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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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öffnete den Mund, doch nichts kam heraus.
    »Er hat Gina geliebt. Er hätte ihr nie etwas angetan«, sagte Finn.
    »Hmmm …« Sie trocknete sich die Hände an einem weichen, pfirsichfarbenen Handtuch ab, das neben dem Waschbecken hing.
    »Okay.« Energisch fuhr sich Finn mit den Händen durchs Haar. »Nennen Sie mir einfach den Namen eines anderen Anwalts in Port Alberni, der eine Chance hat, einen Exhäftling – der auf Bewährung ist – vor dem Gefängnis zu bewahren. Und halten Sie von jetzt an Fenster und Türen verriegelt, denn Brent ist es nicht gewesen. Es war jemand anders.« Er wandte sich ab und schob sich an Thom vorbei.
    Thom atmete tief aus und starrte Laura an. Erstaunlich, wie wohl er sich in ihrer Gegenwart fühlte, obwohl sie ihn innerlich so durcheinanderbrachte. »Es würde ihm wirklich viel bedeuten«, sagte er. »Ihnen ist es vielleicht nicht aufgefallen, aber er bittet nur selten um etwas, wenn es um ihn selbst geht.«
    »Es ist mir aufgefallen. Aber es geht nicht um ihn, sondern um seinen verrückten Bruder.«
    »Genau deshalb ist es ihm so wichtig. Sie wissen doch, was damals passiert ist, als die beiden Kinder waren, oder?«
    Durchdringend sah sie ihn mit ihren blauen Augen an. »Ich höre nicht auf Gerüchte.«
    Er hätte nicht sagen können, warum ihn das so freute. Plötzlich hatte er das Gefühl, er stünde kurz davor, von einer emotionalen Klippe zu springen. »Wenn Sie sich bereiterklären, ihm zu helfen, werde ich Ihnen erzählen, was wirklich passiert ist. Keine Gerüchte. Nur die Fakten.«
    Ihre Augen weiteten sich, nachdenklich sah sie ihn an. Dann zog sie ihr Sweatshirt aus – das eng anliegende Oberteil darunter offenbarte eine Menge Kurven –, warf es über die Lehne eines Küchenstuhls und streifte sich einen hübschen Wollumhang über. »Glauben Sie, dass Brent Carver Gina Swartz umgebracht hat?«
    Thom presste die Lippen zusammen. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Er macht mir eine Heidenangst. Aber wie er sich damals für Finn eingesetzt hat, das muss doch etwas zählen, meinen Sie nicht?«
    Sie zog die Brauen zusammen, unter denen ihre Augen wie poliertes Strandglas glänzten. »Ich übernehme den Fall. Aber ich will die Geschichte bei einem Abendessen hören. In einem schicken Restaurant. In einem
richtig
schicken Restaurant.«
    »Dann haben wir also ein Date.« Ein eigenartiges Gefühl beschlich Thom, und er stand ein wenig aufrechter. »Und womit fangen wir jetzt an?«
    Laura schlüpfte in ein Paar Wildlederstiefel, die neben der Eingangstür standen. Dabei hielt sie sich an Thoms Arm fest, um das Gleichgewicht zu halten. »Zuerst müssen wir zu Brents Haus. Die Polizei wird sich als Erstes eine richterliche Verfügung besorgen, um es durchsuchen zu dürfen. Und wenn sie das tun, will ich dabei sein. Außerdem wollte ich mich schon immer mal im Haus von diesem Kerl umsehen.« Sie grinste. »Und rufen Sie die RCMP in Port Alberni an. Brent soll der Polizei die Erlaubnis geben, sein Haus auch ohne Beschluss zu durchsuchen.«
    Woher wusste sie, dass er die Nummer auswendig kannte? Er wand sich innerlich.
    »Sagen Sie denen, dass sie meinen Mandanten nicht weiter befragen dürfen, bis ich dort bin.«
    Er machte sich an seinem Handy zu schaffen. Als er den Weg zu Brents Haus entlangschritt und dabei nicht umhinkam, den Schwung ihrer Hüften und die Rundung ihrer Kehrseite zur Kenntnis zu nehmen, raste sein Herz. Ihm brach der Schweiß aus, als ihm klar wurde, dass sich etwas Grundlegendes in seinem Leben verändert hatte.
    Ob zum Besseren oder zum Schlechteren, wusste er nicht.
    Als Finn zur Anlegestelle zurückjoggte, bemerkte er zwei Polizisten, die hinter Brents Haus auf der Veranda saßen. Er legte eine schnelle Kehrtwendung hin und schritt die Auffahrt hinunter.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Finn.
    Der italienisch aussehende Polizist lüftete seine Mütze und fuhr sich mit der Hand durch die schwarzen Haare. »Wir warten auf einen Durchsuchungsbeschluss für das Grundstück.«
    Rachel Messenger warf ihm einen Blick zu, der wahrscheinlich beruhigend wirken sollte. »Es ist die beste Möglichkeit, den Namen Ihres Bruders von der Liste der Verdächtigen zu streichen.«
    Er schluckte ein Schnauben hinunter. Das Knirschen von Kies ließ ihn herumfahren. Laura kam die Stufen herauf und trat neben ihn. »Irgendwelche Neuigkeiten zum Durchsuchungsbeschluss?«, fragte sie.
    »Sie warten noch.« Ungeduldig wandte sich Finn von den Polizisten ab.
    »Es gehört auch

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