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Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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lange Unterhose. Seine Schultern sackten ein wenig nach unten, und er erwiderte betreten ihr Lächeln. »Du hättest mir fast einen Herzanfall beschert.«
    Nach dem Essen gab es nichts Wichtigeres, als Schlaf zu finden. Er zog seine Stiefel aus und versenkte den grün leuchtenden Stab im Schaft, wodurch er das Licht bis auf den schwachen grünlichen Widerschein aus seinem Stiefel und den viel gemütlicheren Schein des Feuers gelöscht hatte. Dann wickelte er sich in seine Decke und streckte sich zwischen ihr und der Höhlenöffnung aus.
    Cate legte sich auf die Isomatte und wickelte sich fester in ihre Decke. »Halten wir heute Nacht keine Wache?«
    »Brauchen wir nicht.« Seine Stimme klang verschlafen.
    »Dann wechseln wir uns auf der Matte ab.«
    »Ich schlafe hier. Ich habe schon öfter, als ich mich erinnern kann, auf dem blanken Boden geschlafen.«
    Sie wollte protestieren, doch ihre Lider waren zu schwer. Stattdessen sank sie mit einem schwachen Seufzer in den Schlaf.
    Nach einiger Zeit, vielleicht eine Stunde, vielleicht mehrere Stunden später, wachte sie zitternd auf, weil sich die Kälte unter ihre Decke geschlichen hatte. Sie schlug die Augen auf und sah Cal am Feuer sitzen und es mit Stöcken füttern, weil ihn die Kälte ebenfalls aus dem Schlaf gerissen hatte. Das Licht flammte heller auf, als der Stock Feuer fing und zu brennen begann, doch sie spürte nicht, dass es deshalb wärmer geworden wäre.
    Die Nacht war deutlich kälter als zuvor. Sie merkte das an der Luft, die an der von ihm gebastelten Trennwand vorbei und durch sie hindurch zu ihnen in die Höhle drang. Wie viel kälter wäre es jetzt wohl, wenn sie keine Trennwand hätten? Sie drehte sich auf die Seite und zog die Knie an, um die Körperwärme zu speichern. Er sah zu ihr herüber und bemerkte, dass ihre Augen offen waren.
    »Kalt?«, fragte er, und sie nickte. Er legte einen weiteren Stock in die Flammen, um das Feuer zu füttern.
    Sie sah mit zusammengekniffenen Augen auf ihre Uhr, konnte aber im flackernden Schein der Flammen die Zeit nicht ablesen. »Wie spät ist es?«
    Er musste schon auf die Uhr gesehen haben, denn er antwortete: »Kurz nach Mitternacht.« Demnach hatten sie mindestens ein paar Stunden geschlafen.
    »Schneit es immer noch?« Sie hatte Durst und setzte sich auf, um einen Schluck Wasser zu nehmen, bevor sie sich wieder unter die Decke kuschelte.
    »Ja. Er liegt schon zehn Zentimeter hoch.«
    Zehn Zentimeter waren nicht besonders viel, aber unter den gegebenen Umständen waren sie fast so katastrophal wie ein ausgewachsener Schneesturm. Sie waren einfach nicht auf Schnee eingestellt; sie waren nicht warm genug angezogen, und die unter dem Schnee verborgene Eisschicht machte selbst die einfachste Aufgabe zu einer riskanten Operation. Außerdem schneite es weiter.
    Er legte sich wieder hin, mit dem Rücken zu ihr, so wie sie im Keller geschlafen hatten, nur dass sie jetzt nicht nebeneinander lagen. Natürlich war die Matte kaum breit genug für eine Person, aber es gab auch andere Möglichkeiten.
    Sie ging all diese Möglichkeiten durch und fragte sich, ob sie wirklich bereit war, diesen Schritt zu tun. Als ihr Blick auf seinem Hinterkopf zu liegen kam, dem zerzausten, dunkelblonden Schopf, hörte sie die Antwort als schlichtes Ja. Ja, sie wäre glücklich, wenn sie bis an ihr Lebensende beim Aufwachen diesen Kopf auf dem Kissen neben ihrem sehen würde. Sie wollte ihn. Sie wollte das Mysterium klären, das er für sie darstellte, sie wollte wissen, was ihn zu diesem Menschen gemacht hatte, sie wollte jedes kleine Detail an ihm erforschen. Sie wollte mit ihm schlafen, sie wollte mit ihm lachen, sie wollte ihr Leben mit ihm teilen. Ob er an einer Beziehung zu einer Witwe mit zwei Kindern interessiert war, würde sich zeigen, aber sie wusste, dass er zumindest in einer grundlegenden Hinsicht an ihr interessiert war.
    »Cal«, flüsterte sie, streckte den Arm aus und legte die Hand auf seinen Rücken.
    Mehr war nicht nötig. Er wälzte sich herum und sah sie mit kristallklaren und hellwachen Augen an. Der Augenblick dehnte sich immer länger, eine feine Spannung durchdrang jeden einzelnen Muskel in ihrem Körper, bis ihr Leib in einer unausgesprochenen Sehnsucht zu summen begann, die sich wortlos äußerte und gestillt wurde.
    Er warf seine Decke beiseite und kroch zu ihr herüber, fasste unter ihre Decke und schälte die lange Unterhose und den Slip, den sie darunter trug, von ihren Beinen, um beides auf den Stapel mit

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