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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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leer, nur am Ende der Bar saßen zwei Männer in Anzügen und tuschelten miteinander. Vermutlich schmiedeten sie gerade kriminelle Pläne um ihre teuren Anzüge finanzieren zu können. Wolf sah angeekelt weg, als der Barkeeper fragte:
    „Was darf’s sein?“
    Der Mann war von sportlicher Statur, Mitte Dreißig und hatte tiefe Schatten unter den Augen, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Brownie reagierte mit einem freundlichen Lächeln:
    „Wir müssen Fuller sprechen.“
    Der Barmann wischte gelangweilt mit einem trockenen Tuch über den Tresen. „Dann ruf ihn doch an.“
    „Hast du seine Nummer?“
    Der Barkeeper sah ihn genauer an, als würde er ihn erst jetzt erkennen.
    „Bist du nicht sein Protégée?“
    Brownie nickte leicht genervt: „So etwas in der Art.“
    „Warum hast du dann seine Nummer nicht?“
    Brownie wurde ungehalten: „Quatsch mich nicht voll, du weißt genau, dass er untergetaucht ist. Seine Nummer ist nicht mehr aktiv.“
    „Ach ja? Weiß ich das?“
    Wolf mischte sich ein: „Wir sollten nicht streiten. Sag uns einfach, wo wir ihn erreichen.“
    Der Mann blickte zu Wolf.
    „Und wer bist du?“
    „Ein alter Freund. Wo ist Fuller?“
    „Woher weiß ich, dass Bill euch sprechen will?“
    „Weil ich etwas habe, das ihm gehört.“
    „Und das wäre?“
    „Eine ganze Menge Koks.“
    Der überraschende Blick des Barkeepers sagte Wolf, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Dieser Mann wusste über die Machenschaften von Bill Fuller sehr wohl Bescheid. Die Bestätigung folgte nur einen Augenblick später.
    „Sprechen wir hier von ein paar Gramm oder von fünfhundert Kilo?“
    Wolf grinste verschlagen. „Du bist gut informiert. Wo ist Fuller?“
    „Du weißt hoffentlich, dass du tot bist?“
    Er zog einen kleinen Zettel hervor, kritzelte eine Nummer darauf und reichte Wolf den Wisch.
    Wolf steckte ihn ein, erhob sich von seinem Stuhl und drehte sich zur Tür. Der Barkeeper rief ihm nach:
    „Wenn er dich in die Finger bekommt, wird er dich in Stücke schneiden.“
    Wir werden sehen“, murmelte Wolf und verließ die Bar. Brownie trottete ihm nach.
    „Danke. Jetzt kann ich mich hier nicht mehr blicken lassen. Jeder wird denken, ich habe mit der Sache zu tun.“
    Wolf schüttelte den Kopf.
    „Dann such dir einen ehrlichen Job.“
    „Davon kann doch keiner leben. Ich habe enorme Unkosten.“
    Wolf drehte sich zu ihm und sah ihn unwirsch an.
    „Schon klar. Der ganze Luxus kostet, nicht wahr? Ich schlage vor, du gewöhnst dir einen weniger aufwendigen Lebenswandel an, das senkt die Kosten ungemein.“
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann“, erwiderte Brownie.
    Wolf hatte genug.
    „Das reicht jetzt. Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, dem ganzen Chaos in der alten Reederei zu entkommen, vermutlich hattest du mehr Glück als Verstand. Betrachte es als Chance. Du hast die Wahl. Mach was Ordentliches aus deinem Leben. Normalerweise würde ich dich verhaften, aber du sollst deine Chance bekommen. Mein Rat lautet also: Verschwinde aus dieser Branche und lass dich nie wieder blicken. Wenn du mir noch mal über den Weg läufst, nehme ich dich fest und sperre dich lebenslang ein. Heute hast du mir geholfen, heute lass ich dich laufen. Damit sind wir quitt. Bete, dass wir uns niemals wiedersehen. Und jetzt verschwinde.“
    Wolf stieg in seinen Wagen und drehte das Fenster runter. Brownie zeterte:
    „Du lässt mich doch nicht in dieser Scheißgegend stehen?“
    „Ein Spaziergang wird dir nicht schaden“, erwiderte Wolf und gab Gas. Im Rückspiegel beobachtete er, wie Brownie zurück zum Blue Moon Diner marschierte und er hoffte, dass er seinen Rat befolgte und schnellstens verschwand.
     
     
    ***
     
     
    „Was rausgefunden?“, fragte der Chief. Wolf legte einen kle inen Zettel auf den Schreibtisch.
    „Das ist eine aktuelle Nummer von Bill Fuller. Ich habe sie überprüft. Sie ist nicht registriert, vermutlich ein Wegwerfhandy. Kann man ein solches Gerät orten?“
    Der Chief nickte bestätigend. „Natürlich. Wenn es eingescha ltet ist. Eine genaue Ortung können wir einleiten, während er spricht.“
    Wolf stand auf. „Gut, ich gehe zum Techniker.“
    Während der Chief eine Akte studierte, erwiderte er: „Halten Sie mich auf dem Laufenden.“
     
     
    ***
     
     
    Mick, der Techniker stellte die Software seines Laptops ein und hob den Daumen. „Alles klar, kann losgehen. Halten Sie ihn so lange an der Strippe, wie möglich.“
    Wolf tippte Bill Fullers Nummer ein und

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