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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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Mitteln lösen.
    »Hey Cassy. Du musst mir einen Gefallen tun.« Cassy war eine Freundin, die für den IFIS auf dem Festland arbeitete.
    »Hey Süße. Wie geht’s dir da draußen in der Wildnis?« Cassy DeAngelo war eine einsvierundfünfzig kleine Sexbombe. Männer verfielen ihr auf den ersten Blick und wetteiferten um ihre Gunst wie Groupies bei einem Rockkonzert, worauf Cassy mit nachsichtiger Gleichgültigkeit reagierte.
    »Ganz ehrlich? Ich krebse ziemlich herum.«
    »Oh. Wie kann ich dir helfen?«
    Holly lächelte. »Ich lasse dir per Kurier ein Bettlaken schicken.« Das ihnen hoffentlich den Namen von Ginas aktuellem Liebhaber offenbaren würde – vorausgesetzt, er oder sie befand sich im System. Sie konnten die Daten mit den Telefonverbindungsnachweisen abgleichen und versuchen, freiwillige DNA -Proben von Ginas sämtlichen Bekannten zu bekommen, womit sie die Gruppe der Verdächtigen auf handliche Größe zurechtstutzen konnten. »Wenn du mir umgehend wegen der DNA Bescheid gibst und sie durch alle Datenbanken jagst, die dir einfallen, stehe ich
für immer und ewig
in deiner Schuld.« Wenn sie das über die normalen Kanäle laufen ließe, würden sie mindestens einen Monat auf die Ergebnisse warten. Und noch einen Monat länger würde sie den Vorgesetzten aus der Hölle nicht ertragen.
    »Ist dir dieser Gefallen ein Wochenende mit mir in New York wert?«
    »Alles.«
    »Alles? Wow, ich hätte zwei Wochen auf Hawaii vorschlagen sollen. Da hätten wir am Strand ein paar braun gebrannte Kerle aufreißen können.« Holly konnte das Grinsen ihrer Freundin förmlich hören. Sie war respektlos und ungeniert und eine Meisterin darin, die genetischen Geheimnisse von biologischem Material in all seinen Spielarten zu entschlüsseln. »Schreib ›eilig‹ auf das Paket, und nicht einfach nur die Laboradresse, sondern auch meinen Namen. Sobald es ankommt, nehme ich es mir vor.«
    »Danke, Cass. Ich bin dir was schuldig.«
    »Und ich werde drauf zurückkommen.«
    Thom folgte Finn dichtauf, als dieser durch die Hintertür in Lauras Küche stürmte. Er hatte versucht, Finn zu beruhigen, aber heute war der sonst so unerschütterliche Exsoldat zu aufgebracht für ein vernünftiges Gespräch.
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte Finn zu Laura.
    In alten Jeans und einem verwaschenen rosa Sweatshirt stand sie vor ihnen, beide Hände voller Ton. Ihre Kleidung war ganz die einer Töpferin, aber aus der Haltung ihres Kinns und dem Funkeln in ihren Augen sprach die Staatsanwältin. Er fing ihren Blick auf, sie nickte ihm zu, und dieses stumme Gespräch war alles, was sie brauchten, um sich über die Bedeutung dieses Augenblicks zu verständigen. Finn bat um Hilfe. Sie wandte sich um und wischte sich die Hände an einem verkrusteten Lappen ab.
    »Gina Swartz wurde tot aufgefunden, und man hat Brent zum Verhör mitgenommen.«
    Sie fasste sich an die Brust, und Thom konnte sehen, wie sich ihre Nasenflügel blähten. Sie schluckte. »Sie waren zusammen, oder?«
    »Ja. Aber vor ein paar Monaten hat er Schluss gemacht. Sie hat mir gesagt, dass sie gerade anfing, sich mit jemand anderem zu treffen.«
    »Mit wem?«
    »Ich weiß es nicht.« Mit beiden Händen fuhr sich Finn über das Gesicht.
    Der Junge war die ganze Nacht wach gewesen und hatte wahrscheinlich auch in den beiden Nächten davor nicht viel Schlaf bekommen. Thom rang die Hände, zu gern hätte er irgendwie geholfen. Obwohl Finn längst nicht mehr der verletzliche Teenager war, den Thom damals gerettet hatte, fiel ihm in diesem Augenblick wieder ein, was er alles hatte durchmachen müssen, um der Mann zu werden, der er heute war.
    »Hat er ein Alibi?«, fragte Laura.
    Finn verzog den Mund. »Brent? Wie könnte er? Er lebt doch fast wie ein Einsiedler.«
    »Hmmmm …« Sie ging zum Wasserhahn und ließ heißes Wasser und Seife über den roten Ton laufen, der unter den Rändern ihrer Fingernägel hängen geblieben war. Während sie die Nagelbürste benutzte, schien sie ihre nächsten Worte abzuwägen.
    Finns Miene verhärtete sich. »Ich weiß, dass er nicht der netteste Kerl der Welt ist.«
    »Nicht
nett
trifft es wohl kaum.« Laura warf ihm einen verschmitzten Blick über die Schulter zu.
    Also hatte sie Brent Carver bereits kennengelernt.
    »Hören Sie, ich weiß, dass er sich nicht an alle Feinheiten sozialer Interaktion hält.« Finns Stimme klang angespannt, seine Bewegungen wirkten abgehackt.
    Lauras Blick huschte kurz zu Thom, anscheinend suchte sie bei ihm Rat. Der Mann

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