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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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und heute früh tief gegraben.«
    Er latschte zum Kühlschrank und kam pinkfarbenen Grapefruitsaft aus einem Karton trinkend zurück. »Ich kann an dem guten alten Sonny nicht den kleinsten Schmutzfleck finden. Keine Miethai-Probleme, keine Strafanzeigen, beim organisierten Verbrechen hat noch niemand von ihm gehört. Bis jetzt kommt er als genau der rüber, der er zu sein behauptet: ein Typ, dem eine Menge Immobilien gehören. Auch was seine Spendenfreudigkeit angeht, hat er die Wahrheit gesagt. Das kalifornische Franchise Tax Board sagt, Charitable Planning sei völlig sauber. Sonny reicht seine Unterlagen rechtzeitig ein und spendet jedes Jahr mindestens eine Million.«
    »An wen?«
    »An die Armen, die Kranken und die Lahmen. Für jede ehrenwerte Krankheit plus Rettet die Bay, Füttert die Bäume, Umhegt die Gefleckte Eule, was auch immer.«
    »Der heilige Sonny«, sagte ich.
    »Wenn es so aussieht, als wäre es zu schön, um wahr zu sein … ich weiß nicht, worum es bei dem Treffen ging, aber das Einzige, was einen Sinn ergibt, ist, dass sie alle in etwas Fragwürdiges verwickelt sind. Vielleicht hat Sonny deswegen etwas gegen Jerry Quick in der Hand, weil der immer knapp bei Kasse ist. Aber ich begreife immer noch nicht, inwiefern Quick für ihn nützlich sein könnte. Wenn man das einen Moment außer Acht lässt: Was für einen Schwindel könnte ein Haufen Seelenklempner abziehen, mit dem sich das große Geld verdienen ließe?«
    »Das Erste, was mir da in den Sinn kommt«, sagte ich, »ist einfacher Betrug - der Versicherung oder dem Staat zu viel in Rechnung zu stellen. Das einfachste Ziel wäre der Staat - irgendeine Art von Regierungsvertrag. Sonny würde wissen, wie man das bewerkstelligt. Er hat die Regierung dazu gebracht, seine Übergangshäuser und seine Seniorenheime zu finanzieren. Er behauptet, die Übergangshäuser wären die Idee von Mary Lou und Larsen gewesen. Vielleicht stimmt das ja, aber wenn der Besitz von Übergangshäusern dazu beigetragen hat, Sonny an einem subventionierten Behandlungsplan zu beteiligen, würde das an seinen Geschäftssinn appellieren.«
    »Therapie für Knastbrüder«, sagte er.
    »Mit eingebautem Nachschub an Patienten. Patienten, die sie in Rechnung stellen konnten, ob sie nun behandelt worden waren oder nicht, denn wer würde sich schon beschweren?«
    »Sonny und Mary Lou und Larsen. Und Gavin beobachtete eine Art Belegschaftstreffen.«
    »Gavin hat Gulls Kennzeichen nicht aufgeschrieben«, sagte ich. »Also hat Gull vielleicht das Treffen versäumt. Oder er war nicht beteiligt. Er hat private Probleme, und er schwitzt zu viel. Falls ich ein kriminelles Unternehmen professionell aufziehen wollte, würde ich ihn als Risikofaktor ansehen.«
    »Ich würde immer noch gerne wissen, warum Gavin ihn als Therapeuten geschasst hat.« Er schritt weiter auf und ab. »Für einen Burschen wie Sonny müsste viel Geld drinstecken, bevor er sich an einem Schwindelunternehmen beteiligt.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte ich. »Sonny behauptet, er will keine Sachen anhäufen. Das scheint zu stimmen, was heißen würde, das Spiel verschafft ihm den Kick - der Prozess des Geldmachens.«
    »Den Staat zu schröpfen.«
    »Oder Sonny ist auf eine Möglichkeit gestoßen, an richtig viel Geld ranzukommen. Er behauptet, er hätte das Erdgeschoss freigehalten, bis Koppel und die anderen sich für oder gegen die Gruppentherapie entschieden hätten. Falls sie eine Behandlung für Strafgefangene auf Bewährung organisieren wollten, die äußerst lukrativ sein würde, wäre das eine Rechtfertigung dafür, die Büroräume von Charitable Planning leerstehen zu lassen. Ich bin gestern drinnen gewesen. Sie waren dabei, den Teppichboden zu reinigen, und ich konnte einfach reingehen. Es war leer, bis auf ein kleines Büro für Sonny und einen großen Raum mit einigen Klappstühlen. Wofür würde Sonny Klappstühle brauchen, wenn er nur reinkommt, um Schecks auszustellen? Aber sie wären nützlich, wenn du behaupten würdest, Gruppentherapien zu veranstalten, und jemand käme vorbei, um das zu überprüfen. Falls derjenige, der nachsehen kommt, dein Kumpel wäre, müsste die Fassade natürlich nicht perfekt sein.«
    »Bennett Hacker«, sagte er. »Es gibt irgendeinen Deal mit der Bewährungshilfe, und Hacker ist mit der Überwachung beauftragt.«
    »Ein Mann in Hackers Position könnte auch gegen Provision Namen liefern. Und Raymond Degussa als schlauer, dominierender Knastbruder - jemand, der einen

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