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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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bevor er weiter unten in den Fluss mündete.
    Cal kehrte mit den Seilrollen über der Schulter zurück. Er begutachtete ihre Vorbereitungen und nickte. »Ich habe mich ein wenig aus seinen Vorräten bedient, als ich das Seil holen war. Ich habe auch Streichhölzer in einer wasserdichten Schachtel, solche Sachen. Wie sieht es mit Decken aus?«
    »Ich habe nur dicke Decken im Haus«, sagte sie. »Ich wollte den anderen welche bringen, aber sie sind zu dick, als dass wir damit klettern könnten.«
    Er nickte wieder. »Ich habe ein paar dünne in meiner Wohnung und dazu eine Schlafmatte, die man zusammenrollen kann. Okay, das ist alles. Wir könnten noch mehr brauchen, aber das können wir nicht mehr tragen. Gehen wir. Bis wir abmarschbereit sind, wird es schon fast wieder dunkel.«
    »Wir können nicht im Dunkeln klettern.«
    »Wir werden bis zur Felswand wandern, was ein paar Stunden dauern könnte. Alles, was wir heute Abend noch schaffen können, spart uns morgen Zeit.«
    Damit hatte er Recht, und aus jeder seiner Bewegungen, sogar aus seiner Stimme, sprach eine eiserne Disziplin, die ihr verriet, dass er genau wusste, was er tat. Er hatte so etwas schon öfter durchgestanden, wahrscheinlich unter ähnlich bedrohlichen Umständen.
    Als sie wieder bei den Richardsons angekommen waren, stellten sie fest, dass Creed die übrigen mit derselben Effizienz organisiert hatte, die auch Cal zeigte. Während Cal ein paar von ihnen mit nach draußen nahm und ihnen erklärte, wie sie am sichersten von einem Haus zum anderen gelangten, welche Winkel sicher und welche gefährlich waren, arbeitete Creed an dem Problem mit dem Wasser.
    Roy Edward zufolge gab es in den Bergen mehrere Bäche, was ihnen zwar weiterhalf, aber nicht das Problem mit den Wasserflaschen löste. Creed wirkte nachdenklich. Dann, ehe Cate sich versah, schnitt Maureen die Beine von Perrys Thermo-Unterwäsche ab. Sie band das Fußende eines Beines ab und belud das Bein mit Flaschen, als würde sie Torpedos in die Abschussrohre stapeln. Als beide Beine randvoll waren, verknotete sie die anderen Enden und bastelte dann Schlaufen daran, die über Schulter und Brust gezogen wurden, sodass das Gewicht der Wasserflaschen auf ihrem Rücken lag. Cate probierte sie aus. Die Flaschen waren schwerer, als ihr lieb war, aber sie würden leichter, je mehr sie tranken.
    Cal kehrte mit zwei Decken und seiner Campingmatte zurück, die wie eine Yogamatte aussah. Eine der Decken wurde zusammengerollt und ihr übergehängt, während er sich die andere Decke und die Matte auflud. Er hängte die Wasserflaschen über, grinste über den Einfall und sah dann Creed an.
    »Wo finden wir am schnellsten Hilfe, wenn wir es erst zum Taleinschnitt geschafft haben?«
    »In meiner Hütte«, sagte Creed. »Von der Veranda hinter meinem Haus aus kann ich den Taleinschnitt sehen. Außerdem gibt es noch eine gottvergessene Ranch gute zehn Kilometer abseits des Highways, und Gordon Moons Ranch liegt unwesentlich weiter in der entgegengesetzten Richtung. Falls du meine Hütte findest, kannst du dort das Telefon benutzen, aber dafür müsstest du dich durchs Gelände schlagen, Soldat.«
    Cal grinste. »Falls du zufällig die Koordinaten weißt, hätte ich einen GPS-Empfänger dabei.« Er tippte gegen die Tasche an seinem rechten Schenkel.
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Creeds Gesicht aus. »Man stelle sich das vor. Zufällig besitze ich auch einen. Würde doch gar nicht gut aussehen, wenn sich der Jagdführer verirrt, oder?«
    »Und du weißt die Koordinaten?«
    »Hat ein Kätzchen einen Hintern? So gut wie meinen Geburtstag.«

26
    »Verdammt noch mal, was treiben die da?«, murmelte Toxtel Teague zu, der gerade vorbeikam, um Billy abzulösen. Goss war zurzeit im Zelt, er sollte Toxtel um Mitternacht ablösen. Inzwischen war das Stadium erreicht, in dem sich Routine eingestellt hatte und in dem es immer schwerer wurde, wachsam zu bleiben.
    Teague sah aus wie ausgekotzt und fühlte sich noch elender, aber er war auf den Beinen und fest entschlossen, seine Schicht anzutreten. Die Beule an seiner Stirn war so groß, dass er keine Mütze mehr aufsetzen konnte, aber da sich sein Schädel schon beim leisesten Druck anfühlte, als würde er explodieren, verzichtete er liebend gern darauf. Die Beule hatte den ganzen Tag über beständig und schmerzhaft gepocht, doch er hatte im Rückspiegel seine Pupillen überprüft, die beide die gleiche Größe hatten, er schätzte also, dass er okay war; er musste

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