Im Sturm der Gefuehle
völlig in seinem Bann. Niemals hätte sie sich vorstellen können, dass es zwischen Mann und Frau diese Empfindungen, diese Intimität, diese Lust geben könnte.
Als Ives den Kopf hob und heiser sagte: »Berühre mich, Liebste. Berühre mich, wie ich dich berühre«, zögerte sie nicht. Sie wollte die Macht, den Genuss, diese schockierend intime Liebkosung auszutauschen. Sich auf die Knie aufrichtend, glitten ihre Lippen seine breite Brust hinunter, über seinen flachen Leib und fanden unbeirrt seine heiße, starre Länge.
Staunend erkundete sie ihn, wunderte sich über das samtene Gefühl, genoss das hilflose Stöhnen, das sie ihm entlockte, als ihre Zunge und ihre Lippen ihn kosteten.
»O Gott, Sophy!«, stieß Ives plötzlich in fast unkenntlichem Ton hervor.
Er drückte sie rücklings aufs Bett und fiel über sie her, seinen Mund auf ihrem, seine Finger in ihrem willigen Fleisch. Die Zeit des Spiels war vorbei. Sich aufrichtend schob er mit den Knien ihre Schenkel auseinander und versank tief in ihr.
Sinnlose, sengende Wonne erfüllte ihn, als er ihre glatte Hitze um sich spürte. Ihr einladendes Fleisch umschloss ihn eng, trieb ihn an den Rand der Ekstase, während er sie wild zustoßend in den Abgrund trieb, um sie dann einem explosiven Höhepunkt zuzuführen.
Als der wilde Sturm verebbte und die Realität allmählich wieder die Oberhand gewann, lagen sie noch immer eng umschlungen da. Lippen und Hände konnten in erschlaffter Wonne nicht voneinander lassen. So verharrten sie lange, bis Ives sich schließlich mit bedauerndem Seufzen von ihrem Körper gleiten ließ und neben ihr liegen blieb.
Noch immer verwirrt und benommen von der Macht der Lust, die sie durchtost hatte, konnte Sophy nicht genug staunen. So also ist es, dachte sie matt, wenn man die Liebe mit einem Geliebten erlebt.
Sie verschob leicht den Kopf, sodass sie Ives sehen konnte, der zusammengesunken an ihrer Seite lag, ebenso aufgewühlt wie sie. Mit zärtlichem Lächeln betrachtete sie sein kühnes Profil; die kühne Nase, das markante Kinn, den harten Mund. Er war ihr Geliebter. Der einzige Mann, der sie in eine hemmungslose, fordernde, leidenschaftliche Frau verwandeln konnte.
Plötzlich traf sie sein Blick und ging ihr mitten ins Herz. Sie wusste nicht, welche Äußerung sie nun von ihm erwartete, doch sie erschrak, als er gepresst sagte: »Glaube ja nicht, dass ich nach deinem arrangierten Zusammentreffen mit Grimshaw jemals wieder zulassen werde, dass du deinen Hals oder einen anderen Teil deines köstlichen kleinen Körpers so gefährdest.« Er zog sie an sich und zerdrückte sie fast in seinen Armen. »Ich möchte nie wieder durchmachen müssen, was ich jetzt empfinde«, sagte er leise.
Es war nicht genau das, was sie hören wollte, doch es genügte, und sie lächelte an seiner Schulter, während ihr Herz jubelte. Er hatte nicht gesagt, dass er sie liebte, doch hätte sie eine Närrin sein müssen, wenn sie nicht begriffen hätte, was sie ihm bedeutete, und das war Sophy nicht.
Sie setzte sich auf und strich ihre wirre, goldene Haarflut zurück. »Mir wird nichts passieren«, sagte sie forsch. »Der Plan ist ganz simpel. Alles wird wie besprochen ablaufen. Du hast keinen Grund zur Sorge.«
Als er sich an jenem Abend anzog, versuchte Ives, sich einzureden, dass Sophy die Situation richtig einschätzte, doch das fiel ihm nicht leicht. Eine ungute Vorahnung plagte ihn fortwährend, und er musterte mit finsterem Stirnrunzeln sein Spiegelbild, als er seine Krawatte band.
Ashby, der seine Miene bemerkte, fragte: »Ist etwas nicht in Ordnung, Mylord?«
Ives schüttelte den Kopf. »Nein. Zumindest hoffe ich es.«
Ein Pochen an der Tür ertönte, und Sanderson trat ein. »Von Lord Roxbury kam eben Nachricht«, sagte er und reichte ihm ein silbernes Tablett.
Ives, der nach dem Brief griff und den Inhalt überflog, presste den Mund zusammen. Er blickte die beiden Männer an und sagte: »Man hat Meades Leichnam gefunden - am Flussufer, in einem Fass unweit einer Spelunke versteckt.«
Sanderson hob eine Braue. »Eine Überraschung ist das aber nicht, Mylord. Wir waren uns alle sicher, dass der Fuchs ihn aus dem Weg räumen würde.«
Ives nickte langsam. Ihm gefiel die Sache ganz und gar nicht. Falls er Zweifel an der Kaltblütigkeit und Schlagkraft seines Widersachers gehegt hatte, waren sie jetzt beseitigt, und das Wissen, dass Sophy es mit einem kaltblütigen Mörder zu tun haben würde, schockierte ihn.
»Ich muss zu
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