Im sinnlichen Bann des Sizilianers
sich erfolgreich eingeredet, er würde ihr dieselben leidenschaftlichen Gefühle entgegenbringen wie sie ihm. Naiverweise war sie davon ausgegangen, alle Hindernisse überwinden zu können, die ihrer angeblichen Liebe im Weg standen. Dabei hatte Caesar ihr niemals irgendwelche Hoffnungen gemacht.
In der Nacht, in der Oliver gezeugt worden war, wollte sie Caesar unbedingt treffen. Er war geschäftlich unterwegs gewesen, und Louise hatte schreckliche Sehnsucht. Durch die Küchentür schlich sie sich ins castello und hinauf zu seinen Privaträumen.
Er saß gerade am Computer, als sie sein Zimmer betrat. Erschrocken sprang er auf und hob abwehrend die Arme, während sie sich ihm an den Hals warf.
„Louise, was machst du hier? Du solltest nicht hier sein!“
Wohl kaum die Worte eines ergebenen Liebhabers! Aber sie war zu abgelenkt von ihren eigenen Gefühlen, um klar sehen zu können. Caesar liebte und begehrte sie, davon war Louise überzeugt. Und jetzt wollte sie ihm beweisen, wie stark ihre Liebe war. Es fühlte sich berauschend an, die Situation wie eine Erwachsene in die eigene Hand zu nehmen. Sie würde die Beziehung in eine Richtung lenken, die sie sich beide herbeisehnten.
„Ich musste einfach herkommen“, gestand sie und wich ein paar Schritte zurück. „Ich habe dich vermisst, Caesar.“ Leise schloss sie die Tür des Schlafzimmers und ließ ihre Jacke zu Boden gleiten. Ohne den Blick von ihm abzuwenden, kam sie langsam auf ihn zu und zog sich dabei aus. So etwas hatte sie einmal in einem Film gesehen.
Bei der Unterwäsche angekommen, wurde ihr Augenaufschlag intensiver. „Mach du es“, sagte sie zu ihm. „Öffne den BH für mich!“ Damit warf sie sich ihm erneut in die Arme, und dieses Mal fing er sie auf.
Es fühlte sich toll an, von ihm gehalten zu werden. So sicher, aufregend und erotisch. Körperlich passten sie perfekt zusammen, wie auch auf jeder anderen Ebene – zumindest war Louise der Meinung. Caesar sollte sie ganz in Besitz nehmen, und zwar sofort.
Sie küsste sein Kinn, seinen Hals, seinen Mund … er fühlte sich männlich und gefährlich an. Spannend, denn in ihrem Inneren tobten die Widersprüche: wohlige Geborgenheit rang mit dem Gefühl, sich einem vollkommen Fremden hinzugeben. Aber die Hauptsache war, dass er sie liebte. Daran glaubte sie ganz fest.
„Küss mich, Caesar, küss mich!“, wiederholte sie zwischen kleinen Seufzern und merkte erst jetzt, dass er ihre Liebkosungen nicht erwiderte.
„Das darf nicht sein, Louise. Es ist uns beiden doch klar, oder nicht? Wir können das nicht tun!“
Sie wollte ihm nicht zuhören. Ihr Verlangen war schon zu groß und der Kopf nicht mehr frei für vernünftige Einwände. Während Caesar sich von ihr zu lösen versuchte, klammerte sie sich noch fester an ihn.
Gemeinsam fielen sie aufs Bett, und sie spürte den harten Beweis seines Verlangens. Ihre Aufregung war unerträglich geworden, und sie hatte seinen Protest mit einem gierigen Kuss erstickt.
Regungslos starrte Louise in die Dunkelheit. Ihr war bis heute peinlich, wie sie sich aufgeführt hatte. Aus der Sicht einer Erwachsenen war ihr klar, dass ein solches Benehmen bei einem Mann eine bestimmte Kettenreaktion auslösen konnte. Wut verwandelte sich dann in Gier, was allerdings nicht mit echten Gefühlen für die jeweilige Frau zu verwechseln war.
Er hatte damals ihre Handgelenke festgehalten und dabei mit den Daumen ihren Puls berührt. Für Louise fühlte es sich an, wie in eine andere Welt katapultiert zu werden. Mit jedem Herzschlag entfernte sie sich weiter von der Realität, ließ alle Vorsicht fallen und gab sich dem hin, was geschah.
Es war eine herrlich intensive Nacht in den Armen eines echten Mannes. Durch die offenen Fenster konnte sie in den Nachthimmel blicken und die Sterne über den weit entfernten Bergspitzen funkeln sehen. Brennende Leidenschaft schoss wie die heiße Lava des Ätna durch ihren ganzen Körper.
Caesars muskulöser Körper, gleichermaßen aufregend fremd und auf sinnliche Weise vertraut, presste sie tief in die weiche Matratze. Seine Küsse wurden forscher und drängender, ihr Liebesspiel schien von einer dunklen Magie begleitet, gegen die sie beide machtlos waren. In dieser zauberhaften Nacht wurde Louise zur Frau – in jeder Hinsicht.
Die Befriedigung, die sie hinterher verspürte, hatte nicht nur damit zu tun, dass sie sich ihrer Macht über Caesars männliches Verlangen bewusst wurde. Diese Befriedigung war echt, sie ging tief, und
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