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Im Schlauchboot durch die Unterwelt

Im Schlauchboot durch die Unterwelt

Titel: Im Schlauchboot durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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unbekannte Australier
erhielt ein Urnengrab auf dem Westfriedhof — ganz hinten an der Mauer, wo man
in früheren Zeiten die Armesünder (hingerichtete Verbrecher) bestattet
hatte.
    »180 Jahre zu spät — ist besser
als überhaupt nicht«, meinte Klößchen. »Das gilt auch für unsere nächste
Schlauchbootfahrt durch die Kanalisation. Obwohl sich das nur um ne Woche
verzögert. Jetzt müssen wir ran wegen der Facharbeit. Aber diesmal nehme ich
nicht Schokolade mit, sondern... Wer rät es?«
    »Eine Klammer für die Nase«,
sagte Gaby.
    Klößchen staunte. »Stimmt.
Woher weißt du das?«
     
    ENDE

II. Teil
     
     
    TKKG-Detektiv-Stories
     
     
     
     
     
     
     
    1. Der fliegende Geldkoffer
    2. Verschleppt von blauen
Zwergen
    3. Picknick unter schwarzer
Flagge
    4. Ein Wiedersehen in Afrika
    5. Heiße
Beute

Der fliegende Geldkoffer
     
     
     
    Entsprungene Wölfe und ein
Kaufhaus-Erpresser im Fichtenwald — und das bei sibirischer Kälte!
     
     
     
    Mitte Januar spitzten sich die
Ereignisse zu. Der unbekannte Erpresser ging aufs Ganze, forderte 500 000 Mark
und bestimmte Ort und Zeit der Geldübergabe.
    Einzelheiten hatte Gaby aus
erster Quelle erfahren: von ihrem Papi, dem Kripo-Kommissar im Präsidium.
    Natürlich darf Kommissar
Glockner keine Dienstgeheimnisse ausplaudern — und tut das auch nicht. Aber
wenn er zu Hause seiner Frau, Gabys Mutter also, unterm Siegel der
Verschwiegenheit berichtet — hat das bezaubernde Töchterlein immer die
schärfsten Ohren der Welt: zum Nutzen von TKKG.
    An diesem frostigen Nachmittag
peitschte sibirischer Wind durch die Landschaft. Der Schnee am Bahndamm stiebte
und wirbelte. Im dichten Fichtenwald heulte schaurig einer der entlaufenen
Wölfe.
    TKKG standen am Anfang einer Loipe,
hatten Langlaufski an den Füßen und grimmige Entschlossenheit in den Mienen.
    Computer-Karl war erst vorhin —
nach zehn Tagen fiebriger Grippe — zu seinen Freunden gestoßen, war noch blass
unter der Nickelbrille und hatte — was die Action betraf — überhaupt keinen
Durchblick.
    »Während du dich im Bett
geschont hast«, erklärte Tim, der Anführer, »war in unserer Millionenstadt die
Hölle los. Die Supermarktkette Frohkauf wird von einem Unbekannten erpresst.
Entweder er kriegt Knete satt — oder er vergiftet die Fressalien. Um seine
telefonische Forderung zu verstärken, hat er Erdbeermarmelade vergiftet. Eine
Frau kaufte das Konfitürenglas und beim nächsten Frühstück hat sich die ganze
Familie mit Bauchkrämpfen gekrümmt: Eltern, drei Kids und der Opa, der sich
morgens immer fünf Marmeladensemmeln reinpfeift. Tödlich ist das Gift nicht.
Aber es macht höllisches Bauchweh von drei bis 30 Stunden Dauer. Dieser
Anschlag kann sich jederzeit wiederholen und hat die Frohkauf-Manager auf die
Knie gezwungen. Weil der Kunde König ist und froh, also ohne Bauchkrämpfe,
einkaufen soll, kriegt der Marmeladen-Vergifter nun eine halbe Million.«
    »Saublöde Entscheidung«, sagte
Karl. »Wo soll sich die Geldübergabe abspielen? Hier am Bahndamm?«
    »Der Typ hat sich was einfallen
lassen«, sagte Gaby und pustete gegen die goldblonden Ponyfransen über ihren
Blauaugen. »Um 16.01 Uhr verlässt der Intercity 177 unseren Hauptbahnhof und
wird alsbald hier vorbeizischen. Der Frohkauf-Geldbote sitzt in der Ersten
Klasse und hat einen stabilen Koffer bei sich. In dem ist die Kohle. Außerdem
hat er ein Handy. Irgendwann während der Fahrt wird der Erpresser ihn anrufen.
Dann soll er den Koffer zum Fenster rauswerfen — in Fahrtrichtung links, also
auf dieser Seite.«
    »Extrem schlau!«, nickte Karl.
»Da weiß die Polizei nicht, wo sie aufpassen soll. Kann ja schließlich überall
sein. Der IC fährt bis Hamburg.«
    »Aber je weiter er fährt«, gab
Klößchen zu bedenken, »umso schwieriger wird das Geldabbuchen vom fahrenden
Konto. Denn Züge haben Verspätung. Immer! Besonders im Winter.«
    »Deshalb«, sagte Tim, der
früher Tarzan genannt wurde, 130 »haben wir nachgedacht. Fakt ist: Ab hier auf
vier Kilometer wird die Bahnstrecke vom Skilanglauf-Pfad begleitet. Der ist
aber gesperrt zurzeit — wegen der beiden entlaufenen Wölfe. Die sind vor drei
Tagen aus dem Wildpark Archenfels abgezischt, halten sich hier im Waldgebiet
auf und konnten noch nicht rausgelockt werden. Einsame Pampa also. Und wir
glauben: Irgendwo auf der Strecke lässt sich die Schweinebacke den Geldkoffer rauswerfen.«
    »Total logisch«, nickte Karl.
»Wie gehen wir vor?«
    Tim deutete auf die

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