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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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wie ein …“
    „Wie ein kleines Luder, das sich an jeden Jungen verschenkt, der Interesse hat? Oh, ja, alles klar! Ich weiß genau, was die anderen alle von mir gedacht und wie sie mich verurteilt haben. Dabei wollte ich einfach nur beliebt sein. Ich wollte im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Und ich war rasend eifersüchtig auf Melinda, weil sie und sogar ihre Töchter die ganze Liebe meines Vaters für sich in Anspruch nahmen. Schon früh habe ich gelernt, dass man sofort beachtet wird, wenn man sich danebenbenimmt. Also war ich das böse Mädchen, und böse Mädchen können selbstverständlich keine Jungfrauen mehr sein. Es war ziemlich einfach, diesbezüglich Erfahrungen vorzutäuschen, die ich nie gemacht hatte. Und genauso leicht war es, die Kerle auf Abstand zu halten, die meinten, mich ausnutzen zu können. Gleichzeitig war mein Vater dermaßen wütend auf mich, dass er mich die ganze Zeit im Auge behielt. Viel mehr wollte ich ja gar nicht.“
    „Aber mit mir hast du geschlafen.“
    Zu spät bemerkte sie, wie sehr sie sich auf dünnes Eis begeben hatte. Caesar könnte auf den Gedanken kommen, dass sie nur in ihn ernsthaft verliebt gewesen war.
    „Ja, weil ich genau wusste, wer und was du bist.“
    Misstrauisch runzelte er die Stirn.
    Bevor er peinliche Fragen stellen konnte, auf die sie keine Antwort wusste, redete Louise schnell weiter. „Ich dachte, wenn ich meinem Vater weismachen könnte, dass du mich toll findest, würde ihn das beeindrucken. Dass es mich irgendwie aufwerten würde. Wie könnte er mich nicht wertschätzen, wenn sogar der wichtigste Mann im Dorf auf mich steht? Ich habe genug bei anderen Mädchen aufgeschnappt, habe entsprechende Filme gesehen und wusste daher, wie ich sexuelle Erfahrung vortäuschen könnte.“
    Caesar hatte sich von ihr abgewandt. Wieso war ihm nicht klar gewesen, in was für einer verletzlichen Verfassung Louise sich befunden hatte? Die Antwort lag auf der Hand. Er hatte sich von seiner Begierde leiten lassen und sich für alles andere blind gemacht. „Wenn ich dir wehgetan habe …“
    Seine rauen Worte kamen so unerwartet, dass Louise regelrecht zusammenzuckte. Ihr Trotz und ihre defensive Haltung bröckelten. Mit so einer Erkenntnis hatte sie nie und nimmer gerechnet. Jetzt könnte sie ihm die ganze Verantwortung aufbürden, ihre Unschuld nicht bemerkt oder schlicht ignoriert zu haben, aber das wäre in höchstem Maße unfair.
    „Nein, hast du nicht“, beruhigte sie ihn mit einem Seufzer. „Ich wollte ja das, was passiert ist. Und ich habe dich bedrängt, bis du das Gleiche wolltest. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon selbst davon überzeugt, dass wir die Helden einer märchenhaften Geschichte wären. Dass du mich ebenso leidenschaftlich lieben würdest, wie ich – idiotischerweise – glaubte, dich zu lieben. Wenn mein Vater schon nichts mit mir anfangen konnte, solltest du mich wenigstens in dein Herz schließen. Zumindest habe ich das damals so empfunden.“
    Körperlich hatte er sie nicht verletzt. In seinen Armen hatte sie sogar unfassbares Glück erfahren und zum ersten Mal in ihrem Leben den Eindruck gehabt, von jemandem vergöttert zu werden. So weit wollte sie ihm ihre Seele aber nicht öffnen …
    „Natürlich hatte ich dabei nicht vorgesehen, von dir sitzen gelassen zu werden. Oder dass mein Vater mich ganz verstößt. Oder dass ich schwanger werde.“
    Es gab nichts zu bereuen. Oliver war der wichtigste Mensch in ihrem Leben, und sie liebte ihn mehr als alles andere. Trotzdem hatte er ihr gesamtes Leben umgekrempelt.
    Wieder seufzte sie. „Ich hatte wirklich keine Ahnung, was da alles auf mich zukommt. Mein Vater hat mir den Rücken gekehrt, als er erfuhr, dass ich schwanger bin. Er und meine Mutter wollten mich beide zu einer Abtreibung überreden, aber das kam für mich nie infrage. Zum Glück griffen meine Großeltern ein und stellten sich hinter mich. Sie waren großartig, einfach fantastisch. Sie ermutigten mich, meinen eigenen Weg zu gehen. Damals schwor ich mir, mich nach Kräften bei ihnen zu revanchieren. Schließlich hatten sie meinetwegen Schimpf und Schande ertragen müssen. Die beiden haben mich gerettet, ich schulde ihnen unendlich viel. Deshalb wollte ich auch unbedingt, dass ihr letzter Wille erfüllt wird und sie die Grabstätte bekommen, die sie sich gewünscht haben. Es ist das Mindeste, was ich noch für sie tun kann.“
    „Für die Bestattung am Freitag sind bereits alle Vorkehrungen getroffen. Und wie es

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