fuß nicht abrollen konnte. Ich machte einen widerstrebenden Schritt nach dem anderen, und als ich den Sessel erreichte, ließ ich mich fallen. Meine Kehle war wie zugeschnürt, dennoch presste ich heraus: »Bitte nicht …«
    Â»Du sprichst nur, wenn ich dich etwas frage.«
    Meine Lippen waren versiegelt. Ich konnte nicht fassen, dass er mir das antat. Welch Ironie, dass mich V’lane heute gebeten hatte, ihm zu vertrauen, dass ich seiner Bitte nachgekommen war und er mich nicht enttäuscht hatte. Andererseits war ich bereit gewesen, mich Barrons ein wenig zu öffnen und ihm einiges zu erzählen,aber er hinterging mich. V’lane hatte seine sexuelle Ausstrahlung zurückgenommen, um meinen Willen zu achten. Barrons hatte ihn mir gerade mit einem einzigen Befehl genommen – er war kein bisschen anders als der Lord Master.
    Â»Erzähl mir, was du in der Nacht, in der du das Sinsar Dubh gesehen hast, beobachten konntest«, forderte er noch einmal.
    Meine Haut spannte sich, und ich erstickte mich beinahe selbst, während ich Anstrengungen unternahm, mich seinem Befehl zu widersetzen. Schließlich sprudelte alles aus mir heraus – jedes kleinste Detail, all meine Gedanken, meine Wahrnehmungen und Emotionen –, angefangen von der Demütigung, mit meinen hübschen Kleidern in der ekelhaften Pfütze gelandet zu sein, über die verschiedenen Formen, die das Buch angenommen hatte, bis hin zu dem Blick, den es mir zugeworfen hatte, und meinen Überlegungen, wie ich seine Spur verfolgen konnte. Um alles noch viel schlimmer zu machen, erzählte ich ihm ausführlich von meiner »Intervention« bei Inspector Jayne.
    Â» Rühr dich nicht vom Fleck «, sagte er, und ich blieb aufrecht sitzen. Ich war nicht einmal mehr imstande, mich an der Nase zu kratzen, während er nachdachte. Die Luft knisterte regelrecht vor Aggression, einer tödlichen Aggression. Ich verstand das nicht. Womit hatte ich ihn so sehr verärgert? Letzte Nacht war er nicht halb so aufgebracht gewesen, und da hatte er Gelegenheit genug gehabt, mich auszuquetschen und zu grillen. Er hatte es nicht getan. Aber jetzt drehte er durch.
    Â» Wo warst du heute ?«
    Schweiß tropfte mir vom Gesicht, als ich ihm auch über den heutigen Tag alles erzählte. Ich wollte reden,jedoch aus eigenem Antrieb. Ich wollte ihm alle Schimpfworte, die mir einfielen, ins Gesicht schleudern, ihm sagen, dass wir miteinander fertig waren – er und ich – und dass ich diejenige war, die Antworten verdiente, nicht er. Aber er hatte mir die Lippen mit einem Befehl versiegelt, und ich konnte lediglich seine Fragen beantworten.
    Â»Hat dir V’lane irgendetwas erzählt?«
    Â»Ja«, sagte ich ausdruckslos. Ich gehorchte ihm aufs Wort, mehr nicht.
    Â» Und was hat er dir erzählt?«
    Â»Dass der Lord Master früher ein Feenwesen namens Darroc war.«
    Barrons schnaubte. »Das ist nichts Neues. Hat er etwas über mich gesagt? «
    Nichts Neues? Er hatte mir diese Information über den Lord Master die ganze Zeit vorenthalten? Und er ist sauer auf mich, weil ich ihm nicht über alles Bericht erstatte? Er konnte sich auf etwas gefasst machen, wenn er mich nicht umbrachte, bevor er mit mir fertig war. Er war eine wandelnde Enzyklopädie, die ich nicht aufschlagen konnte. Nutzlos. Gefährlich. »Nein.«
    Â»Hast du mit ihm geschlafen?«
    Â»Nein.« Ich knirschte mit den Zähnen.
    Â»Hast du jemals mit ihm geschlafen?«
    Â»Nein.« Ich kannte niemanden, der so besessen von meinem Sexleben war wie die beiden – oder besser von

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