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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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übergab die Liste Ashby, der ihm am nächsten saß.
    Ives brauchte die Liste nicht mehr zu lesen, um sich die Namen darauf zu merken. Sie waren in sein Gehirn eingebrannt, und er sagte sie sich im Geist vor, während die Liste unter seinen Leuten herumgereicht wurde: William, Lord Grimshaw; Richard, Lord Coleman; Etienne Marquette.
    Zwei Engländer und ein Franzose.
    »Sind wir die Einzigen, die davon wissen, Sir?«, fragte Sanderson.
    »Ja, und so soll es bleiben. Das ist ein Befehl.«
    »Also, wie wollen Sie, dass wir anfangen, Sir?«, fragte Ogden und strich sich unbehaglich über den kahlen Schädel. »Entschuldigung, aber mir scheint, dass Sie derjenige sind, der die Ermittlung durchführen sollte. Keiner von uns könnte auf diese Gentlemen zugehen und einfach ein beiläufiges Gespräch anfangen. Wir kommen aus einer ganz anderen Ecke.« Er lachte und enthüllte abgebrochene und fehlende Zähne.
    Allgemeines Gelächter folgte, dann sagte Ives: »Ihr Standpunkt hat etwas für sich, Ogden. Ich werde die Gentlemen selbst übernehmen. Das ist einer der Gründe, weshalb Roxbury mich mit dem Problem betraute. Seine Leute konnten bisher nur Beobachtungen aus der Ferne machen. Eure Aufgabe wird es sein, von ihrem Personal, ihren Lieferanten möglichst viel in Erfahrung zu bringen. Vermutlich werdet ihr dasselbe erfahren wie Roxburys Männer, aber mir ist es lieber, wir fangen von neuem an. Sobald wir uns einen allgemeinen Eindruck verschafft haben, werdet ihr euch mit dem Personal, gegenwärtigem und ehemaligem, anfreunden.« Er bedachte sie mit einem zynischen Blick. »Man weiß ja, dass man nur die Dienstboten, zumal jene, die das Haus verlassen haben, fragen muss, wenn man etwas Unehrenhaftes über einen Gentleman erfahren möchte.«
    »Was ist mit dem Lieutenant, Sir? Wird er Ihnen bei den anderen helfen?«, fragte Ashby besorgt. »Mir scheint nämlich, Sie werden Hilfe brauchen. Drei zu eins ist ein Verhältnis, das mir nicht geheuer ist.«
    »Forrest? Es ist mehr als wahrscheinlich, dass ich ihn ins Vertrauen ziehe, aber bis ich nichts Gegenteiliges sage, müsst ihr davon ausgehen, dass außer uns niemand vom Fuchs und dieser Liste weiß. Regelt unter euch, wer sich in welchem Haushalt Zutritt verschafft. Und vergesst nicht, immer auf der Hut zu sein.«
    Die Männer nickten und wollten aufstehen, Ives aber hielt sie auf. »Denkt daran, dass wir keinen Verdacht erregen dürfen. Nach außen hin müsst ihr weiterhin euren täglichen Pflichten nachgehen und weitermachen wie immer.« Ives lächelte unmerklich. »Natürlich habe ich Verständnis für gelegentliche Versäumnisse im Dienst - vorausgesetzt, ihr bringt nützliche Informationen mit.«
    Wieder in seinem Arbeitszimmer allein, setzte Ives sich und studierte die Liste. Dass Lord Grimshaw auf ihr stand, war nicht erstaunlich. Schließlich war er der Initiator der Wette, die die Harringtons zum Wettsegeln veranlasst hatte.
    Interessant, dachte Ives, als sein Blick über das Blatt glitt, dass ich Lord Coleman gestern traf - in Gesellschaft des faszinierenden kleinen Schmetterlings. War die Dame etwa in die Sache verstrickt?, fragte er sich. Ob sie etwas weiß? Er bezweifelte es, doch wäre es sehr erfreulich gewesen, ein wenig Vergnügen mit der Arbeit zu verknüpfen. Er würde dafür sorgen, dass er Lady Marlowe wieder über den Weg lief, beschloss er mit einem sonderbaren Gefühl in seinem Inneren.
     
    Sophy wusste nicht, ob sie erfreut oder enttäuscht sein sollte, als sich am Tag nach der Hausgesellschaft bei den Dennings Lord Harrington nicht blicken ließ. Halb hatte sie erwartet, er würde ihr einen Besuch abstatten, und sie redete sich fest ein, dass sie sehr froh sei, dass er es nicht getan hatte.
    Alles in allem hatte sie einen vergnüglichen Tag verbracht. Henry Dewhurst, einer der wenigen Freunde Simons, den sie mochte, hatte sie und Phoebe zu einer Ausfahrt in den Park eingeladen. Phoebe war völlig hingerissen und hatte mit leuchtenden Augen die Parade der eleganten Welt in ihren noblen Kaleschen mit den edlen Gespannen an sich vorüberziehen lassen.
    »Ach, Sophy, sieh doch!«, rief Phoebe plötzlich aufgeregt. Ihre Wangen hatten sich gerötet, und ihre weichen goldenen Schläfenlöckchen wippten. »Ist das nicht Beau Brummel persönlich?«
    Ein Blick auf den modisch gekleideten jungen Mann mit den auf Hochglanz polierten schwarzen Schaftstiefeln und der untadelig geschnittenen Jacke, und Sophy lächelte in seine Richtung. »Er ist es wirklich«,

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