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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Anderson
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Geschäft begegnet waren, hatte sie ihn gefragt, ob er jemanden kenne, der ihre Anlegestelle renovieren könnte. Er hatte sich selbst bereiterklärt, weil es ihn in seiner wenigen Freizeit beschäftigen und außerdem fit halten würde.
    Er blickte die Promenade hinunter, wo Holly und ein weiterer Beamter der RCMP auf den Eingang des Hotels zugingen.
    Holly sah zu ihm herüber; ihr Gesicht sah vielleicht einen Hauch weniger geschwollen aus als noch heute Morgen, als er nach ihr gesehen hatte. Beide Augen waren komplett blau-schwarz. Es musste höllisch wehtun. Sie sagte etwas zu ihrem Partner, dann änderte sie die Richtung und kam auf ihn zu.
    Als sie unsicher versuchte, ihn anzulächeln, erkannte er plötzlich, wie sehr es sie aus der Bahn warf, dass sie andere jetzt nicht mehr mit ihrer Schönheit bezirzen konnte. Zum Glück war sie noch nicht dahintergekommen, dass er sich von ihr angezogen fühlte, egal, wie sie aussah.
    »Wie fühlen Sie sich?« Sein Blick blieb an ihrer geschwollenen Lippe hängen, und verdammt, am liebsten hätte er sich auf sie gestürzt, um noch einmal davon zu kosten.
    »Ging schon mal besser«, gab sie zu.
    Beide lehnten an der hölzernen Brüstung und starrten aufs Meer hinunter. Eine Robbe dümpelte im windgekräuselten Wasser vor sich hin.
    »Retten Sie regelmäßig Jungfrauen in Nöten?«, fragte sie nach einer Weile.
    Lachend schüttelte Finn den Kopf. »Sie sind definitiv die Erste.«
    Ein belustigtes Funkeln erhellte ihre Augen. »Irgendwie bezweifle ich das.«
    »Ehrlich. Die meisten anderen hätte ich im Graben liegenlassen. Offenbar habe ich eine Schwäche für Frauen in Uniform.«
    Ihre Augen blitzten auf, als könnte sie nicht recht glauben, dass er mit einer Frau flirtete, die so aussah wie sie. Er konnte es selbst nicht glauben.
    Verdammt, die Bilder von diesem Unfall hatten ihn letzte Nacht bis in den Schlaf verfolgt, begleitet von sinnlichen Träumereien darüber, wie viele von ihren Blutergüssen er wegküssen konnte. Und noch ein paar anderen Dingen.
    »Bei der Army müssen Sie doch Menschen gerettet haben.«
    Eine Schulter zuckte nach oben. Sie wusste, dass er genauso wenig darüber sprechen durfte wie sie über ihre Ermittlungen.
    Ihre grauen Augen beobachteten ihn. »Ich habe heute Ihren Bruder getroffen.«
    Er erstarrte, innerlich wie äußerlich. Ihre Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube. Dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, tat den Leuten, die ihm wichtig waren, nicht gut. Und zum Teufel, ihm selbst tat es auch nicht gut.
    »Familienzusammenführungen sind immer die pure Freude.« Warum hatte der Mörder Milbanks Leiche nicht ins offene Meer geworfen? Sie hätte inzwischen vor Alaska sein können, verflucht.
    Laura kam aus dem Geschäft. Sie trug eine schwarze Hose, einen violetten, künstlerisch angehauchten Pullover und hatte sich einen passenden Schal um den Hals geschlungen. Sie war Anfang fünfzig und strahlte eine entspannte Schönheit aus, in deren Gegenwart man sich ungemein wohlfühlte. Er hoffte, dass Laura und Thom miteinander anbandeln würden, auch wenn er nicht gerade berühmt für seine Kupplerfähigkeiten war.
    »Laura, das ist Holly. Holly, das ist Laura.«
    »Sie müssen die Polizistin sein, die gestern in diesen Unfall verwickelt war.« Laura reichte Holly die Hand.
    »Woran haben Sie das erkannt?«, scherzte Holly. »An der wilden Frisur? Dem verrückten Make-up?«
    Jesus!
Er fing an zu zittern. Gestern hatte so ein Schwein versucht, sie umzubringen, und heute lachte sie darüber. Er kannte diese Reaktion von sich selbst, wenn die Kugeln ihr Ziel nur um Zentimeter verfehlt hatten und er glücklich davongekommen war. Doch Holly heute dabei zu beobachten war mehr, als er ertragen konnte.
    »Ich muss umgehend wieder an die Arbeit.« Er sah auf die Uhr. »Kommen Sie.« Er fasste Laura am Arm und ging zum Anfang des Landestegs.
    »Kann man hier ein Boot leihen, um über den Meeresarm zu pendeln?«, rief Holly ihm hinterher.
    Innerlich war er von widerstreitenden Gefühlen zerrissen. Der unvernünftige Mann in ihm wollte auf sie aufpassen, sie beschützen – obwohl sie diejenige war, die eine Waffe trug. Der misstrauische Freund und Bruder wollte so weit fort von ihr wie nur möglich. Für einen Moment schob er den Unterkiefer vor. »Ich schicke Ihnen Rob.«
    Holly folgte ihnen zur Anlegestelle. Trotz allem wollte er den Kontakt nicht abbrechen.
    »Noch mal danke, dass Sie gestern nach mir gesucht haben«, sagte sie.
    »Kein Problem.« Es

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