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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Verdacht erwecken möchte. Und vergessen Sie nicht, dass die Jacht im Dezember sank, in einem Monat, den man sich nicht unbedingt für eine Seefahrt aussucht, wenn kein dringender Grund vorliegt. Mir scheint, dass er sehr viel dem Zufall überließ.«
    »Als die Elizabeth unterging, warst du außer Landes, und seit deiner Heimkehr hast du die meiste Zeit auf deinem Gut verbracht, sodass du nicht wissen kannst, dass in London eine sonderbare Wette abgeschlossen wurde«, sagte Roxbury leise und verzog das Gesicht. »Eine Wette, die auch der taktloseste Tölpel angesichts ihrer tragischen Folgen nicht erwähnen würde. Doch es gab eine Wette, eine, die ein paar Wochen vor der Tragödie im Wettregister von Whites eingetragen wurde. Darin steht ganz klar, dass Lord Harrington am 10. Dezember 1807 auf der Elizabeth in See zu stechen beabsichtige und die Strecke von Weymouth nach Worthing bei jeder Witterung in einer bestimmten Zeit zurückzulegen gedenke. Diese Zeit war nur Lord Harrington und Lord Grimshaw, dem anderen an der Wette Beteiligten, bekannt. Dein Onkel hatte behauptet, er hätte es schon einmal in dieser Zeit geschafft, worauf Grimshaw erklärte, dass er es nicht glaube.« Roxbury lächelte kalt. »Es ging so weit, dass es fast zum Duell gekommen wäre, ehe man sich auf eine Wette einigte. Alle wussten davon. Und alle Welt wusste, dass dein Vater, Adrian und Thomas an jenem Tag segeln würden - die Ehre der Harringtons stand auf dem Spiel. Kein Wunder, dass die Wette auf großes Interesse stieß und in den Klubs das Gesprächsthema war.«
    »Der Fuchs konnte also sicher sein, dass sich seine Beute an Bord befand«, sagte Ives tonlos.
    »Das ist meine Uberzeugung. Und es zeigt auch das Kaliber des Mannes, mit dem wir es zu tun haben. Ihn scherte es nicht, wie viele Menschen den Tod fanden, solange diejenigen, die ihm gefährlich werden konnten, darunter waren. Vergiss nicht, dass nicht nur deine Angehörigen umkamen, sondern auch die gesamte Besatzung deines Onkels. Insgesamt gingen sechs Mann mit der Elizabeth unter.«
    Ives runzelte die Stirn. »Waren nicht auch andere Jachten und Boote auf der Strecke unterwegs, wenn das Rennen so großes Interesse weckte? Hat niemand gesehen, was passierte?«
    Roxbury studierte den Inhalt seines Glases. »Doch, als die Jacht deines Onkels von Weymouth auslief, wurde sie von vereinzelten Booten begleitet. Einige hatten beabsichtigt, mit der Elizabeth die ganze Tour zu segeln, doch war das Wetter nicht einladend, wenn auch nicht gefährlich, sodass sich schließlich zum Zeitpunkt ihres Untergangs nur zwei in Sichtweite der Elizabeth befanden. Sonderbarerweise waren sich die Männer auf diesen Booten einig, dass schon eine Zeit lang vor dem Unglück ersichtlich war, dass an Bord etwas nicht stimmte. Die Elizabeth lag zunehmend tiefer im Wasser, Takelung und Kurs ließen auf ungewöhnliche Umstände schließen ... fast sah es aus, als triebe sie dahin ... als hätte niemand Segel und Ruder unter Kontrolle.«
    »Und als sie sank? War keines der beiden Boote nahe genug, um jemanden von der Elizabeth zu retten?«
    »Sehr interessant, dass du es erwähnst.« Roxbury begegnete Ives' eindringlichem Blick. »Von Überlebenden gab es keine Spur - die Jacht ging mit allen unter.«
    »Das erschien mir immer unglaublich«, knurrte Ives und erhob sich voller Ungeduld. »Auch wenn das Schiff sank, so waren doch alle Männer so erfahren, dass sie sich hätten freischwimmen können«, sagte er, unruhig im Raum auf und ab laufend. »Es hätte jemand nahe der Unfallstelle im Wasser sein müssen.«
    Roxbury kippte den Brandy hinunter. »Es gab aber niemanden«, sagte er leise. »Überhaupt niemanden.«
    »Sie haben eine Theorie.« Das war keine Frage, und das Glitzern in Ives' Augen verhieß nichts Gutes.
    Roxbury nickte. »Die habe ich allerdings. Ich behielt sie bis jetzt für mich, weil ich dir Zeit lassen wollte, dich mit den Todesfällen in deiner Familie abzufinden. Ich wollte, dass du dich in deine neuen Besitzverhältnisse fügst und dich ablenkst. Ich hätte dir lieber noch mehr Zeit gelassen. Tatsächlich hätte ich dich am liebsten gar nicht hineingezogen, doch ist die Situation nun so, dass du der Einzige bist, von dem ich das Gefühl habe, dass ich ihm die Wahrheit anvertrauen kann.«
    Nach kurzem Zögern sagte er offen: »Es ist meine Überzeugung, dass der Fuchs Sabotage an der Elizabeth verübte, sodass sie weitab von der Küste sank, und dass er sehr gründlich vorging. Ich

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