Im Schloss der Leidenschaft
aber sich zwischen seiner Frau und seiner Schwägerin entscheiden zu müssen, war ein furchtbares Dilemma gewesen.
„Warum hast du dann wegen des Flugs gelogen?“,fragte Emily, die seinem ruhigen klaren Blick begegnete.
„Weil ich wusste, dass du unweigerlich die falschen Schlüsse ziehen würdest. Ich habe mich so danach gesehnt, dich nach drei Wochen der Trennung wiederzusehen, aber Robyn brauchte mich mehr als je zuvor und, Gott vergib mir, ich konnte sie nicht im Stich lassen.“
Das musste wahr sein. Niemand log so überzeugend, dachte Emily. Ihr Herz machte einen Satz, zum Teil aus Freude, zum Teil aus Verzweiflung über ihre Täuschung. Wenn sie ihn doch nur zur Rede gestellt hätte, anstatt ihre Wunden zu lecken.
Für ein paar wunderbare Sekunden glaubte sie, dass die Chance bestand, ihre Ehe zu retten, dann brach die Realität wieder grausam in ihre Gedanken ein. Wenn Luc nicht mehr als Zuneigung für seine Schwägerin empfand, warum war Robyn dann kurz nach dem Scheitern ihrer Ehe in sein Penthouse in Chelsea gezogen, und warum hatte er Robyn erlaubt, sie und Jean-Claude wegzuschicken, als sie versucht hatte, ihn zu sehen?
„Netter Versuch, Luc“, schleuderte Emily ihm entgegen, während sie erneut vergeblich versuchte, von seinem Schoß zu rutschen. „Für eine Minute war ich beinahe überzeugt.“
„Du glaubst mir nicht?“ Wäre Emily auch nur im Geringsten zum Lachen zumute, hätte sie die Ungläubigkeit in seinem Ton amüsiert.
„Nenne mir einen Grund, warum ich dir glauben sollte!“
„Weil du meine Frau bist.“
Das konnte kein Schmerz sein, der da in seinen Augen aufflackerte, versicherte sie sich. Wie sollte Granit Schmerz empfinden?
„Ich mag mit dir verheiratet sein, aber ich habe dirnie das Recht eingeräumt, mir zu sagen, was ich denken soll. Ich weiß, dass du lügst, du kannst mich nicht täuschen. Außerdem lasse ich mich nicht mehr von dir manipulieren“, schloss sie tapfer, aber sein Lächeln löste ein ungutes Gefühl in ihr aus.
„Wirklich? Was meinst du, wollen wir das prüfen, chérie“, murmelte er mit seidenweicher Stimme. „Einer Herausforderung konnte ich noch nie widerstehen.“ Genauso wenig wie dir, dachte er grimmig. Außerdem mochte er nicht mehr reden. Wie schon vor einem Jahr drehten sie sich ständig im Kreis. Es gab nur eine Form der Kommunikation, die klar und eindeutig war und die funktionierte. Trotz ihres Protestschreis sah er die Erregung in ihren Augen.
Weil er sich ganz plötzlich bewegte, lag Emily bereits mit dem Rücken auf dem Bett, bevor sie wusste wie ihr geschah. Mit dem Gewicht seines Körpers hielt Luc sie gefangen.
„Lass mich los!“ Zu ihrer Wut gesellte sich ein anderes, wesentlich unwillkommeneres Gefühl, und Hitze strömte durch ihren Körper. Er war so groß, so unglaublich männlich, und es war so lange her, dass sie in seinen Armen gelegen hatte. Schon jetzt schmolz ihr Widerstand, entwickelten ihre Sinne ein Eigenleben, doch sie nahm all ihre Kraft zusammen und stieß ihre Hände gegen seine Schultern. „Wenn du mich anfasst, schreie ich“, drohte sie, woraufhin er nur lachte.
Dann, als die Hitze in seinem Körper sein Verlangen nicht länger verbergen konnte, verblasste sein Lächeln. Er begehrte sie immer noch! Im Grunde sollte diese Erkenntnis Emily abstoßen, doch stattdessen entglitt ihrer Kehle ein sanftes Stöhnen, nur dadurch unterbrochen, dass er seinen Mund auf ihren legte. Wie ein Stromschlag durchfuhr diese Berührung ihren Körper, elektrisierteund erregte ihn. Kein Gedanke mehr daran, ihn wegzustoßen. Und wenn sie ehrlich war, sehnte sie sich nach diesem Mund, diesen Lippen, seit sie Luc in San Antonia wiedergesehen hatte.
Das Spiel seiner Zunge glich einem erotischen und erfolgreichen Überraschungsangriff. Hilflos schob sie ihre Hüften gegen seine pulsierende Männlichkeit. Wo war ihr Stolz, wenn sie ihn brauchte, dachte sie fieberhaft, als er sich von ihren Lippen löste und ihren Hals mit einer Spur flammend heißer Küsse bedeckte. Im Nu befreite er sie von dem gelben Top und blickte auf den orangefarbenen BH, den sie darunter trug.
„Eine interessante Farbkombination“, murmelte er heiser, woraufhin sie errötete.
„Mir gefällt es“, gab sie gepresst zurück.
„Mir gefällst du besser ohne BH.“ Schon löste er den Verschluss, und sie keuchte leise, als er die Körbchen zur Seite schob und die kleinen runden Brüste entblößte, die sich nach seiner Berührung verzehrten.
Sie
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