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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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gekrümmt und am Ende seiner Kräfte war. Das Letzte, was ich beobachtete war, wie der Muskelmann urplötzlich seine Fäuste ballte, auf Wolf zustampfte und zu einem tödlichen Schlag ausholte…
     
     
    Kapitel 38
     
     
    Wie ein Berserker stampfte Brutus auf Wolf zu und holte zum Schlag aus. Wolf schluckte, bei der Gewalt, die diesem Muskelpaket innewohnte und konzentrierte sich auf den Angriff. Mit wahnwitzigem Tempo wich er der rasenden Faust aus, duckte sich darunter hinweg und trat seitwärts aus der Gefahrenzone. Dieser Unmensch durfte keinesfalls einen Treffer landen, denn seine Fäuste waren beinahe so groß, wie Wolfs Kopf. Ein gezielter Treffer würde ihn vermutlich aus den Schuhen werfen. Diesen Mann konnte er nur mit List und Tücke besiegen. Wolf hechtete in Richtung des Hauses und hörte hinter sich die stampfenden Schritte eines schnaubenden Bullen. Brutus war ihm dicht auf den Fersen. Mit einem Satz hatte Wolf die Stöcke erreicht, die Brutus zu Boden geworfen hatte. Einen feuerte er weit fort, den anderen nahm er an sich und hielt ihn mit einem Ende in Brutus’ Richtung. Der stoppte und lachte ihn aus.
    „Denkst du, das Stöckchen kann dich noch retten?“
    Wolf stach einmal zu und traf mit dem Ende des Stocks den Magen seines Gegners. Sodann schlug er ihm den Holzstab kräftig über den Schädel und rannte ein paar weitere Schritte auf das Gebäude zu. Brutus erholte sich ungewöhnlich schnell von den Attacken seines Gegenspielers und stampfte wütend hinterher.
    „Ich weiß, was du vorhast. Aber du wirst es nicht schaffen, ins Haus zu kommen.“
    Wieder standen sie sich gegenüber. Wolf mit einem Stock b ewaffnet, Brutus selbst eine Waffe. Als der Riese zu einem weiteren Schlag ausholte, schlug Wolf mit dem Stock in Richtung von Brutus’ Gesicht, doch der reagierte blitzschnell und fing den Stock mit der Hand ab. Mit festem Griff hielt er das eine Ende der Holzwaffe fest, während Wolf das Andere umklammerte. Lauernd standen sie sich gegenüber, zerrten an der Waffe, machten Seitenschritte, bis Brutus plötzlich mit der freien Hand ausholte, einmal durch die Mitte des Stabes schlug und ihn in zwei Stücke zerbrach. Beide Kämpfer taumelten, mit je einer Hälfte des Stocks in der Hand, zurück, nahmen jedoch augenblicklich wieder Kampfstellung an. Wolf blickte sich suchend um. Eine bessere Waffe war nicht in Sicht. Brutus lachte wieder und warf seine Hälfte fort. Wolf blickte kurz auf seine Hälfte. Das abgebrochene Ende war spitz und durchaus einsetzbar. Bekäme er Gelegenheit dazu, könnte er Brutus damit erstechen, doch dazu musste er möglichst nahe an ihn herankommen, ohne einen vernichtenden Treffer abzubekommen. Ein riskanter Plan. Wieder umlauerten sich die Beiden. Brutus trug immer noch sein arrogantes Grinsen zur Schau um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Wolf stand dem Haus gegenüber und schätzte die Entfernung ab. Er hatte sich zwar schon deutlich näher herangetastet, doch der Abstand war eindeutig zu groß um das Haus zu erreichen, ohne Brutus umgehen zu können. Bevor Wolf sich wieder dem Hünen widmete, nahm er eine Bewegung am Fenster des Gebäudes wahr. Er schärfte seine Sinne und fixierte das Fenster an. Dann erkannte er ihn. Peter beobachtete sie vom Fenster aus. Er lebte und er war tatsächlich im Haus. Das war die Rettung. Wolf erinnerte sich an das Zeichen, das er seinen Männern geben wollte, wenn er seinen Bruder gefunden hatte. Für diesen Zweck hatte er sich eine Leuchtpistole in den Stiefel gesteckt. Aus demselben Grund konnte er, auf Anraten seines Peinigers Bill Fuller, seine Stiefel nicht ausziehen, bevor er in den Treibsand gestiegen war. Doch jetzt konnte er es. Brutus war höchst konzentriert und hatte offensichtlich bemerkt, dass Wolf sich mehr auf das Haus als auf ihn konzentrierte. Er stampfte erneut heran und holte zum Schlag aus. Wolf setzte ein paar Schritte zurück, beugte sich zu seinem Stiefel hinunter und zog die Leuchtpistole heraus. Als Brutus die Waffe wahrnahm hielt er inne und starrte in Richtung der Kamera. Offensichtlich suchte er Rat bei seinem Mentor, doch Bill Fuller meldete sich nicht. Offenbar hatte er hier keinen Lautsprecher installiert, oder er war zu schockiert, völlig sprachlos über den dreisten Bruch der von ihm festgelegten Spielregeln. Wolf spannte den Hebel seiner Waffe und legte nun seinerseits ein arrogantes Grinsen auf. Brutus schnaubte vor Wut und stampfte trotz seines Nachteils auf Wolf zu. Anscheinend war die

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