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Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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haben, dass sie seine Mahnungen in den Wind geschlagen hatte.
      Selbstsüchtiges Mädchen, schalt sie sich.
      Wenn Gabriel etwas zustieß, würde sie sich das niemals verzeihen können. Warum hatte sie sich nicht an ihren Vorsatz gehalten, romantischen Verwicklungen aus dem Wege zu gehen?
      Schon vor langer Zeit hatte sie den Entschluss gefasst, ihr Herz nur ihrem Land zu schenken, genau wie einst Königin Elizabeth. Nachdem sie ihre Familie verlören hatte, erschien ihr dieser Schwur sinnvoll, denn ein Land konnte nicht sterben. Und außerdem hatten Alexas viele Abenteuer nur zu deutlich gezeigt, dass Männer oftmals so verlogen waren.
      Wie der Prinz?
      Nein, er wäre genau das Gegenteil, besonders nach allem, was mit seiner ersten Frau geschehen war. Er würde ihre Treue bezweifeln, jeden Tag, jede Stunde. Sie würde wie in einem Käfig leben. Und wenn dann der Tag kam, an dem sie diesen Mann für ihr Land heiraten musste? Würde sie so selbstsüchtig sein, Gabriel in ihrer Nähe zu behalten, bis es so weit war? Ihn erst fortschicken, wenn sie sich dem anderen zuwenden musste? Niemals. Das konnte sie ihm nicht antun.
      Das wäre ebenso grausam wie das, was der Prinz seiner ersten Gemahlin angetan hatte, als er sie zu den eisigen Fjorden Jütlands verbannte. Nein, so konnte sie Gabriels noblen Charakter niemals ausnutzen, und er durfte auch nicht sein Leben für sie geben, so wie Leon es getan hatte.
      All dies wurde zu schwierig.
      Er hatte den verwirrten Radikalen eingesperrt und ihre Männer getäuscht mit der Geschichte, dass er einen der Angreifer aus der Nacht, an dem der Hinterhalt geschah gefangen hatte. Das war nur eine List, aber die Gefahr würde bald Wirklichkeit werden.
      Mit jedem Tag wurde das Leben für jeden von ihnen hier gefährlicher. Es konnte schon tödlich sein, sich nur in ihrer Nähe aufzuhalten, als würde sie eine Art Krankheit tragen, die nicht zu entsetzlichen Wunden führte, sondern direkt zum Tod. Nichts davon hätte jemals Gabriels Problem werden dürfen.
      Der pure Zufall hatte sie in der Nacht des Angriffs zu seinem Haus geführt. Er hatte friedlich auf diesem Bauernhof gelebt, wo er immer noch seine Wunden heilen lassen sollte. Vielleicht nicht die körperlichen, aber die der Seele. Er war so gut zu ihr gewesen, und wie hatte sie es ihm gedankt?
      Sie musste ihn hier herausbringen, musste alldem hier ein Ende setzen, solange es dafür noch Zeit gab. Sie könnte es einfach nicht ertragen, wenn dieser Mann sterben würde - so wie ihr Vater, ihre Brüder und nun auch Leon. Wenn sie erst einmal nach Kavros gesegelt waren, würde es zu spät sein. Wenn ihr etwas an ihm lag, dann musste sie ihn augenblicklich gehen lassen.
      Es gab so vieles, für das er leben konnte.
      Anders als sie hatte Gabriel noch immer eine Familie die ihn liebte. Und alle diese wundervollen Menschen würden sie hassen und ihr die Schuld geben, wenn ihm irgendetwas zustieß, das war ihr jetzt klar.
      Wumm!
      Sie hieb gegen die Puppe aus Stroh mit der flachen Seite ihres Schwertes und versetzte sie in Drehung, als sie weiterritt.
      Warum überhaupt nahm sie all dies hier auf sich? Sicher, sie musste sich vor all diesen dummen Attentätern schützen. Doch wenn sie den Rest ihres Lebens ohne Gabriels Liebe verbringen sollte, wäre sie vielleicht besser dran, wenn sie in die Hände ihrer Feinde fiel.
      Vielleicht sollte sie diesen Plan, nach Kavros zurückzukehren, aufgeben und zusammen mit Gabriel durchbrennen. , um irgendwo auf dem Land als ganz gewöhnliches Paar zu leben. Auf Wiedersehen, Pflicht! Sie konnten wie zwei glückliche Bauern leben und eine Armee von Kindern mit Apfelbäckchen aufziehen. Die Nacht, in der sie das einfache Mahl mit ihm geteilt hatte, war die glücklichste Nacht ihres Lebens gewesen.
      Aber damit wäre er natürlich niemals einverstanden. Nicht er, dieses Musterexemplar männlichen Ehrgefühls. Und sie auch nicht. Niemals könnte sie ihr Volk im Stich lassen und ihre königliche Familie entehren können.
      Bumm!
      Die Zielscheibe bebte ein wenig beim Aufprall des Messers, das sie gerade geworfen hatte.
      Sie freute sich über ihre eigenen Fähigkeiten und bekam ein wenig von ihrem erschütterten Selbstvertrauen zurück. Beim letzten Mal war es ihren Feinden nicht gelungen, sie zu entführen, warum also reagierte sie jetzt so heftig?
      Weil sie verliebt war.
      Ach, beruhige dich, ermahnte sie sich selbst. Hör auf, alles so zu dramatisieren.

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