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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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bei ihm. Es wird nicht allzu schwer sein, herauszufinden, dass Danny mein Freund ist. Diese Kerle haben gute Quellen, das ist alles.“
    „Ja“, sagte Peter, „und wie haben sie so schnell herausgefu nden, dass ich dein Bruder bin?“
    Wolf blickte auf und flüsterte: „Weil sie mich studiert haben.“
    Dann stand er auf und ging zum Ausgang. Peter rief ihm nach:
    „Wo gehst du hin?“
    „Ich suche nach Antworten. Ihr verzieht euch in meine Wohnung. Da seid ihr sicher. Wartet dort auf mich und schlaft endlich euren Rausch aus.“
     
     
    Kapite l 19
     
     
    Das größte Abenteuer meines Lebens war die Fahrt mit dem Linienbus quer durch die Stadt. Seit Jahren fristete ich mein Leben in meiner Wohnung, lediglich zum Einkaufen spazierte ich die Straße runter und zu meinen wöchentlichen Therapiesitzungen fuhr ich mit dem Fahrrad eine Straße weiter um Frau Doktor Senflings Praxis aufzusuchen. Ich erinnerte mich nicht einmal mehr daran, wann ich mich das letzte Mal weiter als eine Meile von meiner Wohnung entfernt hatte und heute fuhr ich mit dem Linienbus einmal zum Mars ohne Rückfahrschein. Ich zitterte am ganzen Leib vor Angst und Panik und schwitzte, als wäre ich in einer Sauna, in der der Bademeister gerade einen  frischen Aufguss vorgenommen hatte. Ich spürte Dannys verwirrte Blicke auf mir und sah ihn an.
    „Was?“
    „Ist dir kalt?“
    „Ich war lange nicht mit dem Bus unterwegs.“
    „Du meinst, du hast Angst?“
    „Ein bisschen.“
    „Mann, Peter, du schwitzt wie ein Schwein und zitterst am ganzen Leib. Ein bisschen Angst?“
    „Schön, es ist vielleicht mehr, als ein bisschen.“
    Danny schlug mir auf die Stirn, als wäre Wolfs Art mit mir umzugehen ein öffentliches Interesse , an dem sich jedermann beteiligen konnte.
    „Ich verstehe dich nicht. Ein mordlüsternes Drogenkartell, nein, das vermutlich übelste Drogenkartell der Welt ist hinter dir her, die wollen dich umbringen, dir die Augen aus dem Gesicht schneiden und du hast Angst mit dem Bus zu fahren? Du bist der verrückteste Kerl, der mir je untergekommen ist.“
    „Wenn ich unsere Situation richtig verstanden habe, wollen sie dir ebenfalls die Augen herausschneiden.“
    Danny blickte aus dem Fenster und murmelte: „Danke, dass du mich daran erinnerst.“
    „Keine Ursache.“
    „Da vorne müssen wir raus.“
    Ich sprang übernervös auf die Beine und suchte nach dem Ausgang. Meine Panik brodelte bereits wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch und ich wollte nur noch raus aus diesem verdammten Bus, doch Danny bremste mich.
    „Beruhige dich, ich sagte , da vorne müssen wir raus, es dauert noch, bis der Fahrer hält und die Türen öffnet, also bleib solange sitzen.“
    Mit beiden Händen klammerte ich mich an d ie Haltestange und murmelte: „Lohnt sich nicht mehr.“ Dann zitterte ich dem Haltepunkt entgegen. Sitzen bleiben war keine Option für mich, ich war viel zu nervös. In meinem Kopf fand eine Invasion statt, die ich kaum noch kontrollieren konnte. Meine Gedanken spielten völlig verrückt. Ich hatte Angst, vor lauter Herzklopfen, nein, ich korrigiere, Herzhämmern, ohnmächtig zu werden und zu Boden zu stürzen. Dieser völlig verdreckte Boden würde meinen Fall keineswegs abfedern, er würde wohl eher dazu beitragen, meine Schwachstellen an Kopf, Armen, Schultern und was sonst noch so auf den Boden knallen würde zu brechen oder sogar zum Aufplatzen zu bringen. Zugegeben, es waren genügend Menschen im Bus, die mir auf die Beine helfen könnten, sollte dieses Drama tatsächlich eintreten, aber bei stärkeren Verletzungen würde vermutlich jemand seine ärztlichen Grundkenntnisse einsetzen um mir zu helfen. Er würde Fehler machen und mich möglicherweise falsch wiederbeleben, mich versehentlich umbringen. Meine Beine wurden weich wie Pudding, mein Herz pochte unentwegt in einem Takt, der jede Herz-Rhythmus-Maschine in Alarmbereitschaft versetzt hätte und ich konnte die Haltestelle immer noch nicht sehen. Es war der Moment, unmittelbar bevor ich umkippen wollte, da gesellte sich Danny neben mich und griff mir unter die Arme. Er stand ganz plötzlich neben mir und gab mir Hilfestellung, schlang seine starken Arme unter die Meinen und hielt mich auf den Beinen.
    „Mach jetzt bloß nicht schlapp, wir sind fast da. Tief durcha tmen, ich bin bei dir. Du packst das jetzt, verstanden?“
    Ich gehorchte , als hätte ich keine andere Wahl, was vermutlich der Wahrheit sehr nahe kam, und atmete mehrmals tief durch, hielt dabei die

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