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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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holen; aber sein Haus gehörte zu denen, die den Schützen am nächsten lagen, von dort Wasser zu holen war viel zu gefährlich.
    Perry Richardson ließ sich nicht lang bremsen. »Wir haben einen Eimer«, stellte er fest, »und hier muss irgendwo noch eine Rolle Seil liegen. Ich schätze, ich weiß noch, wie man Wasser aus einem Brunnen holt. Wenn jemand mir hilft, haben wir im Nu Kaffee.«
    Er und Walter zogen ab, um das zu bewerkstelligen, während Maureen eine Taschenlampe nahm und nach oben verschwand. Cate zögerte nur eine Sekunde, bevor sie ihr folgte.
    »Ich helfe Ihnen beim Tragen, Mrs Richardson«, sagte sie, als sie oben an der Treppe angekommen war und in die Küche trat.
    »Ach, das ist aber nett, nenn mich doch Maureen. Was ist da eigentlich los ? Was war das für ein Krach? Das ganze Haus hat gebebt.« Sie stellte die Taschenlampe senkrecht auf einem Küchenschrank ab, sodass der Strahl die Decke anleuchtete und damit den ganzen Raum erhellte, und holte dann aus einer Kammer neben der Küche einen Wäschekorb.
    »Das war eine Explosion. Was sie gesprengt haben, weiß ich nicht.«
    »>Sie    »Ich glaube, es sind die beiden Männer, die Neenah und mich am Mittwoch bedroht haben. Davon hast du doch gehört, oder?« Erst jetzt versuchte sich Cate zu entsinnen, ob Maureen bei der Schar der Nachbarn gewesen war, die sich an jenem Nachmittag in ihrem Speiseraum versammelt hatte. Falls sie dort gewesen war, konnte Cate sich nicht an sie erinnern.
    »Meine Güte, wer hätte nicht davon gehört? Perry musste an dem Tag nach Boise ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen ...«
    »Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes.«
    »Es geht ihm wunderbar, er hatte nur Magenprobleme, weil er vor dem Schlafengehen zu scharf gegessen hatte. Der Mann will einfach nicht auf mich hören. Der Arzt hat ihm genau das gesagt, was ich ihm seit Jahren predige, und plötzlich ist es das Evangelium. Manchmal könnte ich ihn in den Hintern treten, aber so ist das eben, so sind die Männer.« Sie nahm einen in Plastikfolie verpackten Satz Styroporbecher aus dem Schrank und legte ihn ebenfalls in den Korb. »Also, jetzt müssen wir nur noch ein paar Decken und Kissen zusammensuchen. Wir können auch die Stühle aus dem Esszimmer nach unten holen, damit die Leute sich hinsetzen können, aber das sollen die Männer übernehmen. Warum sollten die beiden noch mal herkommen?«
    Cate brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass Maureens Gedankenzug eben über eine Weiche gebraust war. »Das weiß ich nicht, vielleicht waren sie bloß wütend, dass Cal sie fertiggemacht hat. Ich habe keine Ahnung, was sie noch wollen.«
    »Das ist das Problem mit gemeinen Fieslingen, um sie zu verstehen, muss man selbst ein gemeiner Fiesling sein.«
    Trotz allem spürte Cate, wie sie die warmherzige Einstellung der Frau zu ihren Mitmenschen, ihren gegenwärtigen Lebensumständen und ihrer gesamten Umwelt tröstete, während sie ihr durch das Haus folgte und mit ihr Decken und Handtücher einsammelte, Kissen, Polster und so viel sie tragen konnten an nützlichen Dingen, damit sie es im Keller bequemer hatten. Cate achtete darauf, sich nur geduckt zu bewegen, und warnte Maureen wiederholt, es ihr gleichzutun, wodurch das Gehen mühselig wurde, besonders da sie alle Hände voll hatten, aber sie wusste, wie weit eine Kugel fliegen konnte, und sie wusste nicht, wie sicher dieses Haus war.
    Mehrere Male kehrten sie zum oberen Treppenabsatz zurück, wo sie die Sachen an die wartenden Freiwilligen weiterreichten, die alles nach unten Weitergaben.
    »Gut«, sagte Maureen schließlich. »Jetzt fehlen nur noch die Sofapolster.« Sie huschte los in Richtung Wohnzimmer.
    Plötzlich krampfte sich Cates Magen in panischer Angst zusammen, und sie packte Maureen am Arm. »Nein, geh da nicht hinein.« Sie war größer und stärker als Maureen und begann, sie in Richtung Treppe zu zerren. »Der Raum liegt offen, wir haben unser Glück schon genug strapaziert, indem wir so lange hier oben geblieben sind und mit der Taschenlampe herumgefuchtelt haben.« Auf einmal konnte sie es nicht mehr erwarten, wieder in den Keller zu flüchten, denn ihre Haut prickelte, als würde sie genau spüren, wie eine Kugel auf sie zuraste, mit Überschallgeschwindigkeit durch Luft und Wand hindurchjagte und auf sie zuhielt, so als hätte sie

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