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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Schweigen hatte sie plötzlich das Gefühl, dass sich etwas in ihrem Verstand regte. Das war ihr in der letzten Woche schon ein paarmal aufgefallen, und zwar immer dann, wenn sich Mortimer und seine Freunde in ihrer Nähe aufhielten. Nur war es da jeweils von viel kürzerer Dauer gewesen, außerdem hatten die Männer sie schnell wieder davon abgelenkt. Jetzt gab es allerdings nichts, was sie davon hätte ablenken können, und es hielt viel länger an. Sam begann mit Sorge zu überlegen, ob in ihrem Kopf womöglich ein Gehirntumor heranwuchs.
    „Du hast keinen Gehirntumor”, sagte Decker urplötzlich, dann fügte er hinzu: „Es ist wirklich nur in deinem Interesse, wenn du mir jetzt gut zuhörst.”
    Sam sah ihn verwundert an. Woher weiß er, dass ich an einen Tumor gedacht habe?, überlegte sie kurz, verdrängte diesen Gedanken aber gleich wieder, da ihr die Wortwahl seiner zweiten Bemerkung bewusst wurde. Was er gesagt hatte, klang fast bedrohlich.
    Erst wurde sie von Mortimer und Bricker gedemütigt, und nun kam ihr Decker auch noch so. Na großartig, dachte sie, und fragte mürrisch: „Und wenn ich dir nicht zuhören will?”
    „Was ich dann machen werde, wird dir nicht gefallen.”
    „Ist das eine Drohung, Decker?”
    Er zuckte mit den Schultern. „Wenn du mir nicht zuhören willst, werde ich gezwungen sein, deine Erinnerung an die letzten Tage zu löschen. Für dich ist das dann so, als wärst du Mortimer nie begegnet.”
    Seine Worte ließen sie ungläubig auflachen. „Ja, sicher. Weißt du, das klingt sogar richtig verlockend. Nur zu.”
    „Natürlich glaubst du nicht, dass ich dazu in der Lage bin.”
    „Du etwa?”, konterte Sam spöttisch. Im nächsten Moment stockte ihr der Atem, da sie das Kissen zur Seite legte und aufstand. Sie hatte weder das eine noch das andere beabsichtigt, und trotzdem tat sie es. Während sie zu verstehen versuchte, was mit ihr geschah, schaltete Decker das Radio ein, das auf dem Tresen neben dem Herd stand. Leise Musik wehte durch das Zimmer.
    „Lust auf einen Tanz?”, fragte er.
    „Ich.... ” Sam brach mitten im Satz ab, als sich ihr Körper wie aus eigenem Antrieb durch den Raum bewegte. Es war so, als sei ihr Gehirn von außen übergangen worden, um sie fernzusteuern. Sie versuchte, stehen zu bleiben, aber ihre Füße taten nicht, was ihr Kopf wollte. Bei Decker angekommen, hielt sie an, und ihre Arme hoben sich. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, die andere ergriff seine wartende Hand, und dann begann er, mit ihr zu tanzen.
    „Wie stellst du das an?”, fragte sie mit zitternder Stimme, während er mit ihr durch die Küche schwebte. „Was machst du mit mir?”
    „Ich kontrolliere dich”, antwortete er wie selbstverständlich. „Dich tanzen zu lassen, erschien mir die angenehmere Alternative. Ich hätte dich auch alles andere machen lassen können, aber es musste etwas sein, das dich davon überzeugt, dass du das nicht aus eigenem Willen machst. Sterbliche sind nämlich sehr gut darin, sich Dinge einzureden.”
    „Sterbliche?”, wiederholte Sam verständnislos. Nichts von alledem ergab einen Sinn. Ihr Verstand wollte unter keinen Umständen akzeptieren, dass sie von ihm kontrollierte wurde, auch wenn das wohl der Fall sein musste. Ein wenig benommen stellte sie fest, dass sie ganz sicher nicht aus eigenem Willen handelte.
    „Ja, Sterbliche. Du bist sterblich.... ich nicht.” Er ließ sie eine Pirouette drehen, dann kehrte sie zurück in seine Arme. Dort wollte sie unter keinen Umständen hin, doch ihren Körper schien nicht zu interessieren, was sie wollte oder nicht.
    „Du bist nicht sterblich?”, fragte sie verwundert.
    „Das weiß ich ganz sicher”, beteuerte er und hörte auf zu tanzen, hielt Sam aber an sich gedrückt. Plötzlich öffnete er den Mund und ließ seine Fangzähne herausfahren, so wie Bricker es kurz zuvor auch gemacht hatte. Er ließ sie eine halbe Minute diese zusätzlichen Zähne betrachten, dann fuhr er die Zähne wieder ein und fragte: „Muss ich dich jetzt erst noch beißen, oder glaubst du mir auch so?”
    Sam sah ihm in die Augen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Sie konnte nicht Mal einen klaren Gedanken fassen.
    Decker schaute sie abwartend an. „Dann also lieber ein Biss?”
    „Nein”, keuchte sie und versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien. Wie zuvor schickte ihr Gehirn die entsprechenden Befehle an die jeweiligen Muskelgruppen, aber ihr Körper weigerte sich, auch nur den kleinen Finger zu rühren.

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