Im Schloss der Leidenschaft
schwarzen Pullover sah er einfach umwerfend sexy aus.
„Gehst du nicht zur Arbeit? Ich bin sicher, es gibt irgendeine ganz dringende Sache, die du am anderen Ende der Welt erledigen musst.“
„Ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich lerne zu delegieren“, entgegnete er sachlich. „Und ich habe gerade erst meinen Sohn kennengelernt, da werde ich ihn wohl kaum so schnell wieder verlassen – oder seine Mutter“, fügte er sanft hinzu, was ein merkwürdiges Kribbeln in ihrem Magen auslöste.
„Du sagst das nur, um mich zu … überlisten“, murmelte sie, doch sie wehrte sich nicht, als er ihre Hand nahm und sie auf seinen Schoß zog.
„Da hast du recht. Ich will mein Bestes tun, um dich hier glücklich zu machen.“ Sein Mund war dicht über ihren Lippen, und sie schloss die Augen, um der Versuchung zu widerstehen, ihn zu küssen, während sie versuchte, diese erstaunliche Aussage zu verdauen.
„Warum … warum willst du mich glücklich machen?“, fragte sie misstrauisch. „Wir verachten und misstrauen einander. Weshalb willst du uns beide zu einer lieblosen Ehe verdammen?“
„Ich würde unsere Ehe nicht als lieblos bezeichnen, chérie “, entgegnete er ruhig, und für einen wilden Moment schlug ihr das Herz bis zum Hals. Was meinte er damit – dass er sie liebte? „Wir beide beten Jean-Claude an. Seinetwegen sollten wir die Vergangenheit hinter uns lassen und die Risse in unserer Ehe reparieren. Er verdient eine stabile und glückliche Kindheit mit zwei liebenden Eltern.“
„Diese Risse, von denen du sprichst, sind so groß wie der Grand Canyon“, antwortete Emily, als sie sich so weit unter Kontrolle hatte, dass sie wieder sprechen konnte. Natürlich liebte er sie nicht. Nur um seinen Sohn zu sehen, hatte er sie nach all der Zeit aufgespürt. „Selbstverständlich würden wir nur wegen Jean-Claude zusammenbleiben, aber ich glaube trotzdem nicht, dass es funktionieren kann. Es gibt zu viel Bitterkeit, auf beiden Seiten“, schloss sie traurig.
„Aber wir könnten es doch versuchen. Bitte, chérie .“ Luc senkte seinen Kopf. Und statt sich wegzudrehen, bot Emily ihm ihre Lippen zum Kuss.
Langsam eroberte er ihre Lippen, und als er endlich seine Zunge zwischen ihre Lippen schob, konnte sie nicht mehr widerstehen, sondern schlang die Arme um ihn und zog ihn an sich.
„Siehst du, ma petite “, flüsterte er viel später, als er nach einem langen innigen Kuss den Kopf hob, „es ist noch nicht vorbei zwischen uns. Das kann es niemals sein. Deshalb schulden wir es auch uns selbst, dass wir einen Waffenstillstand schließen.“
Stumm nickte Emily, sie konnte nicht antworten, dennihr Herz quoll über vor Liebe. Er wollte sie nicht nur wegen Jean-Claude hier im Château, sondern wünschte sich offensichtlich wirklich, dass ihre Ehe funktionierte. Dieser Gedanke erfüllte sie mit einer zarten und bangen Hoffnung.
„Also, keine Rede mehr von deinem eigenen Geschäft, ja?“ Bei diesen Worten läuteten wieder die Alarmglocken in ihrem Kopf. „Wir müssen all unsere Zeit einander widmen und natürlich auch unserem Sohn.“
„Luc …“ Als Liz mit Jean-Claude aus dem Garten kam und das Gesicht des Kleinen beim Anblick seines Vaters vor Glück förmlich überquoll, schluckte sie ihren Einwand hinunter.
Voller Verzweiflung drehte Emily den Kopf zur Seite. Lucs Wunsch, ihrer Ehe eine zweite Chance zu geben, und das nicht nur wegen ihres Sohnes, sollte sie eigentlich mit Freude erfüllen, denn es war mehr, als sie je zu hoffen gewagt hatte. Aber offenbar wollte er keine gleichberechtigte Partnerschaft – sie sollte ihm mit Körper und Seele gehören, während er weiterhin distanziert blieb.
Dann, auf einmal und mit großer Gewalt, kam ihr ein Gedanke, und sie schwor sich, dass sie ihn dazu bringen würde, sie zu lieben. Wie die Leidenschaft der vergangenen Nacht eindeutig bewies, begehrte er sie noch immer. Sie würde sein Vertrauen gewinnen und damit auch sein Herz. Schnell schlüpfte sie aus dem Raum und konnte ihre Freude kaum unterdrücken, als sie die Treppe hinauflief, um das trennende Polster aus dem Bett zu entfernen.
7. KAPITEL
„Sabine war wirklich außergewöhnlich schön, nicht wahr?“, hallte Robyns kühle Stimme durch das Foyer, und Emilys Herz sank, während sie ihren Blick von dem Porträt über der Treppe löste. Oben, auf der Empore stand Robyn und wirkte auf geradezu lässige Weise chic in der weißen Bluse mit passender Leinenhose, deren perfekter Schnitt schon von
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