Im Schloss der Leidenschaft
würden eine Enttäuschung erleben, sagte sich Emily, entschlossen, dem Verlangen nicht nachzugeben, das sie zu überwältigen drohte. Sosehr sich ihr Körper auch danach sehnte, sie konnte, durfte nicht zulassen, dass Luc sie liebte.
„Ich weiß nicht, was das soll“, zischte sie, „aber ich will es nicht.“
„Warum – weil meine Berührung dich abstößt?“, fragte er höhnisch.
„Ja“, entgegnete sie sofort, doch statt sie loszulassen, lächelte er nur.
„Lügnerin.“ Er hob ihr die Arme über den Kopf und hielt sie dort mit einer Hand fest. Mit der anderen umfasste er sanft ihre Brust und strich mit dem Daumen über die rosige Knospe, die sofort hart wurde, als hättesie nur auf seine Berührung gewartet. „Und du redest zu viel“, spottete er, während er in ihre überraschten Augen sah. „Was ist nur mit meiner ruhigen, unterwürfigen kleinen Frau passiert?“
Unterwürfig! Wie abfällig das aus seinem Munde klang und wie sehr sie die Tatsache hasste, dass ein Körnchen Wahrheit darin lag. In ihrer Liebe hätte sie damals alles für ihn getan – und er? Er nutzte ihre Schwäche aus, ohne sich um ihre Gefühle zu scheren.
„Ich bin erwachsen geworden“, entgegnete sie eisig. „Doch ich sehe, dass sich deine chauvinistische Einstellung zur Ehe nicht verändert hat.“
„ Non, ich verlange, dass meine Frau mir allein und keinem anderen gehört“, gab er unumwunden zu. „Du bist wieder da, wo du hingehörst, chérie, nämlich in meinem Bett, und diesmal wirst du dort bleiben.“
Warm strich sein Atem über ihre Haut. Sie stöhnte, als sie sein raues Kinn an ihrer empfindlichen Haut spürte. Mit seiner Zunge umrundete er ihre Brust und näherte sich dabei immer mehr der Spitze. Mit angehaltenem Atem sehnte Emily sich mit jeder Faser ihres Körpers danach, dass er weitermachte. Endlich, als sie die süße Qual fast nicht mehr aushielt, schloss er seinen Mund ganz um die Knospe und saugte daran.
Sie schloss die Augen und umklammerte stöhnend seinen Kopf. Das musste sofort aufhören, sonst verlor sie all ihren Stolz und würde ihn anflehen, sie zu nehmen. Nur weil sie seit über einem Jahr keinen Sex mehr gehabt hatte, reagierte ihr Körper dermaßen schamlos und verräterisch. Zumindest redete Emily sich das ein. In diesem Moment schob Luc seine Hand unter ihren Rock, strich über ihre weichen Schenkel und berührte sanft ihre weiblichste Stelle.
Hastig versuchte Emily, die Beine zusammenzupressen,ihm den Zugang zu verweigern, doch sie reagierte zu spät. Nach einem kleinen aufreizenden Spiel seiner Finger drangen diese tief in sie ein, und sie sah das triumphierende Glitzern in seinen Augen, als Luc entdeckte, wie bereit sie für ihn war. Er bewegte seine Finger wie in einem erotischen Tanz. Um nicht zu reagieren, biss sie die Zähne zusammen, aber es fühlte sich so unglaublich gut an, so richtig, und sie konnte nicht verhindern, dass eine Woge des Verlangens sie mit sich riss. Bald brannte ihr Körper lichterloh, drängten sich ihre Hüften Lucs Fingern wie von selbst entgegen. Noch immer liebkoste er sie, schneller, tiefer, und sie schluchzte seinen Namen, ihre Schreie aufgefangen in einem Kuss, der endlos dauerte, während er mit seiner Zunge die Bewegungen seiner Finger imitierte, bis sie vollkommen kraftlos in die Kissen sank.
„Meine Berührungen stoßen dich also ab, ja, ma petite ?“ Erst Lucs trockener Ton durchbrach den sinnlichen Bann. Weil sie die Verachtung in seinem Blick nicht sehen wollte, schloss sie die Augen. „Du hast eine merkwürdige Art, das zu zeigen.“ Er stand auf und blickte auf sie herab.
„Es ist gut zu wissen, dass du deinen Widerwillen gegen die Rolle als meine Ehefrau abgelegt hast, aber wir landen in fünf Minuten. Ich würde vorschlagen, du machst dich ein wenig frisch, bevor ich dich dem Personal vorstelle. Du siehst ein wenig … erhitzt aus, ma petite .“
Unmöglich, einen Mann mehr zu hassen als Luc Vaillon, dachte Emily wutentbrannt, während sie in ihre Kleider schlüpfte. Lieber würde sie beim Teufel einziehen, als in seinem Château zu leben. Die Tatsache, dass die Mitglieder der Crew ihrem Blick auswichen, steigerte ihre Demütigung nur noch.
Aber Luc konnte sie nicht zwingen, die Rolle als seine Ehefrau wieder aufzunehmen, versuchte sie sich zu beruhigen, obwohl sie gerade bewiesen hatte, dass er das gar nicht musste. Was ihren Ehemann anging, war sie sich selbst der größte Feind, und von nun an musste sie ständig auf der Hut
Weitere Kostenlose Bücher