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Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Im sinnlichen Bann des Sizilianers

Titel: Im sinnlichen Bann des Sizilianers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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aussieht, wird das gesamte Dorf anwesend sein.“
    „Ich danke dir.“
    Ohne zu überlegen, was er da tat, ging Caesar einen Schritt auf Louise zu.
    Ihr Herz machte einen Satz, und sie musste trocken schlucken. Wenn Caesar jetzt die Arme nach ihr ausstreckte, wenn er sie jetzt küssen wollte, dann könnte sie … Ein Beben erschütterte ihren Körper, und sie hatte das Gefühl, ihre Beine würden nachgeben.
    Er bemerkte, wie sie schwankte, und blieb ruckartig stehen. Sie wollte nicht, dass er sich ihr näherte. Das war deutlich. Es kam ihm fast vor, als würde sie sich vor ihm ekeln.
    „Es ist spät“, sagte er knapp. „Es war ein anstrengender Tag. Ich schlage vor, du versuchst zu schlafen.“
    Stumm vor Enttäuschung nickte sie und schloss die Flügeltür, die das Schlafzimmer vom Wohn- und Arbeitsbereich trennte. Heute war ihre erste Nacht als Caesars rechtmäßige Ehefrau. Die erste von vielen, vielen Nächten, in denen sie allein in ihrem Bett liegen würde.

8. KAPITEL
    Das Erste, was Louise beim Betreten des Friedhofs sah, war die riesige Dorfgemeinde. Respektvoll warteten sie im Schatten der Bäume, während die kleine Prozession an ihnen vorbeiging. Aldo Barado stand mit dem Priester ganz vorn.
    Caesar hatte Recht behalten. Und ihre Großeltern hätten dieses würdevolle Begräbnis sehr zu schätzen gewusst. Es hätte ihnen viel bedeutet zu wissen, dass so viele Menschen aus ihrer alten Heimat der Urnenbestattung beiwohnten. Sie wären stolz auf ihre Enkelin gewesen, die gemeinsam mit Caesar die Trauergemeinde anführte.
    Louise trug ein elegantes, schwarzes Kleid, das ihr Mann zusammen mit einer ganzen neuen Garderobe hatte ins Schloss liefern lassen. Sie hatte in Ruhe etwas auswählen sollen, in dem sie sich an diesem besonderen Tag so wohl wie möglich fühlte. Caesar zeigte sich enorm hilfsbereit und rücksichtsvoll. An seiner Seite lief Oliver, gekleidet in dem gleichen schwarzen Anzug wie sein Vater, bloß im Miniformat.
    Selbst die Haltung und der Gang von Vater und Sohn ähnelten sich ungemein. Louise hielt sich einen Schritt hinter ihnen, so wie es hier Tradition war. Ihnen folgten Anna Maria mit Mann und Kindern, dahinter reihten sich die Dorfbewohner in den Trauerzug.
    In London war bereits ein kirchlicher Gottesdienst für Louises Großeltern abgehalten worden. Heute sollten lediglich die Urnen bestattet werden. Aber anstatt in Richtung der neu angelegten Gräber zu gehen, lenkte Caesar den Trauerzug zu der imposanten Familiengruft der Falconaris. Die schwere Tür stand offen, und zu beiden Seiten waren üppige Blumengebinde aufgestellt worden.
    Bevor Louise ihr Erstaunen in Worte fassen konnte, meldete sich Aldo Barado zu Wort. „Sie sollen in der Falconari-Gruft zur letzten Ruhe gebettet werden?“ Er bemühte sich, seine Nachfrage höflich klingen zu lassen.
    „Selbstverständlich“, gab Caesar zurück und richtete sich zu voller Größe auf. Seine Kopfhaltung verriet ihn als den Alphamann, der er auch war. Ein Mann, dem andere Männer zu Diensten waren, und auf dessen Befehle sie hörten.
    Es war deutlich erkennbar für Louise, dass nicht nur sie während der vergangenen zehn Jahre erwachsen geworden war. Mit dem Wissen von heute konnte sie den jungen Caesar von damals in einem anderen Licht betrachten. Früher hatte sie ihn für unerträglich arrogant gehalten, aber ihre professionelle Ausbildung belehrte sie eines Besseren. Konnte seine Überheblichkeit nicht ebenso gut ein Schutzmantel sein? Diese Frage würde sie sich als Therapeutin zuerst stellen.
    Von Caesar war immer erwartet worden, dass er in die Fußstapfen seines Vaters trat. Schon in der Kindheit und Jugend hatte er lernen müssen, wie man sich gegen wesentlich ältere Mitmenschen durchsetzte, für die man verantwortlich war. Und wenn jemand wie Aldo Barado – der Caesar eventuell immer noch als Jungspund und Emporkömmling betrachtete, der seiner Aufgabe als Herzog nicht gerecht wurde – ihn herausforderte, hatte Caesar sich zur Wehr setzen müssen.
    Als junger Mann hatte er das nicht geschafft, sondern sich von dem Gemeindevorsteher einschüchtern lassen. Aber der Caesar, der jetzt vor ihr stand, nahm sein Schicksal in die eigenen Hände. Er stellte sich seiner Vergangenheit und dem Mädchen, mit dem er damals ins Bett gegangen war, obwohl sie einen denkbar schlechten Ruf hatte. Furchtlos hatte er die Entscheidung getroffen, sie zu heiraten und eine ehrbare Frau aus ihr zu machen. Er übernahm von einem Tag auf den

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