Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
volle Flasche hoch. „Und das hier ist mein drittes.”
„Du hast dich doch früher nicht mit so billigem Zeug abgefüllt”, murmelte Sam.
„Ich hab’s mir anders überlegt”, verkündete Alex abrupt. „Du solltest mit Mortimer nichts anfangen.”
Sie drehte sich zu ihrer anderen Schwester um. „Jetzt auf einmal nicht mehr?”
„Ehrlich nicht?”, fragte Jo enttäuscht.
„Nein, ganz bestimmt nicht”, erklärte Alex entschieden.
„Und wieso nicht?”, wollte Jo wissen.
„Weil ich nicht glaube, dass sie ihm gewachsen ist. Dafür ist sie viel zu sehr Jungfrau”, meinte Alex.
„Zu sehr Jungfrau?”, rief Sam entrüstet, die nicht glauben konnte, was sie da hörte. „Tom und ich hatten schon während der Highschool Sex! Lieber Gott, ich habe acht Monate lang mit ihm zusammengelebt!”
„Ja. Aber im Kopf bist du noch Jungfrau”, wiederholte Alex und musterte sie ernst. „Sam, Süße, das ist nun mal so. Tom war dein erster und einziger Freund. Du bist nie mit einem anderen Mann ausgegangen. Ich weiß nicht mal, ob du überhaupt zu einer Affäre fähig bist. Es könnte sein, dass du das Ganze gar nicht mit genügend Distanz angehen kannst, um ein flüchtiges Abenteuer zu genießen.”
„Natürlich bin ich dazu fähig”, widersprach Sam nachdrücklich und merkte erst da, was sie gerade gesagt hatte. Also fügte sie hinzu: „Wenn ich es wollte, könnte ich es.” Sie wollte sich bloß nicht auf ein Abenteuer mit Mortimer einlassen. Oder etwa doch? Ehe sie die Antwort auf ihre eigene Frage finden konnte, kam der Mann, um den es soeben gegangen war, zu ihnen zurück, nahm ein Bier aus der Kühltasche und kam zu ihnen zum Baumstamm. Sofort rutschte Jo zur Seite, um ihm Platz zu machen. Er setzte sich wieder zwischen die Schwestern.
„Alles in Ordnung?”, fragte Alex, während sie sich vorbeugte, um zu Mortimer zu sehen.
„Oh ja, alles bestens”, beteuerte er und schraubte die Bierflasche auf. „Pimms wollte mich nur mit jemandem bekannt machen.”
„Pimms”, wiederholte Sam mehr zu sich selbst. Soweit sie sich erinnern konnte, war es das erste Mal, dass er Deckers Nachnamen benutzte, während er selbst und Bricker sich nie mit Vornamen anredeten. Sam und ihre Schwestern hatten diese Eigenart einfach übernommen, aber jetzt machte es sie doch neugierig. „Wieso redet ihr euch eigentlich mit dem Nachnamen an, du und Bricker?”
Die Frage schien ihn zu überraschen, und er musste erst einen Moment lang nachdenken, ehe er erwiderte: „Ich weiß nicht. Das haben wir schon immer so gemacht.”
„Das ist typisch Mann”, meinte Jo. „Die Männer an der Theke machen das auch so. Entweder Nachnamen oder Spitznamen wie Moose oder so.” Als sie den Namen aussprach, zog sie die Nase kraus.
„Und wie habt ihr euch kennengelernt?”, wollte Alex wissen.
Nach kurzem Zögern antwortete er: „Wir sind uns bei einem Job begegnet.”
„Einem Job?”, hakte Sam interessiert nach.
Mortimer zuckte mit den Schultern. „Wir waren nicht immer in einer Band.”
„Und was habt ihr vor eurer Band gemacht?” Jo ließ ihrer Neugier freien Lauf, und als er abermals zögerte, legte sie grinsend nach: „Komm schon, so schlimm kann es nicht gewesen sein.”
Als er nur verlegen auf seinem Platz hin- und herrutschte, hakte sie nach: „Soll ich raten?”
„Nur zu”, entgegnete er amüsiert.
„Wenn ich richtig rate, erzählst du es uns dann?”, pokerte Jo.
Jetzt zeichnete sich auf seinen Lippen ein breites Lächeln ab. „Falls du richtig rätst. Was nicht der Fall sein wird.”
„Das war ein Fehler”, ließ Sam ihn wissen, während er einen Schluck Bier trank.
„Jo liebt nämlich Herausforderungen.”
„Ja, das stimmt”, bestätigte sie grinsend, wurde dann aber ernst und nachdenklich. „Hmm, lass mich mal überlegen. Ein Job, bei dem ihr alle tätig wart und der zwei Männer aus Kalifornien und einen Mann aus Toronto zusammenbringt.... ja, ich hab’s! Ihr wart mal bei den Chippendales!”
Mortimer konnte nicht verhindern, dass er den Schluck Bier herausprustete, den er hatte trinken wollen. Er wischte sich den Mund ab und sah Jo entsetzt an. „Bei den Chippendales?”
„Na, klar. Ihr seht alle gut aus, ihr seid muskulös und jeder von euch ist auf seine Weise attraktiv.” Sie zuckte mit den Schultern und grinste nach wie vor. „Und? Hab ich recht?”
„Um Gottes willen, nein!”, beteuerte er. „So ein Job würde mir nicht mal im Traum einfallen.”
„Zu schade”, murmelte
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