Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
ab, dass der teuflische Türke es nicht wagen würde, den neuen Vertrag mit den Briten zu brechen. Dann wägte er beide Seiten mit seinem eigenen Verdacht ab, dass einer ihrer griechischen Wachen zum Verräter geworden sein könnte.
Nach allem, was sie durchgemacht hatte, wollte er Sophia gegenüber nichts davon erwähnen. Er wusste, es würde sie aufregen, doch letztlich ging es um ihre Sicherheit. Wenn er mit ihr darüber sprach, entdeckte er vielleicht, dass es jemanden in ihrem Gefolge gab, dem sie bereits misstraute.
Er nahm sich vor, ein paar britische Soldaten aus der Garnison zu Sophias Schutz aufzustellen, für den Fäll, dass ihre Griechen doch nicht vertrauenswürdig waren. Danach beschloss er, bei nächster Gelegenheit Leons Aufzeichnungen durchzugehen. Falls dieser Mann etwas gewusst hatte, so konnte es doch sein, dass er vor seinem Tod möglicherweise ein paar Hinweise notiert hatte.
Als er kurz darauf vor Sophias Gemächern stand, fühlte er seine eigene Anspannung beim Anblick ihrer griechischen Wachen, die wie immer vor ihrer Tür Posten bezogen hatten.
Er ließ sich von seinen Verdächtigungen nichts anmerken. „Ist sie in ihren Räumen?“
Niko nickte, und Gabriel bemerkte nicht ohne Ironie, dass die dunkelhaarigen Griechen ihn ebenso misstrauisch beobachteten wie er sie.
Er klopfte laut an die Tür, während er sich darauf einstellte, dass ihm ein schwieriges Gespräch bevorstand.
Die blonde Frau, die er schon zuvor bei der Prinzessin gesehen hatte, öffnete ihm die Tür.
Er verbeugte sich. „Madam, ich bin Colonel Knight.“
Die junge Frau lächelte und musterte ihn rasch. „Ich weiß.“
Gabriel schwieg einen Moment und bemerkte den Glanz in ihren Augen. „Ich würde gern ein paar Worte mit Ihrer Hoheit sprechen, wenn ich darf.“
„Natürlich, Colonel. Sie erwartet Sie.“
„Sie sind - Lady Alexa?“
„Richtig.“ Sie straffte sich und schien sich zu freuen, dass er sie kannte.
„Es ist mir ein Vergnügen.“ Er verneigte sich kurz, die Hand auf dem Degen.
„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Colonel.“ Aus dem Augenwinkel sah er, wie die beiden Griechen Lady Alexa mit sehnsüchtigen Augen beobachteten.
Er runzelte die Stirn und wurde etwas geschäftsmäßiger. „Ich hörte, Sie waren in der Nacht des Angriffs dabei.“
Sie nickte.
„Ich hoffe, Sie haben alles einigermaßen überstanden.“ Sie sah ihn von unten durch ihre langen Wimpern an. „Es geht mir gut“, sagte sie mit bebender Stimme. „Wie umsichtig von Ihnen, danach zu fragen. “
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern mit Ihnen über Ihre Erfahrungen ... “
Einer der beiden Griechen hustete. Es klang sehr nach einem unterdrückten Gelächter.
Erstaunt drehte er sich um, und die Mienen der beiden Männer weckten in ihm die Frage, was genau Lady Alexa eigentlich mit den Wachen zu tun hatte.
Danach wandte er sich wieder der blonden Frau zu. „Ihre Erfahrungen aus jener Nacht“, erklärte er.
„Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung, Colonel“, sagte sie leise und lehnte den üppigen Körper gegen den Türrahmen. Sie schob dabei die Brüste vor, als wollte sie sichergehen, dass er sie bemerkte.
Was er zweifellos tat. Und er erschauerte ein wenig. Vielleicht hatte er seine Lust zu lange unterdrückt, versteckt hinter seinen guten Absichten.
Ihm kam der Gedanke, dass sein tollkühner Bruder, hätte er ihm wirklich eine Dime schicken wollen, vermutlich jemanden wie Lady Alexa gewählt hätte.
Einen Moment lang dachte er an seine jungen, wilden Jahre zurück und daran, wie gründlich er das Kamasutra studiert hatte. Damals hätte er eine Frau wie Alexa sehr beschäftigt. Leider hatte sich sein Geschmack seither entschieden verändert. Komplizierte Frauen bedeuteten mehr Schwierigkeiten.
„Alexa, lass den Mann herein!“, befahl Ihre Hoheit von irgendwoher aus dem Innern der Gemächer.
Sie klang ein wenig verstimmt, kein Wunder.
Sophias Freundin verfügte über einen bemerkenswerten Körper, aber Gabriel war nicht sicher, ob sie auch Verstand besaß.
Kichernd öffnete Lady Alexa ihm die Tür und sah ihm bewundernd nach, als er an ihr vorbeiging.
„Einen Moment noch, Colonel. Machen Sie es sich bequem“, rief Sophia aus dem angrenzenden Zimmer, das auf der linken Seite abging, nach ein paar niedrigen Marmorstufen.
Zu seiner Rechten sah er einige mit gestreiftem Satin bezogene Sofas
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