Im Sog der Sinnlichkeit
durch, und hoffte, sie nicht zu verletzen mit seinen zitternden Händen. Sobald ihre Arme frei waren, setzte sie sich auf, riss den Knebel aus dem Mund und schleuderte ihn von sich, während er damit beschäftigt war, ihre Fußfesseln zur durchtrennen. Und dann warf sie sich ihm an die Brust, ohne auf das Messer in seiner Hand zu achten, und brachte ihn beinahe aus dem Gleichgewicht.
Er rang um Fassung, schloss sie endlich in ihrer wunderschönen Nacktheit in seine Arme, presste sie an sich und küsste sie mit offenem Mund wie ein Verdurstender. Sie stand unter Schock, zitterte an allen Gliedern, ihre Augen waren weit aufgerissen. „Ich dachte, du kommst nicht“, flüsterte sie tonlos. „Ich hatte wahnsinnige Angst!“
Er war zu sehr damit beschäftigt, sie zu küssen, um sie zu trösten. Und sie erwiderte seinen Kuss, zerrte an seiner Kutte, tastete nach seinen Kleidern. Er hielt sie an den Handgelenken fest, sah sie stirnrunzelnd an, aber sie entwand ihm ihre Hände.
„Ich … brauche dich“, stammelte sie mit tränenerstickter Stimme. „Du musst … Sie haben mich angefasst … mich mit ihren widerlichen Händen berührt. Ich ertrage es nicht. Du musst dieses ekelhafte Gefühl dieser Hände wegwischen. Bitte, Benedick!“
Er war zu keinem vernünftigen Gedanken fähig. Glühender Zorn wallte in ihm auf, verbunden mit maßloser Lust, die er nicht zulassen durfte. Sie klammerte sich verzweifelt an ihn. Er hatte Todesangst um sie ausgestanden, die ihn schier um den Verstand brachte, er hielt sie in den Armen, wich mit ihr in den Schatten, in die Dunkelheit zurück und lehnte sie gegen die Felswand.
Sie verlangte nach ihm, er war zum Bersten erregt, riss sich die Hose herunter, hob sie hoch und trieb sich stöhnend in sie hinein, spürte, wie ihr Schoß ihn aufnahm und eng umschloss.
Er wollte behutsam sein, fürchtete, ihr weh zu tun, doch Melisande grub ihre Fingernägel in seine Schultern. „Nein“, hauchte sie an seinem Ohr. „Hör nicht auf! Ich brauche dich. Tief in mir. Nimm mich! Stoß in mich!“
Er wusste, wonach sie gierte. Sie wollte das Grauen auslöschen, das sie ertragen hatte, wollte durch ihn Vergessen finden, der Wirklichkeit entfliehen. Sie brauchte keine Zärtlichkeit, sie wollte beherrscht, besessen werden. Und er gab ihr, was sie brauchte, stieß kraftvoll in sie, pfählte sie, und sie nahm jeden seiner Stöße entfesselt hin, ihr Schoß saugte sich an ihm fest, sie wollte mehr, sie brauchte mehr.
Er spürte ihren Höhepunkt, der sie in harten zuckenden Wellen durchflutete, aber er wollte es nicht dabei bewenden lassen, das sollte noch nicht das Ende sein. Er schob seine Hand zwischen ihre Körper und berührte sie, verschloss ihren Mund mit seinem Kuss. Er hätte gerne ihre entfesselten Lustschreie gehört, aber dies war der falsche Ort, die falsche Zeit. Er musste sie stumm nehmen, ihre Schreie mit seinem Mund ersticken, und er trieb sich wie ein Rasender in sie, schweißüberströmt und zitternd. Die Knie wurden ihm schwach, ihre Beine umfingen seine Hüften wie Eisenklammern.
Ihr letzter Höhepunkt raubte ihm endgültig die Sinne, er ergoss sich in ihren Tiefen und glaubte, vor Ekstase zu vergehen, ohne an die Konsequenzen zu denken, er brach wild und zügellos sämtliche Regeln, an die er sich sonst so strikt gehalten hatte. Er wollte sie besitzen, sie brandmarken. Sie gehörte ihm.
Eng mit ihr verschmolzen, sank er ausgelaugt gegen die Felswand, lehnte seine Stirn gegen die ihre und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Auch ihr Atem ging keuchend, ihr Herz trommelte rasend gegen seine Brust. Immer noch wurde sie von kleinen Schauern durchzuckt, ihr Schoß hielt ihn bebend umfangen. Sein Schwanz drohte erneut zu schwellen, doch diesmal musste er sich Einhalt gebieten. Die Situation war zu gefährlich.
Er küsste ihr Ohr, biss sanft in ihr Ohrläppchen, und sie kam erneut. Ein seliges Lachen stieg in ihm hoch, das er unterdrückte, um nicht aus ihrem Schoß zu gleiten, er wollte, er musste diesen beglückenden Moment noch ein wenig länger genießen.
„Wie fühlst du dich?“, raunte er.
Er spürte ihr Zaudern, doch Angst, Schock und Ekel waren von ihr gewichen. „Prächtig“, antwortete sie schließlich beinahe sachlich. „Zumindest beinahe prächtig.“
Er lächelte an ihrer Wange. „Ab heute sehe ich Weintrauben mit anderen Augen.“
Sie stemmte sich mit den Händen gegen ihn, er glitt aus ihr und stellte sie behutsam auf die Füße. Sie funkelte ihn erzürnt
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