Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Eigentlich war sie diese völlige Dunkelheit vom Cottage ihrer Familie gewöhnt, doch das hier war nicht das Cottage ihrer Familie, sondern eines der GästeCottages, und Sam fühlte sich dort gar nicht wohl. Ihr war nur zu deutlich bewusst, dass Cathy Latimer aus dem Haupthaus verschwunden war, das keine dreißig Meter entfernt stand. Es war dieses Wissen, das sie so verrückt machte. Was, wenn jemand Cathy entführt hatte? Und was, wenn sich der Entführer ganz in der Nähe aufhielt? Was, wenn.... ?
Sofort setzte sie diesem Gedankengang ein Ende, da sie wusste, dabei konnte nichts Gutes herauskommen. Es hielt sie jedoch nicht davon ab, sich zu wünschen, Mortimer würde sich beeilen und bald zu ihr zurückkommen, damit sie nicht länger allein war. Nachdem sie die Polizeistation verlassen hatten, war sie von ihm auf direktem Weg hergebracht worden. Als sie hier eingetroffen waren, hatte Sergeant Belmont mit ein paar seiner Constables herumgestanden und einen sehr beschäftigten Eindruck gemacht, obwohl er eigentlich gar nichts Nützliches getan hatte.
Der Mann hatte zugeben müssen, dass die Lage nicht unverdächtig wirkte, und ihr versprochen, sich mit der Angelegenheit zu befassen. Den Schlüsselbund wollte er ihr allerdings nicht zurückgeben, sodass Sam gezwungen war, ihren Chef anzurufen, damit der sieh mit den Latimers in Europa in Verbindung setzte, die wiederum Belmont auf dessen Mobiltelefon anrufen mussten, um ihm zu erklären, dass Sam dort bleiben sollte, und um ihm die Erlaubnis zu erteilen, ihr den Schlüsselbund auszuhändigen.
Danach bat Martin Latimer darum, mit Sam sprechen zu dürfen, woraufhin Belmont ihr mit versteinerter Miene sein Telefon überließ und sich dann ein paar Schritte entfernte. Mr Latimer bedankte sich bei Sam für ihr Engagement und versicherte ihr, sie dürfe alles nutzen, was das Anwesen an Annehmlichkeiten zu bieten hatte. Er selbst war unterdessen damit beschäftigt, für sich und seine Frau Trisha einen vorzeitigen Rückflug nach Kanada zu buchen. Er hoffte, am nächsten Tag abreisen zu können, um gegen Abend das Cottage zu erreichen.
Sam versicherte ihm, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, allerdings konnte sie dem Mann keine Versprechungen machen, die sich nicht einhalten ließen. Zur Ruhe würde er erst kommen, wenn seine Tochter wohlbehalten wieder aufgetaucht war. Kaum war das Telefonat beendet, ging Sam zu Belmont und tauschte das Handy des Polizisten gegen den Schlüsselbund ein zumindest für den größten Teil davon, denn der Sergeant behielt den Hausschlüssel. Das HauptCottage galt als Tatort, den sie nicht betreten durfte. Kurz danach brachen Belmont und seine Leute auf.
Nachdem sie weg waren, begleitete Mortimer sie auf einer Besichtigungstour zu den drei GästeCottages und fasste sie dabei am Arm, um ihr in der einsetzenden Dämmerung auf den unebenen Trampelpfaden Halt zu geben. Er blieb an ihrer Seite, bis sie sich für ein Cottage entschieden hatte, erst dann machte er sich auf den Weg nach Magnetawan. Und er würde zu ihr zurückkehren, da er nur losfuhr, um frische Kleidung und ein paar Lebensmittel zu holen. Sam versicherte ihm zwar, dafür müsse er nicht extra zurück zum Cottage fahren, aber er ging über ihren Einwand hinweg und versprach ihr, so bald wie möglich zurück zu sein.
Seitdem war Sam in dem kleinen Gästehaus auf und ab gegangen, und auch jetzt durchquerte sie ein weiteres Mal den beengten Raum, während sie den Blick über die Möbellund die Accessoires wandern ließ. Für ein GästeCottage war alles sehr nett eingerichtet, zumindest wirkten die Einrichtungsgegenstände recht teuer, dennoch handelte es sich um ein geradezu winziges Quartier. Der rückwärtige Bereich umfasste zwei Schlafzimmer, die zwar klein waren, aber keine Wünsche offen ließen. Zum vorderen Teil gehörte eine Kochnische, den Rest beanspruchten eine Couch und ein Sessel, für mehr war kein Platz. Dieses Cottage lag unmittelbar am See, doch diese Tatsache hatte nicht den Ausschlag für ihre Entscheidung gegeben. Die hing vielmehr mit der Erkenntnis zusammen, dass Mortimer wieder herkommen wollte, und nur dieses Cottage verfügte über zwei getrennte Schlafzimmer.
Natürlich gingen ihre Schwestern erst gar nicht davon aus, dass sie beide Schlafzimmer benutzen würden, überlegte Sam, während sie an das Telefonat zurückdachte, das sie geführt hatte, kaum dass Garrett Mortimer abgefahren war. Bricker war noch nicht zum Cottage gekommen, um ein paar
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