Im Schloss der Leidenschaft
Robyn gefragt, warum sie dir nichts von meinem Besuch im Penthouse erzählt hat?“, fragte sie, mit auffällig hoher Stimme, da er sie urplötzlich auf die Arme hob und die Schläge auf seine Brust, mit denen sie sich wehrte, einfach ignorierte.
„Das musste ich nicht. Ich weiß schon, dass du lügst.“ Weil seine Stimme so sicher und nüchtern klang, hörte sie auf ihn zu schlagen und sah ihn fassungslos an. „Ich bin gerade meinen Terminkalender durchgegangen“, erklärte er kühl. „Zu der Zeit, in der du mir Jean-Claude angeblich zeigen wolltest, war ich in Südafrika,teils geschäftlich, aber auch um Weihnachten mit ein paar Freunden zu verbringen, die genau verstanden, wie schlecht es mir ging, weil ich immer noch nichts über meinen Sohn wusste.“ Ohne es zu merken, verstärkte er den Griff seiner Finger, während er die Tür zu seinem Schlafzimmer aufklickte und zu dem großen Bett ging. „Meine Haushälterin war bei ihrer Familie in Yorkshire, und Robyn ist von unserer Konferenz in Durban aus in die Staaten geflogen, um ihre Eltern zu besuchen. Das Penthouse stand den ganzen Dezember über leer“, informierte er sie. „Vielleicht bist du sogar tatsächlich dort gewesen, aber warum erzählst du diesen Mist über Robyn, die angeblich da war? Weshalb stellst du sie als Lügnerin dar?“
„Ich bin zu deiner Wohnung gefahren, und ich habe Robyn dort getroffen!“, rief sie, zutiefst enttäuscht, weil er ihr nicht glaubte. Doch in ihre Empörung mischte sich eine wachsende Erregung, als er begann, sein Hemd aufzuknöpfen. Diskrete Deckenleuchter und Dutzende von Kerzen neben dem Kamin erhellten den Raum. Gleichzeitig warf das flackernde Feuer geheimnisvolle Schatten an die Wand. Ein Ort wie geschaffen für Liebende, eine Atmosphäre, die man sich kaum romantischer vorstellen konnte. Doch es lag absolut nichts Liebevolles in Lucs Gesichtsausdruck und dem Funkeln seiner grauen Augen, das ihr überdeutlich zeigte, wie entschlossen er war, seine Rechte einzufordern.
„Ich bin keine Lügnerin“, beteuerte sie eindringlich und hasste sich selbst, weil ihre Stimme so weich klang und sie ihren Blick nicht von seiner nackten Brust losreißen konnte. Im Kerzenlicht schimmerte seine Haut wie Bronze. Verzweifelt ballte sie die Hände zu Fäusten, damit sie ihn nur ja nicht berührte.
„Willst du, dass ich dich heute Nacht liebe, ma chérie?“, murmelte er sanft.
„Lieber würde ich eine Operation ohne Narkose über mich ergehen lassen!“
„Dann bist du doch eine Lügnerin.“ Seine Arroganz und sein selbstbewusstes Lächeln machten sie fast wahnsinnig. Als er den Reißverschluss seiner Hose öffnete, presste sie fest die Augen zusammen. Sie hörte, wie die Hose zu Boden fiel, und riss die Augen unwillkürlich wieder auf. Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie er seine seidenen Boxershorts über seine harte Männlichkeit nach unten zog.
Großer Gott, er war einfach atemberaubend, dachte sie hilflos. Sie sollte flüchten, jetzt, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatte. Stattdessen erbebte ihr Körper und verriet das primitive Verlangen, das sie an sein Bett fesselte, ohne jede Chance, dagegen anzukämpfen. Erst als er die Hand ausstreckte und durch ihr Haar strich, erwachte ihr Selbsterhaltungstrieb, und sie versuchte, vom Bett zu rutschen – ohne Erfolg.
„Du hattest heute Nachmittag, was du wolltest“, murmelte sie gepresst, was schwer genug war, denn ihr Gesicht lag direkt an seiner Brust.
„Ich will mehr.“ Fieberhaft hauchte er Küsse auf ihr Kinn, ihren Mundwinkel, so verführerisch nah an ihren Lippen, dass sie sich mit aller Macht wehren musste, um nicht die Lücke zu schließen und die volle Leidenschaft seines Kusses zu kosten.
„Aber warum ich?“ In diesen Worten lag all ihre Verzweiflung. „Du magst mich nicht einmal, und du vertraust mir ganz sicher nicht. Reicht dir Robyn nicht?“ Mochte er die Beziehung zu seiner Assistentin noch so vehement leugnen, da er Robyns Worten mehr Glauben schenkte als ihren, waren all ihre alten Zweifel wieder erwacht.
Statt zu antworten, eroberte er ihren Mund mit einem Kuss, der sie in seiner Zärtlichkeit überraschte. Innerlich gegen einen Ansturm der Leidenschaft gerüstet, hatte Emily ihre Abwehrmechanismen mobilisiert, doch die Süße dieses Kusses zerbrach ihren Widerstand. Das hier war Luc, die Liebe ihres Lebens und der einzige Mann, den sie je gewollt hatte. Wie konnte sie sich ihm verweigern, wenn sich doch alles in ihr nach ihrem
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