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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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noch dreckiger gemacht hatten, indem wir Schokostreusel aus der Schachtel nahmen und sie uns in den Mund stopften. Alles, was daneben ging, sollte uns an diese Nacht erinnern, wann immer wir auf dieser Couch Platz nahmen. Der Müll und das dreckige Geschirr stapelten sich schon am zweiten Tag in der Küche, doch wir lachten nur und vergnügten uns weiter, ohne auf den Dreck zu achten. Nach vier Tagen konnten wir die Küche nicht mehr betreten, zum einen, weil es so fürchterlich stank, zum anderen, weil der Boden von Müll übersät und das Geschirr vollständig verdreckt in der Spüle lag. Es waren tolle Tage, wir verbrachten eine Zeit der ungezwungenen Brüderlichkeit, die uns einen Zusammenhalt gab, eine familiäre Stärke, die uns nicht mehr trennen konnte. Heute bezeichnete mich mein Bruder voller Unstolz als Freak oder Verrückten, er konnte sich mit meiner Krankheit, die einen äußerst kritischen Zustand erreicht hatte, nicht abfinden. Ich stürzte beruflich wie auch in meiner Lebensqualität in den Keller, suchte Jobs, die keine richtigen sind und hatte Angst, meinen Bruder zu besuchen, weil mich die Fahrt durch die Stadt abschreckte. Unser Kontakt nahm zusehends ab und ich begann, mich in meiner Wohnung zu verkriechen.
     
    Mit ein paar Sätzen erreichte ich das Wohnzimmer und erschrak. Die Couch war weg, dafür stand ein dunkelbraunes Ledersofa da, wo unsere Schokostreusel einst eine Rolle spielten. Der Raum hatte sich völlig verändert, nichts erinnerte mehr an die Zeit, in der ich mit meinem Bruder lachen konnte. Vor der Couch stand ein moderner Glastisch, rechts eine kleine Bibliothek, die sich über die gesamte Wand erstreckte. Jedes Buch hatte seinen Platz, aller stand akkurat und sauber da, wo es hingehörte. Neue Lampen, neue Teppiche, alles sauber und offenkundig teuer ausgewählt. Ein Ambiente wie aus „ Besser Wohnen “, ich war schockiert und fühlte mich, wie ein Fremder, ein zufälliger Besucher, der sich eine Wohnung ansieht, um zu entscheiden, ob er sie anmieten wolle, oder nicht. Neben mir meldete sich mein Immobilienmakler und sagte:
    „Alles klar mit dir?“ Danny sprach leise, fast wie ein Priester, doch ich hatte keinen Kopf für meinen neuen Freund. Nichts war klar mit mir, ich vermisste meinen Bruder, ich vermisste mich selbst, so, wie ich damals gewesen war, ich vermisste die gute Zeit, die ich mit meinem Bruder verbracht hatte und mir wurde klar, dass wir in diesem Augenblick alle so gut wie tot waren…
     
     
    Kapitel 20
     
     
    Wolf stellte den Wagen ab und betrachtete das Dezernat. Die Kalifornische Sonne sendete ihre Strahlen vom Himmel und legte den vor ihm liegenden Trümmerhaufen in ein grelles Licht, sodass es noch schlimmer wirkte, als bei seinem letzten Besuch. Schlagartig wurde ihm bewusst, wo er stand. Er sah das blutige Bild Kristies Leichnams vor seinen Augen und rieb sich übers Gesicht. Was für ein verdammter Alptraum. Wie konnten diese Wahnsinnigen mit ihren Spinnentatoos nur so weit kommen? Jim war ebenfalls tot und beinahe hätten sie auch Danny und seinen Bruder erwischt. Wofür das alles? Warum musste er sich das antun? Wäre es nicht doch besser, Peters Rat zu folgen und einfach abzuhauen? Alles zurücklassen und an irgendeinem Strand eine Bar zu eröffnen. Peter könnte die Bar leiten, mit Zahlen konnte er gut umgehen, besser als er. Sie würden sich im Hinterzimmer einen Schlafbereich einrichten und könnten ihr Leben der Bar und dem Strandleben widmen und das Beste war, sie wären für den Rest aller Tage zusammen, ohne Gefahren, Mord und Totschlag, ohne irgendwelche wahnsinnig gewordenen Drogenhändler, die alles Leben vernichteten, nur um an ihren Stoff zu gelangen. Aber Nein! Jetzt war es zu spät. Der Krieg hatte begonnen und es gab kein Zurück mehr. Wolf musste die Drogen aus dem Dezernat schaffen und seine Aufgabe erledigen um seinen Bruder und seinen besten Freund zu retten und dafür war er bereit zu sterben. Nun war es Zeit zu handeln.
    Als Wolf aufs Revier zuging, kam ihm ein aufgeregter Chief entgegen.
    „Wolf, zum Teufel noch mal, wo waren Sie denn. Ich habe Sie überall gesucht.“
    Wolf blieb ruhig. „Chief, ich habe ein Handy.“
    „Ja, ich weiß. Kommen Sie, wir haben eine Spur.“
    Wolf hatte nur einen Gedanken. Die Drogen. Fünfhundert Kilogramm Zuckertüten, die noch heute Abend am anderen Ende der Stadt anlangen mussten. Wie sollte er das schaffen? Er folgte dem Chief ins Büro und setzte sich auf den Ledersessel an der

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