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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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verzweifelten Lage durchaus verzeihbar. Mit schmerzerfülltem Blick ging der Killer in die Knie, was mich auf die glorreiche Idee brachte, ihn mit einem Nachschuss in eine wohlverdiente Ruhephase zu befördern. Ich traf ihn mit dem nackten Fuß am seitlichen Kopf und hatte das Gefühl, mir meine Zehen allesamt gebrochen zu haben, doch wenigstens kippte der Kerl zu Boden, während ich auf einem Bein hüpfte und stöhnend meine Zehen hielt. Rücklings stolperte ich auf einem Bein, nackt wie ich geschaffen wurde und kreischend wie eine alte Jungfer in den Flur, bis mich die rückwärtige Wand stoppte. Mit letzter Mühe hielt ich mich auf den Beinen, stellte den schmerzenden Fuß auf den Boden und biss die Zähne zusammen. Nur zögernd ließ der Schmerz nach und ich holperte zurück ins Bad um meine Kleider zu greifen, doch als ich den Raum betrat, kämpfte sich mein Gegner gerade wieder auf die Beine. Mein letzter Tritt hatte seine Wirkung verfehlt und den Mann nur für Sekunden zu Boden geschickt. Mit nackten Füßen hat man eben lange nicht soviel Gewalt, als mit festem Schuhwerk. Panik ergriff mich und ich lief zurück in den Flur, ohne an meine Kleider gekommen zu sein. Mein Weg führte mich instinktiv ins Schlafzimmer meines Bruders, in der Hoffnung, die Tür von innen verschließen zu können, bevor mich der Verbrecher erneut erwischte. Einen weiteren Würgeangriff würde ich vermutlich nicht überstehen. Ich schoss wie ein Blitz ins Schlafzimmer, drehte auf dem Absatz meiner nackten Füße herum und drückte die Tür zu. Der Schlüssel steckte tatsächlich von innen, was für ein Glück. Ich drehte ihn im Schloss herum und trat zwei Schritte zurück, als der Killer mit einem gewaltigen Rumms gegen die Tür rannte. Ich erschrak dermaßen, dass ich eine Gänsehaut auf meinem Rücken bekam, es schüttelte mich und ich trat zwei weitere Schritte zurück. Die Tür hielt, die Frage war, wie lange noch. Vermutlich nahm er gerade Anlauf, und kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, da knallte es erneut. Wieder taumelte ich zurück. Nackt stand ich nun neben Wolfs Kleiderschrank und erblickte mich in den Spiegeltüren. Ein Schreck zuckte durch meine Eingeweide. Die Spiegeltüren seines Kleiderschranks waren groß, sehr groß. Mit einem Mal spürte ich Hitzewallungen und Schüttelfrost zugleich. Die panische Angst vor den Spiegeln und zugleich die Furcht vor dem sehr bald eindringenden Mörder drohten mich zu zerquetschen. Ich machte einen erbärmlichen Eindruck und fragte mich, wie lange ich noch tatenlos hier herumstehen würde, vermutlich lange genug, um zu erleben, wie der Mann die Tür durchbrach und mich angriff, wenn mich nicht zuvor die Spiegel gefressen hätten. Ich war starr vor Angst. Dann zuckte ich wiederum zusammen, als drei laute Schüsse ertönten und ebenso viele Bleikugeln durch die Tür rasten. Die Kugeln sausten um Haaresbreite an mir vorbei. Ich hüpfte mit zwei Sätzen zur Seite und der Mann schoss erneut, diesmal auf das Türschloss. Gleich würde er sich Zugang verschaffen und ich wäre erledigt. Ich war nicht nur unbewaffnet sondern auch nackt, was gleichermaßen demütigend, wie auch ungünstig war. Hektisch blickte ich mich um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, als die Tür aufbrach und der Mann eintrat. Er schnaubte vor Wut, doch als er mich splitternackt vor dem Kleiderschrank meines Bruders entdeckte, grinste er und entspannte sich. Er schwenkte seine Pistole in meine Richtung und zwinkerte mir zum Abschied zu. Resignierend schloss ich meine Augen und wartete auf das Unvermeidliche…
     
     
    Kapit el 22
     
     
    Wolf raste durch die Hitze des abklingenden Tages und dachte an Kristie. Dass der Chief sie erwähnt hatte, brachte ihn zurück in die Realität und verdeutlichte die Situation in der er steckte. Hätte er seinem Boss erklären sollen, was passiert war? Was, wenn der Chief jedoch selbst mit drin hing? Er war ihm immer ein guter Chef gewesen. Wolf vertraute ihm, aber in diesen schweren Zeiten war alles möglich. Es gab in dieser Sache einfach zu viele Unklarheiten und es war sicherer, die Angelegenheit im Alleingang zu klären.
    Wütend gab er Gas und raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt. Auf der Ladefläche des Pickup’ s lagerten fünfhundert Kilogramm Kokain, fein säuberlich in Zuckertüten verpackt und mit einer dunkelgrünen Plane abgedeckt. Wolf musste über den Gedanken schmunzeln, was passieren würde, wenn die kriminelle Partei der Stadt

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