Im Schloss der Traeume
Hofknicks vor dir machen muss. Und jetzt ..." Spielerisch knabberte sie an seinem Ohrläppchen. „... jetzt liege ich nackt mit dir im Bett. Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, einen Hofknicks vor dir zu machen."
„Als wir uns zum zweitenmal begegnet sind, war das wirklich das letzte, woran ich gedacht habe", erwiderte er schmunzelnd; „Ehrlich gesagt, war ich völlig fasziniert von deinen Beinen. So tolle Beine hatte ich noch nie gesehen."
Dabei strich er ihr so sinnlich von der Wade bis zum Oberschenkel, dass sie vor Lust erschauerte.
„Und da wir gerade davo n sprechen ..." Er neigte den Kopf, um sie erneut zu küssen.
„Ich hätte nichts dagegen, mich wieder mit deinen Beinen zu befassen."
Nachdem sie sich noch einmal leidenschaftlich geliebt und sich dabei viel Zeit gelassen hatten, kamen sie erst gegen zehn dazu, das Frühstück zu bestellen. Leone bemerkte sehr wohl das diplomatisch verhaltene Lächeln von Silvestro, als dieser den Servierwagen mit Kaffee und Croissants hereinrollte.
Carrie hatte darauf bestanden, sich solange im Bad zu verstecken, obwohl Leone ihr versichert hatte, es sei nicht nötig, da seine Angestellten sehr diskret waren und es außerdem ohnehin offensichtlich wäre, dass eine Frau die Nacht bei ihm verbracht hatte. Auf einem der Stühle lag ihre Unterwäsche, neben dem Schrank lag ein achtlos abgestreifter Schuh, und der unverkennbare Duft körperlicher Liebe hing im Raum.
Silvestro sagte zwar kein Wort, doch Leone wusste, dass er überrascht war, denn bisher hatte noch keine Frau die Nacht bei ihm verbracht.
Nach dem Frühstück fuhr Leone Carrie nach Hause.
„Ich muss unbedingt für ein paar Stunden in die Werkstatt", erklärte er. „Aber komm doch gegen sechs vorbei, wenn du nichts anderes vorhast. Ich zeige dir alles, und danach können wir zusammen essen gehen."
Sie nahm den Vorschlag begeistert an, da sie an diesem Tag wenig Termine hatte. Das war auch gut so, denn sie wusste nicht, wie sie sonst ihr übliches Arbeitspensum bewältigt hätte, so verträumt wie sie war. Um Punkt sechs erschien sie daher in der Werkstatt und verbrachte dort eine Stunde.
Die Rennwagen waren faszinierend, und die Männer, die dort arbeiteten, wirkten kompetent und hatten offensichtlich großen Spaß an ihrem Job. Carrie hatte zwar keine Ahnung von Autos, geschweige denn von Formel-1-Rennwagen, aber sie verstand, dass man eine Leidenschaft dafür entwickeln konnte. Sie betrachtete es als Privileg, dabei sein zu dürfen.
Am faszinierendsten war für sie jedoch, Leone zu beobachten, denn nun lernte sie ihn immer besser kennen.
Er war seinen Kollegen gleichgestellt, die offenbar weder den Grafen noch den Bruder des Herrschers in ihm sahen, sondern lediglich den tüchtigen Ingenieur. Sie respektierten ihn und schauten zu ihm auf, aber nicht wegen seines Adelstitels, sondern Wegen der Arbeit, die er leistete.
Er gehört wirklich hierher, dachte Carrie, während sie ihn bewundernd beobachtete.
Mit einemmal fühlte sie sich ihm noch enger verbunden als vorher. Hier, in dieser Umgebung, war er ein ganz normaler Mensch. Sie fragte sich, wie sie ihn je für einen reichen Müßiggänger hatte halten könne n, den Welten von ihr trennten.
Vielleicht habe ich es mir nur eingeredet, weil ich Angst davor hatte, was passiert, wenn ich mich zu ihm hingezogen fühle, überlegte sie weiter. Vielleicht habe ich nur versucht, mich zu schützen.
Natürlich hatte das nichts genützt, denn sie hatte sich trotzdem in ihn verliebt. Es war offenbar vom Schicksal vorherbestimmt gewesen.
„Hast du genug gesehen? Wollen wir gehen?"
Ohne dass sie es gemerkt hatte, war Leone zu ihr gekommen. Er küsste sie und legte ihr einen Arm um die Taille.
„Öder möchtest du lieber noch ein bisschen hier bleiben und etwas über die Rennwagen erfahren?" fügte er neckend hinzu.
„Ich habe vielmehr etwas über dich erfahren." Nachdem er abgeschlossen hatte - alle anderen waren inzwischen nach Hause gefahren -, gingen sie über den Parkplatz, auf dem sein schwarzer Sportwagen stand. „Ich glaube, jetzt weiß ich, wer Leone Montecrespi ist."
Leone hielt Carrie die Beifahrertür auf. „Das verspricht nichts Gutes. Und ich dachte schon, es sei mir gelungen, dich im dunkeln zu lassen."
Carrie verzog das Gesicht. Er machte sich schon wieder über sie lustig. „Keine Angst", versicherte sie. „Was ich erfahren habe, gefällt mir."
Sie rechnete damit, dass er lächelte oder einen Witz machte, doch statt
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