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Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition)

Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Im Schutz der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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denn bei den Zeugen handelte es sich überwiegend um alte Bekannte mit beeindruckender Vorstrafenliste. Dannis Gäste schienen weder zu einer Aufklärung des Mordes beitragen zu wollen noch es zu können. Viele von ihnen sprachen außerdem nur schlecht Schwedisch oder taten zumindest so, nicht zuletzt die Frauen. Die meisten sprachen aus Prinzip nicht mit der Polizei. Einige der Männer hatten jedoch angedeutet, dass sie sich selbst darum kümmern würden, den Schuldigen zu finden und ihn zu bestrafen. Das war nichts, was Stefan Bratt zu schätzen wusste. Seufzend stellte er fest, dass ein regelrechter Bandenkrieg immer näher rücke. Falls er nicht bereits im Gange sei.
    »Danni Mara wurde um 23.34 Uhr erschossen. Vermutlich hielt sich der Mörder vor den Schüssen einige Stunden versteckt. Fanden sich in der Laube oder in den Büschen vor der Pforte DNA -Spuren?«, fragte Ann Wennberg.
    Stefan Bratt schüttelte müde den Kopf.
    »Soweit wir wissen, nicht. Ich habe mir sagen lassen, dass die Kriminaltechniker erstaunt darüber sind, dass sie nur Fußspuren gefunden haben«, sagte er.
    Irene sah einen großen Mann vor sich, der in handgenähten Motorradstiefeln Größe 45 auf der Schafweide herumschlich, ohne dass ihn die Polizei oder Dannis eigene Wache entdeckte.
    »Ich möchte behaupten, dass für diesen Mord mehr als nur Kaltblütigkeit vonnöten war. Der Täter musste sich in der Umgebung auskennen und wissen, wie es auf den Festen der Gangster Lions zugeht. Ich glaube nicht, dass er stundenlang irgendwo rumgestanden hat. Dann hätten wir irgendwo DNA gefunden«, sagte sie.
    »Und wie soll es dann zugegangen sein?«, fragte Stefan Bratt und sah etwas munterer aus.
    »Um die Kette zum richtigen Zeitpunkt zu kappen, waren wohl keine eingehenderen Kenntnisse über diese Feste vonnöten. Für den Rest der Aktion allerdings schon. Je länger er sich auf dem Gelände aufhielt, desto größer war die Gefahr, dass ihn jemand entdecken würde.«
    Irene verstummte, um noch etwas intensiver über das Szenario nachzudenken.
    »Er wusste, dass Danni und seine Männer zum Pinkeln nach draußen hinter die Büsche an der Mauer gehen würden. Das bedeutet, dass er mit ihren Sitten, besser gesagt ihren Unsitten, bestens vertraut war«, sagte Irene mit Nachdruck.
    »Okay. So weit bin ich deiner Meinung. Aber wie konnte er sich dann aus dem Staub machen, ohne gesehen zu werden?«, wollte der Kommissar wissen.
    »Er machte einen großen Schritt über den Pfad und stellte sich in sein Versteck hinter dem Gestrüpp. Fredrik und Ann kamen in wenigen Metern Abstand an ihm vorbei, als sie zum Haupteingang rannten. Als sie verschwunden waren, kehrte der Mörder zum Pfad zurück und rannte in die entgegengesetzte Richtung und quer über die Weide zu seinem Fahrzeug. Wahrscheinlich ein Auto, aber es könnte auch ein Motorrad gewesen sein.«
    Als Irene ihre Überlegungen beendet hatte, breitete sich eine Weile eine nachdenkliche Stille aus. Diese Zeit nutzte sie, um den letzten Schluck Kaffee zu trinken.
    »Ich glaube, das ist ein recht plausibles Szenario. So ungefähr könnte es gewesen sein«, sagte der Kommissar nachdenklich.
    Aber Irene war mit ihren Erläuterungen noch nicht ganz fertig.
    »Ich denke an die Fotos, die du uns heute Morgen gezeigt hast. Von dem Entlassungsfest, das die Gangster Lions im Mai im Hotel gefeiert haben. Auf mehreren waren Typen zu sehen, die in die Büsche pinkelten. Einige Fotos von der Laube waren auch dabei. Wer hat diese Bilder schon früher gesehen?«, fragte Irene.
    Sämtliche Kollegen im Saal sahen sie erstaunt an. Was meinte sie damit? Nach einer Weile begriffen alle, warum sie diese Frage gestellt hatte. Einige wirkten verärgert.
    »Ich habe sie gesehen«, sagte Stefan Bratt und hob die Hand.
    Fredrik Stridh, Ann Wennberg und zwei weitere Beamte des Dezernats für organisiertes Verbrechen zeigten ebenfalls auf.
    »Dann sind da noch die Kollegen vom Rauschgift dezernat. Einer von ihnen hat die Aufnahmen ge macht«, meinte der Kommissar.
    »Ich weiß. Sara und ich haben die Bilder ja bei der Besprechung vor unserem Einsatz angeschaut. Was ich meine, ist Folgendes: Außer uns beiden, einigen Kollegen vom Rauschgiftdezernat und dem Dezernat für organisiertes Verbrechen wusste niemand von dem exklusiven Freiluftpissoir der Gangster Lions und der dazu strategisch günstigen Lage der Laube«, meinte Irene.
    »Es könnten auch andere Leute bei ihren Festen spioniert haben«, wandte Sara ein.
    »Du meinst,

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