Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
und Stühle, die ebenso elegant wie zwanglos um den Kamin gruppiert waren. Doch plötzlich blieb er abrupt stehen, denn auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes befand sich ein großes Bett. Gütiger Himmel. Er stand in ihrem Schlafgemach!
Gabriel bemühte sich, nicht dorthin zu schauen, denn seine Gedanken wanderten sofort in eine Richtung, in die sie nicht gehörten. Das Verlangen, das ihre alberne Freundin geweckt hatte, eiwachte mit voller Kraft durch das wahre Objekt seiner Begierde.
In diesem Augenblick trat sie aus dem Ankleidezimmer in einem Hauch von Nichts aus schwarzer Seide und einem dazu passenden Hausmantel. Bei ihrem Anblick stockte Gabriel der Atem. Die langen schwarzen Locken fielen ihr offen über den Rücken, die Seide schmiegte sich an ihre zarten Rundungen und glitt hinter ihr über die
Marmorstufen, als sie auf ihn zuging.
„Lass uns allein“, befahl Sophia Lady Alexa, während Gabriel sie unverwandt anstarrte.
„Gute Nacht, Colonel“, ließ sich Alexa vernehmen.
Verwirrt sah er sich um und achtete kaum auf die blonde Lady, die zur Tür hinausschlüpfte. Sobald er wieder zu atmen vermochte, begann sein Herz wie wild zu schlagen.
„Hallo, mein Freund“, begrüßte ihn Sophia und hob ein Glas mit rubinrotem Wein an die Lippen, während sie sich ihm näherte. „Ich glaube, unser Plan war hervorragend, was meinst du? Sag mir deine Meinung, und ich erzähle dir dann meine. Setz dich bitte. Möchtest du Wein?“
Er wusste nicht, wohin er sehen sollte. Schließlich entschied er sich für den Boden, aber selbst mit niedergeschlagenem Blick konnte er noch ihre reizenden Füße in den hochhackigen Pantoffeln aus passender schwarzer Seide sehen. Der ebenholzschwarze Schleier ihres Nachtgewands war außerdem durchscheinend genug, um ihm die schlanken Umrisse ihrer schönen Beine zu zeigen. Noch immer glaubte er zu spüren, wie sie sie um seine Hüften schlang. Er erinnerte sich daran, wie sie sich ihm in seinem Bett entgegengedrängt hatte, ihn gebeten hatte, sie zu nehmen.
Er schluckte schwer, verfluchte seinen Körper für die Lust, die er in den Lenden spürte. Nein, nein. Das kam gar nicht infrage. Er wandte seinen Blick ungefährlicheren Regionen zu, zum Beispiel der bemalten Decke.
Dabei verschränkte er die Hände höflich hinter dem Rücken und versuchte sich zu erinnern, warum zum Teufel er hierhergekommen war.
„Hier.“ Sie trat noch näher zu ihm. „Koste davon.“
„Was?“, stieß er heiser hervor.
„Davon“, erklärte sie und hob ihm ihr Glas entgegen. „Das ist ein harmloses Glas Wein.“
„Ich bin im Dienst“, erklärte er.
Sie lachte. „Der Mann aus Eisen. Ich befehle dir, von diesem Wein zu kosten. Er ist aus Griechenland. Außerdem müssen wir unseren Sieg feiern.“ „Welchen Sieg?“
„Die Osmanen versuchen nicht, mich zu töten. Jedenfalls glaube ich, dass sie es nicht sind. Was glaubst du?“
„Ich - gebe dir da recht.“
Sie runzelte die Stirn. „Stimmt etwas nicht?“
„Nein, alles in Ordnung“, erwiderte er, starr wie ein Zinnsoldat.
„Gabriel“, schalt sie ihn mit königlichem Lächeln und den betörenden Blicken einer Zauberin.
Er leckte sich über die Lippen und blickte wieder hoch zur Decke. „Dein Gewand verwirrt mich.“
„Oh, das tut mir sehr leid“, flüsterte sie kokett, zupfte an ihrem Hausmantel und fügte hinzu: „Soll ich dies lieber ausziehen?“
Er sah ihr in die Augen, und der Glanz darin zeigte ihm, dass sie sehr genau wusste, wie er empfand. Warum sollte er also versuchen, das zu verbergen?
Er lächelte, streckte den Arm aus und umfasste ihren Ellenbogen. „Verführerin“, meinte er und zog sie näher zu sich. „Du glaubst, du kannst mich verlocken und damit davonkommen?“
„Nur ein bisschen.“
„Dieses Spiel können auch zwei spielen. Gut, dann zieh es aus. Ich werde dir helfen.“ Er schob seine Finger unter die hauchdünne schwarze Seide an ihrem Hals. Behutsam entledigte er sie des Stoffes an dieser Stelle.
Mit einem leisen Seufzer wandte sie den Kopf ab, hielt ihm die Schulter für einen Kuss entgegen. Er betrachtete die zarte Haut, die sie ihm darbot. Sein Herz raste, er konnte nicht widerstehen. Er versuchte es nicht einmal, sondern neigte den Kopf und drückte die Lippen auf ihren hellen Teint. Dabei schloss er die Augen, genoss ihren Duft, die Süße ihres warmen Körpers.
Schließlich öffnete er die
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