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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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lebhaft vorstellen konnte, wie sein Tag verlaufen war. Am Vormittag hatte Leone einige Besprechungen mit seinen Hofschranzen ge habt, um Anordnungen zu erteilen. Dann hatte er vermutlich in irgendeinem Privatclub zu Mittag gegessen und am Nachmittag mit Freunden auf der faulen Haut gelegen.
    Skeptisch beobachtete sie ihn. Sie war überrascht, dass er die Drinks selbst einschenkte, denn sie hatte angenommen, derart niedrige Arbeiten würde er seinen Bediensteten überlassen.
    Doch es war nirgends ein Bediensteter zu sehen. Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. Vielleicht wollte Leone jetzt niemand dabeihaben. Hatte er alle Angestellten weggeschickt, weil er mit ihr allein sein wollte? Auch Flavia war sofort versehwunden und hatte diskret die Tür hinter sich geschlossen.
    Als er sich nun zu ihr umdrehte, erinnerte Carrie sich daran, was er während seines Besuchs bei ihr gesagt hatte. Er wollte sich etwas überlegen, wie sie sich ihm gegenüber erkenntlich zeigen konnte. Lief ihr kleines Beisammensein etwa darauf hinaus?
    Er kam zu ihr und reichte ihr ein gefülltes Kristallglas. „Ihr Mineralwasser." Dabei streifte er flüchtig ihre Hand.
    „Danke."
    Carrie widerstand dem Drang, ihre Hand zurückzuziehen. Schließlich wollte sie nicht ihr Wasser verschütten und sich zur Närrin machen. Außerdem brauchte sie sich nicht zu sorgen. Leone hatte sein Versprechen noch nicht eingelöst, und wenn er es tat, würde sie sich bei ihm bedanken und ihm eine Flasche Brandy zukommen lassen.
    Falls er sie verführen wollte, würde er eine herbe Enttäuschung erleben.
    Erfreut über diese Vorstellung, trank sie einen Schluck Wasser und schaute sich anschließend um.
    „Dies ist ein sehr schöner Raum. Der ganze Palast ist wundervoll - zumindest der Teil, den ich gesehen habe."
    Sie war nämlich der Meinung, dass sie ein wenig höfliche Konversation machen musste, bevor sie zum Geschäftlichen kam. Außerdem stimmte es. Der Palast war wirklich phantastisch.
    Leone folgte ihrem Blick. „Ja, es ist schön. Erst vor etwas über zwei Jahren wurden alle Räume renoviert. Es war ein Projekt meiner Mutter. Sie hat es kurz vor ihrem Tod vollendet."
    Sein Tonfall veranlasste sie, sich zu Leone umzudrehe n und ihn anzusehen. Er hatte sich zwar beherrscht, aber ihr war nicht entgangen, wie traurig seine Stimme geklungen hatte. Das überraschte sie.
    Sie wusste, dass seine Mutter vor über einem Jahr unerwartet gestorben war, und zwar kurz nach dem Tod seines Vaters, des alten Herzogs. Der plötzliche Verlust beider Eltern war natürlich für jeden Sohn sehr schmerzhaft, doch Carrie hatte angenommen, dass es dem Playboy Leone nichts ausgemacht hatte. Jetzt stellte sie fest, dass es nicht der Fall war. Leone verspür te also tatsächlich menschliche Regungen.
    Er setzte sich auf einen der Sessel ihr gegenüber und lächelte ihr zu, bevor er einen Schluck Champagner trank. „Und? Finden Sie, dass sie es gut gemacht hat?"
    Carrie ignorierte seinen deutlich spöttischen Unterton. Wahrscheinlich machte er sich wieder über sie lustig und fand es amüsant, dass sie glaubte, derartige Dinge beurteilen zu können. Aber es war ihr egal, was er dachte. Schließlich hatte sie ein Recht auf eine eigene Meinung.
    „Ich finde, dass sie es ausgezeichnet gemacht hat", erwiderte sie daher. „Wie ich bereits sagte, ist der Palast wunderschön."
    „Ich könnte Sie irgendwann einmal herumführen - das heißt, wenn Sie gern alte Häuser besichtigen."
    Alte Häuser! Beinahe hätte sie laut gelacht. So konnte man es natürlich auch nennen.
    Andererseits verstand sie, dass es für ihn wohl nur ein Haus war - das Haus, in dem er aufgewachsen war, das Haus, in dem er immer noch wohnte.
    „Sehr gern." Wieder betrachtete sie ihn skeptisch. Noch ein Gefallen, ging es ihr durch den Kopf. Ich frage mich, wie ich mich seiner Meinung nach dafür erkenntlich zeigen soll.
    In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie ihm noch etwas geben wollte. „Ich habe das Geld dabei, das ich Ihnen schulde. Neulich bin ich nicht mehr dazu gekommen, es Ihnen zurückzuzahlen."
    Leone lächelte. „Ich hatte es ganz vergessen, aber Sie offenbar nicht. Wie umsichtig von Ihnen!"
    Carrie musste ebenfalls lächeln. „Ich bin eben sehr gründlich." Genau das hatte er auch zu ihr gesagt. Doch kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bereute sie es. Es hatte ziemlich kokett geklungen, und sie wollte auf keinen Fall mit ihm flirten.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen, als Leone die Augenbrauen

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