Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
überdachte vielleicht ihr Angebot.
Alexa rückte näher, legte den anderen Arm um seine breiten Schultern und flüsterte ihm ins Ohr: „Sie können sie nicht haben, Gabriel. Sie ist eine Prinzessin. Aber wissen Sie was? Mich können Sie haben, ohne irgendwelche Bindungen einzugehen. Kommen Sie mit in mein Bett, gleich jetzt, und lassen Sie uns Ihre Sehnsucht vertreiben.“
Gabriel schloss die Augen und fühlte die Versuchung.
Es war so lange her, und jedes Wort, das sie gesagt hatte, stimmte. Er hätte an ihrem Angebot vielleicht gezweifelt, doch er konnte sich nicht dazu bringen, zu glauben, dass dieses süße kleine Ding sich ihm auf einem Silbertablett darbot und dabei die Nerven oder die Klugheit besaß, ihn zu belügen.
Jedenfalls verfehlten ihre süßen Worte nicht die Wirkung auf seine Männlichkeit, die in mehr Monaten, als er zu zählen vermochte, nicht mit der gebührenden Aufmerksamkeit bedacht worden war.
Doch während sein Körper auf Alexas Zuwendungen reagierte, waren sein Herz und sein Verstand noch mit der Neuigkeit beschäftigt, dass Sophia es für angemessen gehalten hatte, den Prinzen zu küssen.
Vor allem, da Gabriel sich nur zu gut daran erinnerte wie sie ihn selbst in der Nacht des Balles von sich gestoßen hatte.
Jetzt begriff er, warum sie seither diese Distanz zu ihm hielt.
Verdammt, er hatte Derek gesagt, dass es zwischen ihm und Sophia hoffnungslos sei, und jetzt bestätigte ihre beste Freundin seine Einschätzung.
Warum sollte er überrascht sein, geschweige denn gekränkt? Narr. Er war derjenige, der darauf bestanden hatte, dass sie kühl und zurückhaltend miteinander umgingen nd nur Freunde waren. Die Zeichen waren unübersehbar. Prinz und Prinzessin gehörten zusammen. Der Leibwächter war mit der mannstollen Zofe besser dran.
Welche Wahl hatten sie denn schon?
Sein Zigeunermädchen hatte also den Prinzen geküsst? Na und?
Sie gehörte nicht Gabriel.
Gewöhnlich freundete sich eine Prinzessin nicht mit einem Leibwächter an. Er war hier, weil er eine Pflicht zu erfüllen hatte. Für England musste er helfen, die Prinzessin auf den strategisch wichtigen griechischen Thron zu setzen.
Warum zum Teufel hat sie den Prinzen geküsst? Und wie konnte sie es wagen, sie miteinander zu vergleichen? Die Leistung beider Männer mit der Freundin zu besprechen? Ein Glück für sie, dass ihr Gabriel als der bessere Liebhaber erschien. Der Prinz hatte bestimmt nicht das Kamasutra kennengelernt. Diese Fähigkeit könnte er mit Alexa teilen. Gabriel hatte sie noch immer nicht abgewiesen. Er war nicht sicher, ob er das wollte.
Wenn Sophia ihm ohnehin nie gehören würde, warum sollte er dann weiterhin sich selbst verleugnen? Jeder Mann hatte seine Bedürfnisse, und dieses lüsterne Frauenzimmer stand zur Verfügung. Vielleicht hatte sogar Sophia sie geschickt. Vielleicht hatte Ihre Hoheit Alexa ermutigt, um seine Zuneigung auf ein anderes Ziel zu lenken. Das war möglich, denn wie es schien, wollte sie sie nicht.
Verdammt.
Er war hin und her gerissen, und Alexas Berührung fühlte sich genau so an, wie er es brauchte. Beinahe war er geneigt, sich verführen zu lassen, wenn er damit Sophia aus seinen Gedanken vertreiben könnte.
Wenn er vielleicht ein oder zwei Tage im Bett dieser Frau verbringen konnte, dann würde er wieder klar denken können, denn seine Sehnsucht nach der Prinzessin brachte ihn um den Verstand, das Wissen um all das, was niemals ihm gehören würde ...
Dieser verdammte dänische Prinz! Für wen hielt dieser Schuft sich eigentlich? Gabriel könnte ihn noch besiegen, wenn man ihm eine Hand auf den Rücken fesselte.
„Lassen Sie es geschehen“, flüsterte Alexa und setzte sich mit einer eleganten Bewegung ihm auf den Schoß. Er wehrte sich nicht. Dann waren ihre Lippen auf seinem Mund, und irgendwie fanden seine Hände den Weg auf ihre Schenkel, als sie rittlings auf ihm saß.
Sie rieb sich an ihm, bot ihm ihre festen Brüste dar. Er löste sich aus dem Kuss und starrte in das tiefe Tal zwischen den verlockend gewölbten Hügeln, während er schwer atmend versuchte, eine Entscheidung zu treffen.
Sophia stand im Türrahmen, sprachlos über den Anblick, der sich ihr bot. Sie war gerade hereingekommen, noch nass von Schlamm und Regen, die Reitgerte fest in der Hand, während sie die beiden entsetzt anstarrte.
Sie glaubte ihren Augen nicht trauen zu können.
Nun, das stimmte nicht ganz.
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