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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sie ließ Louise nicht mehr los.
    Und ihre Lust war nicht nur durch den Wein angefeuert worden, den sie an jenem Abend getrunken hatte. Sie war dem archaischen Drang entsprungen, sich mit dem stärksten und mächtigsten Vertreter eines Stammes zu paaren … eins mit ihm zu werden.
    Anschließend lag sie erschöpft in seinen Armen, und ihr Herz lief fast über vor Glück. Sie wollte nicht die ganze Nacht bei ihm bleiben, weil ihr das gerade Geschehene viel zu kostbar war, als dass sie die Erfahrung mit anderen teilen mochte. Caesar sollte derjenige sein, der die Verbindung offiziell machte und bei ihrer Familie vorsprach – der bei ihrem Vater um ihre Hand anhielt. Das Bild hatte sie schon ganz deutlich vor Augen.
    „Ich muss gehen“, flüsterte sie Caesar zu.
    „Ja, das musst du wohl.“
    Ihre Enttäuschung darüber, dass er sich nicht noch kurz zu ihr unter die Dusche gesellte, bevor sie sich anzog, ließ sie sich nicht anmerken. Für so etwas würde es schließlich noch zahllose Gelegenheiten geben, wenn sie erst offiziell ein Liebespaar waren.
    Den ganzen Heimweg über dachte sie an ihn. Endlich belegte ein anderer Mann als ihr rücksichtsloser Vater ihre Gedanken und Wünsche. Zum ersten Mal im Leben zeigte ihr jemand, wie wichtig sie ihm war. Ihre Träume waren endlich Wirklichkeit. Caesar liebte sie, und die vergangenen Stunden hatten es bewiesen.
    Leider hatte sie sich in diesem Punkt gründlich getäuscht.
    In den folgenden Tagen bekam sie Caesar nicht zu Gesicht und hörte auch nichts von ihm. Dann erfuhr sie, dass er nach Rom abgereist war, und Louise verstand die Welt nicht mehr. Unsicherheit und Sehnsucht fraßen sie regelrecht auf. Sie konnte nicht fassen, warum er keine Anstalten machte, Kontakt zu ihr aufzunehmen.
    Und dann kam der Moment, als Louise ihre Familie zu überreden versuchte, ihren Aufenthalt zu verlängern. Ihre Großeltern waren gleich einverstanden und kümmerten sich um eine Zusage des Vermieters, in dessen Villa sie während der Ferien wohnten. Doch dann stattete Aldo Barado ihnen einen Besuch ab und verkündete, dass ihre Anwesenheit im Dorf nicht länger geduldet wurde. Louises Benehmen war den meisten Einwohnern ein Dorn im Auge.
    „Sie sind hier nicht länger willkommen“, behauptete Barado und wandte sich wütend an Louises Vater. „Kein richtiger Sizilianer, der etwas auf sich hält, würde seiner Tochter dieses Verhalten durchgehen lassen. Sie beschämt uns alle, aber am meisten Schande bringt das Mädchen über Sie! Sie vernachlässigen Ihre Aufsichtspflicht. Ständig wirft sich dieses Luder den jungen Männern im Dorf an den Hals, ohne Zweifel, um möglichst bald eine gute Partie zu machen!“
    Mit böse funkelnden Augen starrte er Louise an. „Glücklicherweise haben sich die Betroffenen Hilfe suchend an mich gewandt. Du wirst keine Gelegenheit mehr haben, ihnen nachzustellen. Du und deine Familie, ihr seid hiermit von der Gemeinde ausgeschlossen!“
    Als er gehen wollte, hielt die geschockte Louise ihn am Hemdsärmel zurück. „Caesar würde das nie erlauben. Er liebt mich.“
    „Unser Herzog hält sich auf meinen Rat hin noch längere Zeit in Rom auf. So lange, bis ihr alle verschwunden seid. Und was die Liebe angeht … Meinst du, irgendein anständiger Mann würde etwas für jemanden wie dich empfinden?“
    „Er hat Ihnen … von uns erzählt?“, stammelte sie.
    „Selbstverständlich.“
    Nachdem er gegangen war, brach das Donnerwetter ihres Vaters über sie herein. „Wenn ich an all das Geld und die Zeit denke, die ich in dich investiert habe“, grübelte er laut, nachdem er ihr wiederholt vorgeworfen hatte, wie unwürdig sie seiner war. „Und so dankst du es mir? Bringst mich in eine absurde Situation, in der ich mich von einem besseren Ziegenhirten abkanzeln lassen muss? Mein Gott, wenn das jemand von der Universität erfährt, werde ich zum Gespött der Leute. Und alles wegen dir!“
    „Darling, ich habe dich davor gewarnt, sie zu verwöhnen“, mischte Melinda sich ein und lächelte falsch. „Sie verdient so einen wundervollen Vater doch gar nicht. Das kann ich nicht oft genug betonen.“
    Am schlimmsten war für Louise der verletzte Ausdruck in den Augen ihrer Großeltern gewesen …
    Ich hätte nicht wieder herkommen sollen, überlegte sie jetzt. Aber welche Wahl blieb ihr denn? Der letzte Wunsch ihrer Liebsten war wichtiger als ihr eigener Stolz. Allerdings hatte sie die Nachricht völlig aus der Bahn geworfen, dass ihr Großvater mit Caesar

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