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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dem Türgriff, hielt jedoch inne und entschloss sich, erst anzuklopfen. Sam verkrampfte sich sichtlich, dann setzte sie sich gerade hin, schaute aber nicht in seine Richtung. „Komm rein.” Ihr mürrischer Tonfall erschreckte ihn, trotzdem öffnete er die Tür und trat ein.
    „Decker sagte, du willst jetzt mit mir reden”, murmelte er und ging um den Tisch herum, damit er ihr gegenüber Platz nehmen konnte.
    „Reden? Ich glaube, du erwartest von mir eher, dass ich dir zuhöre, nicht wahr?”, gab sie zurück, sah ihn eine Weile schweigend an und sagte dann:
    „Zeig mir deine Zähne.”
    Es war keine Bitte, wie ihm sofort klar war, und dass sie so fordernd klang, machte ihm nichts aus. Sie war wütend auf ihn. Welcher Sterbliche an ihrer Stelle wäre das nicht gewesen? Bis zu diesem Moment hatte sie Vampire für Monster aus irgendwelchen Mythologien gehalten. Außerdem war ihre letzte Unterhaltung gründlich schiefgegangen, und er hatte das zu verantworten. Diese Art von Gespräch war nie einfach, aber so ungeschickt wie er musste man sich dabei nun wirklich nicht anstellen. Dennoch zögerte er, ihr seine Zähne zu zeigen. Sie hatte Angst vor Fledermäusen.... oder Vampiren.... oder vor beidem, und er wollte nicht mit ansehen müssen, wie sie sich angewidert von ihm abwandte.
    „Bitte.” Diesmal war ihr Tonfall nicht so fordernd, sondern eher versöhnlich, was in ihm eine gewisse Hoffnung aufkeimen ließ. Wenn er ihr nichts mehr bedeutet hätte, wäre es ihr doch sicher egal gewesen, wie sie mit ihm redete. Von dieser Überzeugung angespornt, öffnete er den Mund und ließ seine Reißzähne zum Vorschein kommen. Dann zog er sie rasch wieder ein und schloss den Mund, um den Speichel zu schlucken, der sich in seiner Kehle gesammelt hatte.
    „Tut es weh, wenn sie rauskommen?”, fragte sie und klang dabei vor allem neugierig.
    „Nein.”
    „Merkst du es?”
    Mortimer dachte über ihre Frage nach, weil er sich darüber noch nie Gedanken gemacht hatte. Schließlich antwortete er: „Eigentlich nicht. Es ist mehr so, als würde man das Knie beugen. Man weiß, dass es passiert, aber man fühlt es nicht wirklich.”
    Sam nickte nachdenklich und ließ ihren Blick von seinem Mund zu den Augen wandern. „Decker hat gesagt, du willst mir alles erklären.”
    Nachdem er eine Weile überlegt hatte, wo er anfangen sollte, sagte er: „Also.... ich bin ein Unsterblicher.”
    „Du meinst, du bist ein Vampir, nicht wahr?”, hielt sie ironisch dagegen.
    Er verzog das Gesicht. „Manche nennen uns so.” „Aber das gefällt dir nicht?”
    Er schüttelte den Kopf. „Vampire sind Ungeheuer, die über nichtsahnende Beu.... ahm.... Leute herfallen und von ihnen trinken.”
    „Und das machst du nicht?”
    „Nein”, erwiderte er sofort. „Ich nehme Blut aus Plastikbeuteln zu mir, das uns von einer Blutbank geliefert wird.”
    „Du beißt einen Blutbeutel?”, fragte sie mit einer eigenartigen Mischung aus Abscheu und Enttäuschung.
    „Ich beiße nicht den Beutel, sondern ich drücke ihn gegen meine Zähne.” Er wünschte, er hätte einen Blutbeutel mitgebracht, um es ihr vorzuführen. So konnte er nur seine Fangzähne ausfahren und mit einer Geste andeuten, wie er mit der Konserve hantieren würde.
    „Aha.” Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und wirkte mit einem Mal viel entspannter. Wie es schien, war ein Vampir, der Blut aus Plastikbeuteln trank, gar nicht so erschreckend.
    Mortimer spielte kurz mit dem Gedanken, ihr einzugestehen, dass seine Art in Notsituationen auch schon Mal einen Menschen biss, um dessen Blut zu trinken. Und dass er erst vor wenigen Tagen in Minden genau das gemacht hatte. Aber dieses Geständnis verschob er lieber auf einen späteren Zeitpunkt. Einen viel späteren Zeitpunkt.
    „Du siehst nicht tot aus.” Er stutzte, dann wurde ihm bewusst, dass er eine Menge zu erklären hatte.
    „Ich bin auch nicht tot”, gab er geduldig zurück. „Dracula ist eine fiktive Figur, auch wenn sie auf einem von uns basiert und uns in gewisser Weise ähnlich ist.”
    „Wenn du nicht tot bist, wieso bist du dann ein.... ?” Sam deutete auf seinen Mund.
    „Nanos”, sagte er.
    Sam hob die Augenbrauen. „Nanos? Du meinst Nanos im wissenschaftlichen Sinn? Dann ist dein Vampirismus wissenschaftlicher Art?”
    „Ganz richtig”, bestätigte er erfreut. „Du musst wissen, unsere Wissenschaftler hatten einen Weg gefunden, Nanotechnologie und Mikrobiologie miteinander zu verbinden und Nanos zu erschaffen,

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