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Im Schlauchboot durch die Unterwelt

Im Schlauchboot durch die Unterwelt

Titel: Im Schlauchboot durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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beruhigt. — Sie ist in ihr Schicksal ergeben,
dachte Tim. Scheint sogar erleichtert zu sein.
    Sie hatten ihr gesagt, dass sie
alles wussten, aber keine Erklärung abgegeben über das Woher und Warum.
    Klößchen stand vor dem Eingang
und riss eben eine Tafel Schokolade auf. Der Kleinwagen hielt fast vor seinen
Fußspitzen. Beim Anblick seiner Freunde fiel Klößchen die Schoko aus der Hand.
    »Was wollt ihr denn hier?«,
meinte er verblüfft.
    »Und was machst du hier?« Tim
grinste.
    »Karl ist auf dem Hof Hinter
einem Fenster im Obergeschoss weint ein Baby. Weil eine Nachbarin sagt, dass es
hier im Haus kein Baby gibt, haben wir einen Verdacht. Wir warten auf Kommissar
Wetzensteyn. Aber der kommt eigentlich wegen des Aborigine. Und müsste längst
hier sein. Karl will mit ner Leiter...«
    In diesem Moment stieg auch
Matilde aus und wurde von Klößchen erkannt.
    »Mann, Tim! Was läuft denn hier
ab?«
    »Erzähle ich gleich, wenn Karl
dabei ist. Seid ihr in der Unterwelt auf den Aborigine gestoßen?«
    »Wisst ihr das auch schon?
Jaaah!« Klößchen deutete einen Luftsprung an von zehn Zentimeter Höhe, was für
seine Verhältnisse beachtlich ist. »Im Hauptkanal haben wir ihn gefunden. Damit
war klar, dass wir hierher mussten. Und hier weint nun das Baby. Und die
Nachbarin sagt... Aber das habe ich schon rausgelassen.«
    »Wir waren lange auf dem
Holzweg«, sagte Gaby. »Dann sind wir getrennt marschiert und von zwei Seiten
ins Ziel gestoßen. Es ist wieder mal gut gelaufen bei TKKG.«
    Hinter dem Kleinwagen hielt ein
Taxi. Ein fetter, gedrungener Typ im Pullover stieg aus.
    »Matilde!«, zischte er. »Wieso
bist du nicht im Haus?«
    »Ihr Vater?«, fragte Tim.

    Sie nickte.
    »Hallo, Kräsch!«, wandte sich
der TKKG-Häuptling an den Fiesling. »Für Sie ist jetzt Feierabend — und zwar
auf der ganzen Linie. Ais Mitschuldiger bei dem vorgetäuschten Kidnapping
werden Sie eine ganze Weile gesiebte Luft atmen. Das Gleiche erwartet Fausto
Weichler und seine gewissenlose Lebensgefährtin. Und nun bitte keinen
Fluchtversuch! Sonst knalle ich Ihnen eins an die Rübe — dass Sie denken, es
wäre Flatnose — mit nem Hufeisen im Handschuh.«
    Nichts dergleichen war nötig.
Kräsch erlitt einen Schwächeanfall und setzte sich auf den Bordstein. Im
gleichen Moment traf Kommissar Wetzensteyn ein.
     
    *
     
    Die vier Alt-Ganoven Peschke,
Meier, Helmers und Könken betätigten sich an diesem Nachmittag als
Schatzsucher. Hinter dem Kinderspielplatz am Gasthaus Moorweide, wo Charly
Flatnose noch immer ahnungslos für den WM-Kampf trainierte, arbeiteten sie mit Schaufel,
Spaten und Spitzhacke. Sie buddelten an fünf verschiedenen Stellen. Den
Runen-Baum, unter dem Könken und Annette damals gepicknickt hatten, gab es
nicht mehr. Aber Könken hatte gemeint, die richtige Stelle zu finden. Jetzt war
es fast so, dass er von seinen Kumpanen Prügel bezog. Denn nirgendwo stießen
sie auf die vergrabenen Goldbarren.
    Gegen 15 Uhr kam Otto Kräsch in
seinem roten VW und teilte die allgemeine Enttäuschung.
    Auch die Kriminalbeamten in dem
grauen Kastenwagen, der auf dem Parkplatz stand, waren enttäuscht. Sie
beobachteten mit Ferngläsern und filmten. Aber es kam nichts dabei raus.
    »Ist zwar ein heißer Tipp von
TKKG«, meinte einer der Kriminalisten im Beobachtungs-Fahrzeug. »Aber wenn die
Alten nichts finden, haben wir keine Handhabe. Die Buddelei ist nicht verboten.
Die würden behaupten, sie hätten nach Trüffeln gesucht.«
    »So schnell geben die nicht
auf.«
    Damit hatte er Recht. Denn am
nächsten Tag suchten die vier Ex-Knastis mit einem Geigerzähler das Gelände ab.
Sie gruben auch, fanden aber nur Müll. Die Goldbarren blieben verschwunden.
    Worum es sich handelte, hatte
Otto Kräsch inzwischen bei Kommissar Glockner ausgesagt. Matildes Opa zeigte
sich total kooperativ (bereit zur Zusammenarbeit), womit er wohl auch
beweisen wollte, dass er nicht beteiligt war an der vorgetäuschten
Baby-Entführung. Die vier Camping-Ganoven blieben also unbehelligt — und in
bescheidenen Verhältnissen. Fausto, Alice und Erwin befanden sich in
Untersuchungshaft. Matilde konnte mit einem Freispruch rechnen. Der WM-Kampf
fiel aus, aber ein neuer Herausforderer hatte sich bereits bei Flatnose
gemeldet. Das Baby Susi wurde untergebracht in einem Baby-Hort und dort täglich
von Matilde besucht.
    Tim, Gaby, Karl und Klößchen
sorgten dafür, dass die sterblichen Überreste des Aborigine nun endlich mit
Würde behandelt wurden.
    Der

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