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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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aufgelegt.
    Wie immer hatten sie angeregt miteinander geplaudert. Leone hatte von seiner Arbeit in der Werkstatt berichtet, und Carrie hatte ihm erzählt, was sie getan hatte.
    „Ich mache unglaubliche Fortschritte", sagte sie schließlich. „Mit meinen Recherchen über das Tafelservice der Montecrespi bin ich fertig, und auch in den Castello-Werken habe ich nicht mehr viel zu tun. Ich kann kaum glauben, dass ich so viel geschafft habe", fügte sie lachend hinzu.
    „Du arbeitest ja auch sehr hart." Leone erwiderte anerkennend ihren Blick. Dann runzelte er die Stirn. „Und wann, meinst du, bist du fertig?"
    .Carrie verspannte sich unwillkürlich. Sie versuchte, nicht daran zu denken, dass sie San Rinaldo bald verlassen und nach New York zurückkehren musste. Sie konnte den Gedanken, ohne Leone zu leben, nicht ertragen.
    Da sie Angst davor hatte, ihm in die Augen zu sehen, senkte sie den Blick. „Ich weiß nicht. In zwei, drei Wochen."
    „Und was dann?"
    Worauf wollte er hinaus? Ihr Herz klopfte plötzlich schneller. „Wenn ich mit dem Buch fertig bin, meinst du?" Noch immer betrachtete sie ihren Teller. „Es sind noch einige andere Projekte in Vorbereitung. Mein Verleger möchte gern, dass ich ein Buch über..."
    Weiter kam sie nicht, denn Leone nahm ihre Hand in seine. „Was ich eigentlich wissen wollte, ist, ob du in San Rinaldo bleiben wirst, Carrie. Ich möchte es nämlich", fügte er schnell hinzu. „Ich will nicht, dass du in die Staaten zurückkehrst."
    Nun blickte sie wieder zu ihm auf. Genau das hatte sie von ihm hören wollen. Aber es reichte ihr nicht. Sie sehnte sich mehr denn je danach, von ihm zu hören, dass er sie liebte. Sie hielt den Atem an, unfähig, ein Wort über die Lippen zu bringen.
    „Schließlich spricht nichts dagegen, dass du deinen Wohnsitz hier herverlegst", fuhr er fort. „Du kannst genauso gut hier arbeiten. Na, was sagst du dazu?" Er läche lte unvermittelt. „Im Grunde ist es mir egal, was du dazu sagst. Ich lasse dich nicht gehen."
    Carrie versuchte, sein Lächeln zu erwidern, doch sie verspürte einen schmerzhaften Stich. Ich mache mir keine Sorgen um meine Arbeit, sondern um uns \ hätte sie am liebsten geschrieen. Wie sollte es seiner Meinung nach denn weitergehen, wenn sie in San Rinaldo blieb? Obwohl ihr die Frage auf der Seele brannte, wagte sie es nicht, sie ihm zu stellen.
    „Das ist eine wichtige Entscheidung", brachte Carrie schließlich hervor.
    „Ich weiß, aber du bist glücklich hier." Leone drückte ihre Hand. „Lass uns an dem festhalten, was wir haben."
    Was haben wir denn? hätte sie am liebsten entgegnet. Es ist doch nur eine Affäre, und du willst, dass es dabei bleibt. Gequält wandte sie den Blick ab. Auf keinen Fall wollte sie in San Rinaldo bleiben, um eine Affäre fortzusetzen.
    „Ich muss darüber nachdenken", erwiderte sie traurig.
    „Okay, denk darüber nach." Mit der anderen Hand umfasste er ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Ich weiß, dass es eine wichtige Entscheidung ist." Eine ganze Weile blickte er sie forschend an. Dann lächelte er. „Es ist mein Ernst. Ich werde dich nicht gehen lassen."
    Als Carrie an dem Abend nach Hause zurückkehrte, war sie völlig durcheinander. Sie konnte den Kopf jetzt nicht mehr in den Sand stecken. Es war höchste Zeit, sich mit den Fragen auseinander zusetzen, die sie beschäftigten.
    Carrie stand vor dem großen beleuchteten Spiegel im Bad und betrachtete sich.
    Einerseits hatte sie Angst davor, einem Leben an Leones Seite nicht gewachsen zu sein, wenn mehr aus ihrer Affäre wurde. Sie würde es nicht ertragen, dem öffentlichen Interesse so ausgeliefert zu sein, denn sie eignete sich einfach nicht zur Gräfin.
    Andererseits erwartete sie jedoch von ihm, dass Leone sie heiratete. Mit der Rolle der Geliebten würde sie sich jedenfalls nicht abfinden. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Es sah nämlich ganz so aus, als hätte er ihr nur diese Rolle zugedacht.
    Zumindest hatte er es mit dem Heiraten nicht besonders eilig.
    Ihre Beziehung schien also zum Scheitern verurteilt zu sein. Aber sie, Carrie, liebte ihn und konnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Sie barg das Gesicht in den Händen und versuchte, die Angst zu unterdrücken. Vielleicht war es naiv, doch sie durfte die Hoffnung nicht verlieren.
    Und das tat sie auch nicht - eine Zeitlang wenigstens. Sie erzählte Leone sogar, dass sie möglicherweise in San Rinaldo bleiben würde. Wie sie erwartet hatte, erwiderte er darauf, er würde

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