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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Sie hat ihn nicht gesehen …«
    »Das hat sie gemacht?«, sagte Gull. »Wie … traurig. Wie ich Ihnen sagte, Patty hat ernsthafte Vertrauensprobleme.«
    »Machen Sie ihr das zum Vorwurf?«, fragte Milo.
    »Warum haben Sie überhaupt mit Patty gesprochen? Warum sollten Sie etwas so weit Hergeholtes überhaupt in Erwägung …«
    »Kommen wir zu dem Alibi zurück, Dr. Gull. Dass Ihr Wagen nicht auf dem McConnell geparkt war. Das heißt wirklich nicht viel. Sie könnten irgendwo in der Umgebung geparkt haben. Oder ein Taxi von dem Hotel aus genommen haben, wo Sie die Nacht verbracht haben - welches war es noch gleich?«
    Gull antwortete nicht.
    »Dr. Gull?«
    »Das ist mein Privatleben, Detective.«
    »Nicht mehr, Sir.«
    »Warum?«, fragte Gull. »Warum tun Sie das?«
    Milos Notizblock kam zum Vorschein. »Welches Hotel, Sir? Wir kriegen es sowieso raus.«
    »Oh, um Himmels willen. Das Crowne Plaza.«
    »Ecke Pico und Beverly Drive.«
    Gull nickte.
    »Übernachten Sie dort oft?«
    »Warum sollte ich?«
    »Es ist nicht weit von Ihrer Praxis, für den Fall, dass Sie und die Missus einen Knatsch haben.«
    »Wir haben nicht so oft Knatsch .«
    Milos Stift klopfte auf den Block. »Dieselbe Frage, Dr. Gull. Übernachten Sie dort oft?«
    »Gelegentlich.«
    »Wenn Ihre Frau Sie rauswirft.«
    Gull wurde rot. Seine Hände verkrampften sich. »Meine Eheprobleme sind für Ihre Ermittlungen ohne...«<
    »Worauf ich hinauswill«, sagte Milo, »ist, ob man Sie im Crowne Plaza kennt.«
    »Ich weiß nicht... Diese Läden...«<
    »Was ist mit ihnen?«
    »So geschäftsmäßig und anonym«, sagte Gull. »Und ich bin wirklich nicht so oft dort.«
    »Wie oft ist nicht so oft?«, fragte Milo.
    »Ich kann es nicht genau sagen.«
    »Ihre Kreditkartenabrechnungen könnten es.«
    »Meine … Das ist absolut …«
    »Sie betrachten das Hotel nicht als zweites Zuhause? Wo es so nah an der Praxis liegt.«
    »Ich brauche kein zweites … Ich habe bar bezahlt.«
    »Warum?«
    »Es schien mir einfacher.«
    »Für den Fall, dass Sie Frauen mit dorthin nehmen.«
    Gull schüttelte den Kopf. »Das ist lächerlich.«
    »Haben Sie Dr. Koppel je dorthin mitgenommen?«
    »Nein.«
    »Bestand wohl keine Notwendigkeit«, sagte Milo. »Wo sie so nah bei der Praxis wohnte. Und bei Ihrem Haus. Sie legen einen Zwischenstopp nach der Arbeit ein, bevor Sie weiter zur Missus und den Kindern fahren.«
    Gulls Stirn war feucht und blass. »Ich verstehe nicht, was Sie damit sagen...«<
    »Wie weit ist es Ihrer Ansicht nach von der Praxis zu Dr. Koppels Haus? Eine Meile?«
    Gull bewegte die Schultern. »Eher zwei.«
    »Glauben Sie?«
    »Die ganze Strecke auf dem Pico bis zur Motor und dann nach Süden zum Cheviot.«
    »Halbieren wir die Differenz«, sagte Milo. »Anderthalb Meilen.«
    Gull schüttelte den Kopf. »Ich glaube wirklich, es sind eher zwei.«
    »Klingt so, als hätten Sie die Entfernung gemessen, Dr. Gull.«
    »Nein«, sagte Gull. »Ich hab nur … Vergessen Sie’s. Das ist sinnlos.«
    »Sie sehen so aus, als wären Sie ziemlich gut in Form, Dr. Gull. Gehen Sie ins Fitnessstudio?«
    »Ich hab einen Stairmaster zu Hause.«
    »Ein kleiner Spaziergang von anderthalb Meilen an einem kühlen Juniabend wäre keine Herausforderung für Sie, nicht wahr?«
    »Dazu ist es nie gekommen.«
    »Sie sind nie vom Crowne Plaza zu Dr. Koppels Haus gegangen?«
    »Nie.«
    »Die Nacht, in der sie getötet wurde«, sagte Milo. »Wo waren Sie da?«
    »Im Hotel.«
    »Haben Sie Essen beim Zimmerservice bestellt?«
    »Nein, ich hatte zu Abend gegessen, bevor ich eincheckte.«
    »Wo?«
    »Bei mir zu Hause.«
    »Vor dem Krach.«
    »Ja«, antwortete Gull. Er rieb sich mit den Fingerknöcheln durchs Auge. Wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Sind Sie die ganze Nacht im Hotel geblieben?«, fragte Milo.
    Gull kratzte sich am Kinn. »Ich hab mir einen Film angesehen, für den man bezahlen muss. Das sollte irgendwo festgehalten sein.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Gegen elf. Sehen Sie nach.«
    »Das werde ich«, erwiderte Milo, »aber das beweist nur, dass Sie auf einen Knopf an Ihrer Fernbedienung gedrückt haben, nicht dass Sie dort geblieben und den Film angeschaut haben.«
    Gull starrte ihn an. »Das ist absurd: Ich habe Mary nicht umgebracht.«
    »Wie lautete der Titel des Films?«
    Gull blickte zur Seite und antwortete nicht.
    »Dr. Gull?«
    »Es war ein Pornofilm. Ich erinnere mich nicht an den Titel.«
    »Ich nehme an«, sagte Milo, »es bringt nichts, wenn ich Sie bitte, den Inhalt

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