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Im Sog der Sinnlichkeit

Im Sog der Sinnlichkeit

Titel: Im Sog der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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drei Kinder sind angebracht. Eine größere Anzahl wäre Anlass zu Anzüglichkeiten und würde ein schlechtes Licht auf unsere Ehe werfen. Ein Erbe und ein zweiter Knabe als Ersatz und eine Tochter, die ich nach meinem Vorbild erziehen und formen kann.“
    Gott der Gerechte! dachte er bestürzt. Zwei Dorothea Penningtons in dieser Welt wären eine Katastrophe. Zwei von ihrer Sorte in seiner Familie wären nicht zu ertragen!
    „Nun, man kann das Geschlecht seiner Nachkommen nicht vorherbestimmen“, wandte er ein.
    Sie runzelte die Stirn. „Das Wort Geschlechterverhältnis wäre die feinere Formulierung. Sie werden feststellen, dass ich eine ausgesprochen weitblickende Frau bin, mein lieber Rohan. In unserem Land muss sich dringend ein Gesinnungswandel vollziehen. Es gilt, Werte wie Moral und gute Sitten wieder in den Vordergrund zu stellen und künftigen Generationen ein Vorbild zu sein. Die Ausschweifungen unserer Vorväter gehören der Vergangenheit an.“
    Jammerschade, dachte er und setzte eine Miene interessierter Höflichkeit auf. „Haben Sie sich noch weitere Gedanken um unsere gemeinsame Zukunft gemacht?“
    „Selbstverständlich.“ Er fürchtete beinahe, sie würde ihm eine Liste unter die Nase halten, aber offenbar hatte sie alle Punkte auswendig gelernt. „Dieses Haus ist zu beengt für eine Stadtresidenz. Für einen Junggesellen mag es reichen, nicht aber, um große Empfänge zu geben, und die Adresse ist nicht vornehm genug. Ich halte ein Stadthaus in der Nähe von Grosvenor Square für adäquat.“
    „Was Sie nicht sagen“, meinte er unverbindlich. Er liebte sein Haus.
    „Ihre Landhäuser habe ich noch nicht inspiziert, aber das kann warten, da wir ohnehin nicht viel Zeit auf dem Lande verbringen werden. Ich bin ein Stadtmensch, Rohan. Dem Landleben und jedweder sportlichen Betätigung kann ich partout nichts abgewinnen. Ich hoffe, Sie gehen nicht zur Jagd.“
    „Gelegentlich schon“, gestand er, wobei er Treib- und Fuchsjagden verabscheute.
    „Das muss aufhören! Und noch etwas. Ich fürchte, es handelt sich um ein heikles Thema, aber ich rede nicht gern um den heißen Brei herum. Deshalb können wir auch in diesem Punkt Klarheit schaffen, wenn wir schon dabei sind.“
    „Ich höre“, sagte er höflich.
    „Ihre Familie.“ Sie versuchte erst gar nicht, ein leichtes Schaudern zu verbergen. „Mir ist bewusst, dass wir gezwungen sein werden, eine lose Beziehung zu Ihren Eltern beizubehalten. Allerdings pflegte Ihr Vater in seiner Jugend einen höchst verwerflichen Lebenswandel, wobei Ihre Mutter über jeden Tadel erhaben zu sein scheint und einen lobenswerten Einfluss auf ihren Vater ausübte, so wie ich beabsichtige, auf Sie einzuwirken.“
    Benedick war zwar weit entfernt davon, dem jungen Lord Adrian Rohan in seinen wildesten Jahren das Wasser reichen zu können, zog es aber weiterhin vor, den schweigsamen Zuhörer zu spielen, und nickte in scheinbarer Zustimmung.
    „Nun zum Rest Ihrer Familie. Ich habe keinerlei Einwände gegen Ihren Bruder Charles und dessen Gemahlin, aber Ihre anderen Geschwister erweisen sich als … sagen wir mal … unerwünschte Gesellschaft.“
    Sagen wir mal, halt den Schnabel! dachte Benedick in wachsender Erbitterung, setzte aber dennoch ein Lächeln auf. „Tatsächlich?“, fragte er aufmunternd.
    „Wir beide wissen, dass Ihre Schwester mehr als einmal gegen alle Grenzen von Sitte und Moral verstoßen hat“, fuhr sie fort. „Sie war gesellschaftlich ruiniert. Statt sich jedoch aufs Land zurückzuziehen und ein bescheidenes Leben zu führen, zeigte sie sich weiterhin schamlos in der Londoner Öffentlichkeit, ein unverzeihlicher Affront gegen die vornehme Gesellschaft. Und dann heiratete sie auch noch diesen grässlichen Mann, einen Taugenichts und … Verbrecher! Wenigstens besaß sie noch so viel Anstand, London den Rücken zu kehren. Wie ich höre, bekommt sie ein Kind nach dem anderen wie eine Bauernmagd. Diese Verbindung werden wir abbrechen. Sie können kaum von mir erwarten, dass ich sie in meinem Haus empfange. Ich habe schließlich auf meinen Ruf zu achten.“
    „Und Sie befürchten, Ihr Ruf könnte durch die Beziehung zu meiner Schwester Schaden nehmen? Ich frage mich, wieso Sie eine Eheschließung mit mir in Erwägung ziehen“, stellte er gleichmütig fest.
    „Darüber habe ich gründlich nachgedacht“, gestand Miss Pennington freimütig. „Aber wie ich weiß, verabscheuen Sie die Wahl Ihrer Schwester ebenso sehr wie ich und begrüßen den

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