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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie Leones Angebot oder seinen Annä herungsversuch ablehnte. Was es auch war, sie hatte jedenfalls das tiefe Bedürfnis, nein zu sagen. Obwohl er ihr Ohr ganz flüchtig berührt hatte, war ihr mittlerweile richtig heiß.
    Sie machte einen Schmollmund. Allerdings war sie eher wütend auf sich selbst als auf Leone. „Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie das Treffen mit Ihrem Bruder vereinbart haben. Ich verschwende bloß meine Zeit, wenn ich vorher komme, um mir das Service anzusehen."
    „Wie Sie wünschen. Aber wenn Sie Ihre Meinung ändern, rufen Sie mich an. Die Nummer steht auf dem Brief, den ich Ihnen gestern geschickt habe." Er zögerte und schaute ihr in die Augen. „Das heißt, wenn Sie ihn noch haben."
    „Es kann sein, dass ich ihn noch irgendwo habe." Carrie schoss das Blut in die Wangen, als sie es sagte. Natürlich wusste sie genau, wo der Brief war - in der obersten Schublade ihrer Frisierkommode. Sie wollte ihn als Andenken behalten, um ihn mit nach Hause zu nehmen und ihren Eltern zeigen zu können.
    „Aber ich brauche die Nummer nicht", fuhr sie mit gesenktem Blick fort. „Wie ich bereits sagte, werde ich warten, bis Sie alles mit Ihrem Bruder vereinbart haben."
    „Wie Sie wollen. Mein Angebot steht." Leone schaute auf seine Armbanduhr. „Und jetzt ist es wohl Zeit, Sie nach Hause zu bringen." Daraufhin sah er Carrie an. „Es sei denn, Sie möchten vorher noch einen Brandy."
    „Nein danke, ich gehe lieber." Als sie einen Blick auf ihre Uhr warf, stellte sie erstaunt fest, dass es schon nach Mitternacht war. „Ich habe einen anstrengenden Tag vor mir."
    „Ich auch", meinte er lächelnd. „Dann kommen Sie, lassen Sie uns gehen."
    Leone führte sie in den Flur zum Aufzug und unten durch die Eingangshalle in den Hof. Dort parkte ein schnittiges schwarzes Cabrio. Er hielt ihr die Beifahrertür auf, damit sie einsteigen konnte. Kurz darauf fuhren sie durch das große Tor.
    .
    Carrie war froh, dass das Verdeck heruntergeklappt war. Sie fand es sehr angenehm, den Wind in ihrem Haar zu spüren und die laue Nacht zu genießen. Der größte Vorteil war jedoch, dass ihr dadurch nicht so sehr bewusst war, wie nah sie Leone war.
    Ansonsten hätte sie es wohl kaum ertragen, auf so engem Raum mit ihm .zusammen zu sein.
    Natürlich vermied sie es geflissentlich, in seine Richtung zu schauen. Zum Glück machte er nur ab und zu höfliche Konversation, denn sie zerbrach sich bereits den Kopf darüber, was passieren würde, wenn sie die Villa erreichten.
    Sobald sie dort ankamen, würde sie, Carrie, aus dem Wagen springen, damit Leone gar nicht auf die Idee kam, ihr womöglich einen Gutenachtkuss zu geben. Ihr hatte der Kuss auf dem Balkon schon gereicht.
    Als sie die kurvenreiche Straße hochfuhren, die zur Villa führte, hatte Carrie bereits die Hand auf den Türgriff gelegt. Ich springe sofort raus, dann bedanke ich mich und wünsche ihm eine gute Nacht, sagte sie sich entschlossen, sobald die Villa zu sehen war. Als Leone den Wagen in die Auffahrt lenkte und schließlich stoppte, hielt Carrie den Atem an.
    Im nächsten Moment geschah etwas sehr Seltsames. Statt die Tür zu öffnen und hinauszuspringen, drehte sie sich zu Leone um.
    „Vielen Dank für das Abendessen. Es war wirklich schön." Reglos saß sie da.
    Er hatte sich ebenfalls umgedreht. „Es war mir ein Vergnügen. Ich hoffe, wir können es bald wiederholen." Langsam beugte er sich zu ihr herüber und küsste sie leicht auf den Mund.
    „Gute Nacht", sagte er leise, „und sogni d'oro. Goldene Träume."
    „Gute Nacht."
    Wie in Trance öffnete Carrie die Tür. Das hatte nicht passieren sollen, aber im Grunde war sie froh darüber. Mit weichen Knien stieg sie aus. Was für ein romantische r Gutenachtkuss!
    Vom Wagen aus beobachtete Leone, wie sie die Stufen zu ihrer Wohnung hinaufging.
    Er wartete so lange, bis sie die Tür hinter sich geschlossen und das Licht eingeschaltet hatte. Dann wendete er und fuhr gut gelaunt zurück zum Palazzo Verde.
    Bald würde sie ihm gehören. Er trat das Gaspedal durch und hieb mit dem Handballen aufs Lenkrad. Alles verlief wie nach Plan!
    In den folgenden Tagen fiel es Carrie zunehmend schwerer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Sie verbrachte viel Zeit mit dem stets hilfsbereiten Dr. Lamberti und einigen seiner Mitarbeiter, die besonders interessant für sie waren. Einige der Porzellanmaler kamen nämlich aus Familien, die schon seit Generationen für die Castello-Werke

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