IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
spielt Isabella Hudson in Ihrem Film die Hauptrolle.“
„Im Film meiner Familie“, verbesserte Charlotte. Sie hatte ja nur den Drehort organisiert. Na ja, und sie würde bei den Dreharbeiten die Aufpasserin spielen. Aber das auch nur, weil Alec darauf bestand.
„Wenn Alec und Isabella hier zusammen auf dem Schloss sind, wird es Gerüchte um die beiden geben.“
Sie blickte zu Alec, der am Fußende ihres Liegestuhls stand und scheinbar desinteressiert die Farbe ihrer frisch lackierten Fußnägel betrachtete.
„Ach, Sie haben was mit Bella?“, fragte sie. Der Gedanke behagte ihr überhaupt nicht.
„Kiefer, du verbockst das Ganze total“, schimpfte Alec.
Resignierend hob Kiefer die Arme. „Wenn du’s besser kannst … bitte.“
„Also“, begann Alec zögernd. „Kiefer möchte, dass Sie meine Freundin spielen, damit erst gar keine Gerüchte über Isabella und mich aufkommen.“
Charlotte verstand nicht ganz. „Sie und Bella sind ein Paar?“ Warum hatte ihn dann nicht Isabella darum gebeten, das Schloss für die Dreharbeiten benutzen zu dürfen? Warum hatte Jack sie, Charlotte, geschickt? Und was fiel Alec ein, etwas mit Bella anzufangen?
„Ich kenne diese Isabella nicht einmal persönlich“, erklärte er verzweifelt.
„Aber die Dame ist nun mal sehr bekannt“, mischte Kiefer sich wieder ein. „Und wunderschön obendrein. Unabhängig davon, ob da nun etwas ist oder nicht – die Aasgeier von der Presse werden sich darauf stürzen und zur Not einfach was erfinden.“
Jetzt verstand Charlotte. Sie wollten sie der Menge zum Fraß vorwerfen, um Alecs Ruf zu retten. Als ob es da etwas zu retten gab.
„Das ist doch wohl ein schlechter Witz.“
„Leider meint Kiefer es völlig ernst“, beteuerte Alec.
„Immerhin war Alec so überaus großzügig, Ihnen das Schloss für den Film zu überlassen“, warf Kiefer ein.
„Ich hätte da einen Vorschlag“, sagte Charlotte gereizt. „Alec lässt ganz einfach die Finger von Isabella. Dann brauchen Sie auch kein Ablenkungsmanöver mit einem ‚grauen Mäuschen‘.“
„Ich will doch gar nichts von Isabella“, rief Alec.
Charlotte warf Kiefer einen kühlen Blick zu. „Sehen Sie? Problem gelöst.“
„Als ob es den Klatschblättern auf die Wahrheit ankäme“, sagte Kiefer.
„Na, Ihnen ja offenbar auch nicht.“
„Denkt denn auch mal jemand an Charlottes Ruf?“, mischte sich Raine ein.
„Ich“, sagte Charlotte.
„Alec hätte das ja auch als Bedingung in den Vertrag einfließen lassen können“, betonte Kiefer.
„Habe ich aber nicht“, stellte Alec trocken fest.
Charlotte wandte sich an Alec. „Finden Sie denn, dass das eine gute Idee ist?“ Mitspielen würde sie dabei natürlich auf keinen Fall. Zum Glück hatte Alec das nicht zur Bedingung gemacht, als sie den Vertrag abschlossen.
„Na ja, es ist eine Idee“, antwortete er gedehnt. „Ob sie gut ist, weiß ich nicht. Aber es könnte tatsächlich unerwünschte Spekulationen im Keim ersticken.“
„Seit wann haben Sie denn Angst vor Spekulationen über Ihr Liebesleben?“
Wieder kam ihm Kiefer zu Hilfe. „Seit der Präsident von Kana Hanako, unserem japanischen Geschäftspartner, sich besorgt über seinen Ruf geäußert hat. Da ticken die Uhren eben anders.“
„Hätte man mich darüber nicht in Kenntnis setzen müssen?“, fragte Raine. Ihre Stimme klang plötzlich völlig geschäftsmäßig, obwohl sie im verführerischen Bikini dalag.
Einen Moment lang sah Kiefer sie an, dann ließ er seinen Blick zum Pool wandern. „Nein, nein, so ernst ist es nicht.“
„Warum reden wir dann überhaupt darüber? Charlotte wird sicher nicht ihren Ruf ruinieren, indem sie sich mit Alec sehen lässt …“
„Wie bitte?“, fragte Alec und zog eine Augenbraue hoch.
Raine machte eine wegwerfende Handbewegung. „Brüderchen, für deinen zweifelhaften Ruf bist du selbst verantwortlich.“
„Fangen Sie einfach nichts mit Isabella an“, riet Charlotte.
„Diese Isabella interessiert mich doch überhaupt nicht“, schimpfte er. Dann fixierte er Charlotte mit seinem Blick. „Könnte ich Sie vielleicht mal unter vier Augen sprechen?“
„Nicht jetzt“, gab sie kühl zurück. „Sie sehen doch, ich lasse gerade meine frisch lackierten Fußnägel trocknen.“
Raine und Kiefer verstummten, und Alec sah sie verblüfft an. Offenbar war er es gewöhnt, dass die Leute sofort parierten, wenn er etwas von ihnen wollte.
„Gut, dann später“, stieß er gereizt hervor, nickte kurz und
Weitere Kostenlose Bücher