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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Krämpfen, seine Zähne klapperten laut; er konnte die Tasse unmöglich halten. Also setzte sich Cate neben ihn und hielt ihm die Tasse an die Lippen, in der Hoffnung, ihn nicht mit verschüttetem Kaffee zu verbrühen. Er nahm mühsam einen Mundvoll und schluckte das süße Gebräu mit angewiderter Miene hinunter.
    »Ich weiß, dass du keinen Zucker im Kaffee magst«, sagte sie fürsorglich. »Trink ihn trotzdem.«
    Er bekam keine Antwort über die Lippen, weil sein ganzer Körper damit beschäftigt war, gegen die Kälte anzukämpfen, doch er senkte das Kinn zu einem knappen Nicken und nahm einen weiteren Schluck. Sie stellte die Tasse beiseite, trat hinter ihn und rieb seinen Rücken, die Schultern und seine Arme so kraftvoll wie möglich, ohne dass die Decke verrutschte.
    Seine Haare waren nass, und die Nachtluft war inzwischen so kalt, dass sich auf seinem Kopf Eiskristalle gebildet hatten. Sie wärmte ein Handtuch über dem Heizlüfter und rubbelte damit seinen Kopf ab, bis die Haare nur noch feucht waren. Als sie damit fertig war, hatte das Bibbern ein wenig nachgelassen, auch wenn ihn immer noch vereinzelte Schauer überliefen, die seine Glieder und Zähne zum Beben brachten. Sie schenkte ihm noch mehr Kaffee ein; er hob die Hand, um ihr die Tasse abzunehmen, und sie überließ sie ihm.
    »Wie geht es deinen Füßen?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung, ich kann sie nicht spüren.« Seine Stimme klang flach und völlig gefühlsleer. Das wilde Zittern, mit dem sein Körper Wärme zu produzieren versuchte, hatte ihn die letzte Kraft gekostet. Er begann noch im Sitzen zu schwanken, und seine Lider wurden schwer.
    Cate hockte sich vor seine Füße und schlug die Decke zurück. Einen eisigen Fuß in der Hand haltend, begann sie ihn zu massieren und zu kneten und auf die Zehen zu blasen, um ihre Bemühungen dann am anderen Fuß zu wiederholen. Als beide Füße nicht mehr ganz so weiß und blutleer waren, schlug Cate sie in ein warmes Handtuch. »Du musst dich hinlegen«, erklärte sie ihm.
    Benommen und kraftlos schüttelte er den Kopf und sah dann auf Neenah, die sich um Mr Creed kümmerte. »Ich muss erst sehen, was ich für Josh tun kann.«
    »In deiner momentanen Verfassung kannst du überhaupt nichts für ihn tun.«
    »Kann ich wohl. Gib mir noch eine Tasse Kaffee, diesmal schwarz, und was zum Anziehen, dann bin ich in fünf Minuten wieder auf den Beinen.« Er sah kurz zu ihr auf, und sie entdeckte eiserne Entschlossenheit in seinen klaren Augen.
    Er brauchte unbedingt Schlaf, doch ohne dass er ein Wort zu sagen brauchte, wusste sie, dass er sich nicht hinlegen würde, bevor er alles erledigt hatte, was seiner Meinung nach getan werden musste. Folglich würde sie ihn am schnellsten dazu bringen, sich hinzulegen, indem sie ihm half.
    »Eine Tasse Kaffee, kommt sofort.« Sie schenkte ihm noch einen Kaffee ein und sah dabei auf ihre Nachbarn und Freunde. Sie waren in panischer Angst und völlig desorientiert, aber trotzdem waren sie bereits damit beschäftigt, alles Notwendige zu organisieren. Manche arrangierten Kissen und Polster oder verteilten Decken, andere verschafften sich einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Waffen und die nötige Munition, Milly Earl sorgte für das
    Essen, und Neenah sorgte für Mr Creed. Man hatte seine Hose aufgeschnitten, ihn mit einer Decke zugedeckt und nur das verwundete Bein frei gelassen, das jetzt auf einem Kissen lag. Neenah hatte die Wunde vorsichtig ausgewaschen, schien aber nicht zu wissen, was sie jetzt tun sollte.
    Cate ging zu Maureen und sagte ihr, dass Cal etwas zum Anziehen brauchte. Die Jeans, die Maureen aus einem Karton hervorzog, war in der Taille zu weit, aber sie musste genügen. Perry wagte sich nochmals auf Händen, Knien und im Dunkeln nach oben und kehrte mit sauberer Unterwäsche, Socken und einem gestrickten Thermopullover zurück. Cal zog die Unterwäsche unter der Decke an und schlug sie dann zurück, um sich so schnell wie möglich anziehen zu können.
    Cate achtete darauf, seinen fast nackten Körper nicht allzu lange anzustarren, doch einen kurzen Blick konnte sie sich nicht verwehren, wobei ihr auffiel, dass sich alle ihre sorgfältig aufgeklebten Schmetterlingspflaster gelöst hatten und aus beiden Schnitten wieder Blut sickerte. Sherry bemerkte ihren Blick und beugte sich flüsternd zu ihr: »Das nenne ich einen Mann.«
    »Ja«, murmelte Cate zustimmend. »Das ist er.«
    Als Cal fertig angezogen war, arbeitete er sich langsam zu Mr Creeds

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