Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
sie glauben, dass du nicht ganz dicht bist!”, meinte Bricker zu ihm und wandte sich dann an Sam. „Tut mir leid, dass ich gelogen habe, aber keine von euch dreien hätte mir geglaubt, wenn ich gesagt hätte, dass wir abtrünnige Vampire jagen.”
„Abtrünnige Vampire?”, krächzte Sam und stand von der Couch auf, um erst mal Abstand zwischen sich und die beiden bringen zu können. „Ist das jetzt irgendein blöder Scherz, den ihr.... ”
„Wir machen keine Scherze”, unterbrach Mortimer sie und erhob sich ebenfalls. „Sam, diesmal sagt er die Wahrheit.”
„Ja klar, ganz sicher. Natürlich macht ihr zwei Jagd auf abtrünnige Vampire”, schnaubte sie wütend.
Mortimer zuckte bei ihrem Tonfall zusammen, nickte aber. „Ja, das stimmt.”
Ungläubig sah sie ihn an. „Ich soll dir abkaufen, dass Vampire tatsächlich existieren? Und dass ihr.... dass ihr was macht? Sie verfolgt und mit einem Pflock zur Strecke bringt? Dass ihr ihnen den Kopf abschlagt, damit sie niemandem mehr zur Last fallen? Also bitte, auf den Arm nehmen kann ich mich auch allein.” Sie wollte aus dem Zimmer stürmen, aber Bricker stand ihr im Weg. Er hatte den Mund aufgemacht, und sie konnte zusehen, wie seine Eckzähne auf einmal hervortraten und länger wurden.
„Siehst du?”, sagte er ein wenig lispelnd, dann fuhr er die Zähne wieder ein und ließ sie abermals zum Vorschein kommen. Mit einem Achselzucken erklärte er: „Vampire.”
Sam starrte ihn an. Das musste irgendein Trick sein. Falsche Zähne, die per Fernsteuerung ausgefahren wurden. Zumindest war es ein gut gemachter Trick. „Oh”, entgegnete sie schließlich. „Ihr Jungs macht das richtig gut, das muss ich zugeben. Aber wenn ihr jetzt mit eurer kleinen Vorführung fertig seid, möchte ich, dass ihr geht.”
„Verschwinde, Bricker”, knurrte Mortimer ihn an und wartete, bis der andere Mann gegangen war. Dann drehte er sich zu Sam um und kam einen Schritt näher. „Es ist kein Scherz, Sam.”
„Fass mich ja nicht an”, fauchte sie und wich vor ihm zurück. Zwar herrschte in ihrem Kopf ein völliges Durcheinander, weil die unterschiedlichsten Gefühle auf sie einstürmten, doch die Wut überwog eindeutig alles andere.
„Natürlich ist es ein Scherz. Was soll das Ganze? Ist das deine Art, mit mir Schluss zu machen? Tust du so, als wärst du verrückt, damit ich dir die Arbeit abnehme?”
„Ich möchte nicht mit dir Schluss machen.”
„Auf jeden Fall willst du mich nicht bei dir haben, sonst würdest du dir nicht so einen Schwachsinn ausdenken. Außerdem musst du das Ganze von langer Hand geplant haben, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es hier in der Gegend irgendwo einen Laden gibt, der solche ausfahrbaren Zähne verkauft, wie Bricker sie vorgeführt hat. Was hattet ihr euch vorgenommen? Dass ihr herkommt, um eine Frau ins Bett zu kriegen, mit der ihr dann diese Nummer abzieht? Wäre euch jede Frau dafür recht gewesen? War ich zufällig gerade die Passende für euren Gag?”
„Nein, ich.... ”
„Die Mühe hättest du dir sparen können”, fiel sie ihm ins Wort und zahlte ihm den Schmerz zurück, den er ihr zugefügt hatte. „Du solltest für mich sowieso nur eine Affäre sein. Du weißt schon, man wird von dem einen Pferd abgeworfen und steigt einfach aufs nächste. Meinst du ernsthaft, ich hätte mich auf was Ernstes mit einem Typen eingelassen, der in einer Band spielt? Was hast du dir gedacht? Dass ich davon geträumt habe, dir von einem Auftritt zum anderen zu folgen und im Publikum zu stehen, um zwischendurch mein T-Shirt hochzuziehen und dir meine Titten zu zeigen?”
„Sam.” Er versuchte, ihre Hände zu fassen, doch sie wich abermals vor ihm zurück.
„Finger weg! Und versuch jetzt nicht, den netten Kerl zu spielen. Du hattest letzte Nacht deinen Spaß, heute wolltest du mit mir Schluss machen, und das ist dir ja auch gelungen. Jetzt kannst du zu deinen Kumpels zurückkehren und dich darüber amüsieren, wie leicht du mich rumgekriegt hast und wie sehr ich mich aufgeregt habe, als du mich abserviert hast. Die werden bestimmt eine Menge zu lachen haben, so wie sie sich sicher über die Aktion mit den Egeln krummgelacht haben dürften. Ich weiß, dass meine Schwestern das zum Totlachen fanden”, fügte sie verbittert hinzu.
„Niemand wird über irgendetwas lachen”, beteuerte er und versuchte erneut, nach ihrer Hand zu greifen.
Wieder wich sie ihm aus. „Raus mit dir, ich will dich nicht mehr sehen.”
„Sam”,
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