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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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und zum Bett getragen, und sie war so glücklich gewesen, sie hätte es nicht einmal bemerkt, wenn die Welt um sie herum zusammengefallen wäre. Doch nachdem das gemeinsame Sexleben zum Stillstand gekommen war, brach auch die Kommunikation zwischen ihnen ab. In Jemimas Augen hatte sich daraus nur ein Schluss ziehen lassen: Ihre Ehe mit Alejandro war zerrüttet, er hatte das Interesse an ihr verloren.
    „Letzte Nacht habe ich nicht besonders gut geschlafen“, gestand sie. „Ich mache mir Sorgen über das, was du wegen Alfie gesagt hast.“
    „Es war eine erfreuliche Überraschung, dass du ihn nach meinem Vater benannt hast – Alfonso“, bemerkte Alejandro.
    „Er ist nach meinem Großvater Alfred benannt.“ Dass der liebenswürdige stille Mann, der sein eigenes Gemüse gezogen und mit ehrlicher Arbeit seinen Lebensunterhalt verdient hatte, das einzige repräsentable Mitglied ihrer Familie gewesen war, würde sie nicht zugeben. „Jeder nannte Grandpa nur Alfie.“
    Lange musterte Alejandro sie unter schwarzen Wimpern hervor. „Wie sollen wir uns ein Kind teilen, wenn wir in verschiedenen Ländern leben?“, fragte er schließlich.
    Jemima verspannte sich. „Andere Leute schaffen das auch.“
    „Ich will, dass mein Sohn in Spanien aufwächst und …“
    „Du kannst nicht immer haben, was du willst“, fiel sie ihm tonlos ins Wort.
    Alejandro setzte seine leere Tasse ab und kam auf sie zu. „Auch ich habe gestern noch lange nachgedacht. Es gibt eine Wahl.“
    Erstaunt sah sie ihn an. „Was für eine Wahl?“
    „Option A: Du kehrst nach Spanien zurück und gibst unserer Ehe eine zweite Chance. Option B: Wir kämpfen vor Gericht um das Sorgerecht.“ Ungerührt verfolgte er mit, wie alle Farbe aus ihren Wangen wich. „Aus meiner Sicht ist das ein faires Angebot und wesentlich mehr, als du verdienst.“
    Der Schock schlug wie eine Flutwelle über ihr zusammen. Alejandro verlangte von ihr, wieder nach Spanien zu kommen und mit ihm zu leben? Als seine Frau? Ein Vorschlag, den sie niemals erwartet hätte. „Das ist ja völlig verrückt“, entfuhr es ihr.
    „Für die Bedürfnisse unseres Sohnes ist es nur logisch und praktisch“, widersprach er nüchtern.
    Jemima atmete tief durch und versuchte, allein an ihren Sohn zu denken, auch wenn ihre Gedanken wie vernebelt waren. Sicher, Kinder wünschten sich immer beide Elternteile, aber das war nur die eine Seite der Medaille. „Wenn wir nicht glücklich miteinander sind, wie sollte Alfie dann glücklich sein können? Ich verstehe wirklich nicht, warum wir über ein erneutes Zusammenleben reden müssen.“
    „Bist du wirklich so naiv?“ Seine Stimme klang seltsam ruhig. „Ich will dich noch immer. Wäre es nicht so, hätte ich dir dieses Angebot nie gemacht.“
    Sein Blick verbrannte sie schier. Heiße Röte schoss ihr in die Wangen. Wieder einmal hatte Alejandro sie völlig überrumpelt. „Heißt das, du kannst mir für die Vergangenheit vergeben?“
    Er lachte trocken auf. „So weit würde ich nicht gehen. Ich sage nur, dass ich mich bemühen werde, deine Verfehlungen zu übersehen, wenn ich dich wieder in meinem Bett habe.“
    Sie holte tief Luft, um ihren verletzten Stolz zu beruhigen. „Ich habe nicht das geringste Bedürfnis, die Ehe mit dir wieder aufleben zu lassen. Du hast es vielleicht als Ehe angesehen, aber für mich war es die reine Hölle.“
    Der eisige Blick, mit dem er sie bedachte, sagte ihr deutlich, dass sie ihn verärgert hatte. Er bildete sich tatsächlich ein, dass er ihr als der untreuen Ehefrau ein überaus großzügiges Angebot unterbreitet hätte. „Ich habe mir ein eigenes Leben hier aufgebaut, und es gefällt mir. In Spanien fühlte ich mich nur elend, und viel besser schien es dir mit mir als deiner Frau auch nicht zu gehen. Warum solltest du dahin zurückkehren wollen?“
    „Weil wir einen Sohn haben.“ Er ließ den Blick vielsagend über sie gleiten. „Und dieses Mal wären die Fronten von vornherein klar gesteckt.“
    „Nämlich?“ Zwar hatte sie nicht die Absicht, auf seinen Vorschlag einzugehen, aber sie wollte erfahren, was genau er im Sinn hatte.
    „Jetzt kenne ich dich. Ich mache mir weder falsche Hoffnungen, noch hege ich sentimentale Vorstellungen. Unsere Ehe wäre nur ein Arrangement um Alfies willen. Ich erwarte nicht mehr von dir, als dass du die Fassade wahrst und …“
    „Und natürlich Sex“, beendete sie schmallippig den Satz für ihn.
    „Du solltest dankbar sein, dass du noch immer diese Wirkung

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